Mit einer knapp acht Minuten und damit ungewöhnlich langen Ansprache an sein Personal begann Joachim Löw auf dem Trainingsgelände von RB Leipzig die samstägliche Übungseinheit. Der Bundestrainer schwor seinen 22-köpfigen Kader darauf ein, dass trotz des bereits feststehenden Abstiegs aus Liga A der Nations League das letzte Länderspiel des Jahres am Montag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Gelsenkirchen gegen den Erzrivalen Niederlande von großer Bedeutung ist.
"Der Abstieg ändert nichts an der Herangehensweise an dieses Spiel. Erstens ist es ein Prestigeduell. Zweitens wollen wir unsere Entwicklung vorantreiben. Und drittens wollen wir uns mit einem Sieg eine gute Ausgangsbasis für die Auslosung der EM-Qualifikation schaffen", lautet die Vorgabe von Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff. Bislang ist nämlich noch nicht gesichert, dass die deutsche Mannschaft bei der Auslosung am 2. Dezember in Dublin als einer der zehn Gruppenköpfe gesetzt sein wird .
Vielleicht muss man diesen Boden erst berühren, um den Aufstieg auch wirklich anzugehen.
Oliver Bierhoff
Der Abstieg in der Nations League sei zwar "mit Sicherheit kein Weltuntergang", erklärte Bierhoff, ein kräftiger Stimmungsdämpfer aber ist er allemal. "Frustriert und genervt" sei er am Freitagabend nach dem 2:0-Sieg der Niederländer gegen Frankreich, der Deutschlands Platz als Tabellenletzter zementiert, ins Bett gegangen, gestand Bierhoff am Samstag im kleinen Kreis: "Das hat nochmal einen draufgesetzt auf das schlechte Jahr, das wir hatten. Vielleicht muss man diesen Boden erst berühren, um den Aufstieg auch wirklich anzugehen."
Die Nationalmannschaft müsse sich vieles neu erarbeiten, und da sei der Abstieg vielleicht sogar hilfreich: "Wir fangen wieder bei null an. Der Abstieg macht uns vielleicht bewusster, dass wir die Qualifikation für die EM 2020 im nächsten Jahr entsprechend angehen."
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