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"Ruine Real" jetzt auch noch ohne Toni Kroos - Madrid kriselt weiter - "Wir vermissen Cristiano Ronaldo"

Madrid kriselt weiter - "Wir vermissen Cristiano"

"Ruine Real" jetzt auch noch ohne Kroos

Kann Real in den nächsten Tagen bei der Krisenbewältigung nicht helfen: Toni Kroos.

Kann Real in den nächsten Tagen bei der Krisenbewältigung nicht helfen: Toni Kroos. imago

Keine leichte Zeit für Real Madrid, seine Stars sowie auch Präsident Florentino Perez - und das sowohl in der zweiten Jahreshälfte 2018 als auch an den ersten Tagen 2019. Nach Jahren voller Triumphe, darunter dreimal in Folge der Champions-League-Titel, befinden sich die Blancos nach wie vor auf Schlingerkurs. Das aktuelle 0:2 gegen Real Sociedad San Sebastian ist neuestes Zeugnis: Den Königlichen fehlt es an Esprit und Torhunger im Angriff, defensiv leisten sich die Anführer Sergio Ramos, Marcelo & Co. weiterhin zu viele Aussetzer - und das wird selbst von vermeintlich schlagbaren Gegnern eiskalt bestraft. So steht nach 18 La-Liga-Spieltagen die ernüchternde Erkenntnis zu Buche: sechs Niederlagen, nur 30 Punkte, nur Rang fünf im Tableau und zehn Punkte Rückstand auf den FC Barcelona.

Das harte Urteil der Medien: "Wenn Solari Lopetegui wäre, würde er auch entlassen werden", schreibt das Real-Hausblatt "Marca" und schlägt gleich ein paar Alternativen vor. Liverpools Jürgen Klopp, Mauricio Pochettino (Tottenham Hotspur) oder Juves Massimiliano Allegri sollten am besten kommen. Real benötige dringend "einen Trainer mit Prestige und Persönlichkeit, der in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen" - und den sicherlich noch mit zahlreichen Top-Akteuren gespickten Kader (Bale, Modric, Ramos, Isco) wieder auf Kurs zu bringen.

Spielersteckbrief Kroos
Kroos

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Solari

Solari Santiago

La Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
FC Barcelona FC Barcelona
40
2
Atletico Madrid Atletico Madrid
35
3
FC Sevilla FC Sevilla
33
Real Madrid - Die letzten Spiele
Manchester City ManCity (A)
3
:
4
i.E.
RCD Mallorca Mallorca (A)
0
:
1

Denn der aktuelle Coach und Julen-Lopetegui-Nachfolger Santiago Solari steht längst im Kreuzfeuer der Kritik. Mit sieben Punkten Rückstand auf Tabellenführer FC Barcelona hatte er den prestigeträchtigen Posten Ende Oktober übernommen, jetzt sind es zehn.

Kein Elfmeter - für Sergio Ramos "eine Schande"

"...und weg ist der Titel", schreibt deswegen "AS", "Marca" sieht die "Ruine Real" indes in einer "Krise, die nie vergeht". Solari sei eben nicht wie von Präsident Perez erhofft ein zweiter Zinedine Zidane und verstehe es nicht wie der große Franzose, die Kabine "zu hypnotisieren". "Alles ist gegen uns gelaufen", so Solari nach der bereits neunten Niederlage in jetzt 29 Pflichtspielen - so oft verlor Real in der gesamten vergangenen Saison in ganzen 62 Spielen. In sieben Begegnungen sind die Hauptstädter bereits ohne Tor geblieben, 2017/18 waren es insgesamt nur sechs. Und: 28 Ligatreffer sind die schwächste Bilanz seit 27 Jahren.

Sergio Ramos (Mitte)

Sergio Ramos (Mitte) & Co.: Viel voran geht bei Real Madrid in diesen Monaten nicht. imago

Da hilft auch alles Hadern nichts, nachdem Madrid gegen Real Sociedad beim zwischenzeitlichen Stand von 0:1 einen Elfmeter nicht bekommen hatte - der Videobeweis wurde erst gar nicht angewandt. Für Kapitän Sergio Ramos "eine Schande", für Weltfußballer Modric Folgendes: "Der Schiedsrichter hatte nicht seinen besten Tag, aber unser Problem ist nicht der Schiedsrichter oder VAR. Viele von uns sind nicht auf unserem Niveau." Jetzt, betont der Kroate, "müssen wir Klartext reden. Das ist keine Frage des Glücks. Es gibt Gründe dafür, dass es nicht läuft."

Einen der immer wieder ins Gespräch kommenden Gründe nennt "AS": "Wir vermissen Cristiano!" Doch der portugiesische Superstar, der zwischen 2009 und 2018 in 292 La-Liga-Spielen stolze 311 Tore schoss, spielt inzwischen für Juventus - und kann nicht mehr helfen.

Kroos muss aussetzen

Genauso wenig wie Toni Kroos in den nächsten Tagen: Denn der Weltmeister von 2014, in dieser Spielzeit in 14 Ligaspielen im Einsatz (kein Tor), hat sich verletzt. Wie die Madrilenen am Montag offiziell mitteilten, hat der am Sonntagabend in der 80. Minute ausgewechselte Pass- und Taktgeber einen Muskelfaserriss zweiten Grades im linken Adduktorenbereich erlitten und muss pausieren. Die Ausfallzeit soll einige Wochen betragen. Alles Nachrichten, die irgendwie zur in dieser Saison quälend langen Real-Krise passen. Doch Aufgeben kommt für die stolzen Königlichen nicht infrage, das unterstreicht auch gerne nochmals Anführer Sergio Ramos: "Madrid stirbt nie!"

mag/sid