Groß war die Freude im Mailänder Lager, als vor einem Jahr der Wechsel von Leonardo Bonucci bekannt geworden war - immerhin war ein Stammspieler von Serienmeister Juventus in die Modemetropole gelotst worden. Und Bonucci etablierte sich schnell, wurde Kapitän und machte 35 Ligaspiele. Doch der 31-Jährige fühlte sich offenbar nicht wohl, Gerüchten zufolge wertete er seinen Wechsel persönlich als "Rückschritt" und verließ die Lombarden nach nur einem Jahr wieder - Bonucci ging zurück nach Turin.
Sicherlich ein schmerzlicher Verlust für Trainer Gennaro Gattuso, der dafür aber ein großes Kaliber für den Sturm bekam: Gonzalo Higuain, für den nach der Verpflichtung von Cristiano Ronaldo bei Juve offensichtlich kein Platz mehr war, stürmt fortan für Milan. Und der Argentinier hat ein klares Ziel: "Milan dorthin zurückzubringen, wo es war - so hoch wie möglich." Auch hinter den Kulissen sollen dabei verdiente Alt-Stars mitwirken, so wurde Leonardo als neuer Sportdirektor installiert, ihm zur Seite steht Klub-Ikone Paolo Maldini, der als Bindeglied zur Mannschaft fungiert.
Mailänder Mischung: viel Erfahrung und hungrige Talente
Higuain allein wird es nicht schaffen, doch die sportliche Führung bewies ein geschicktes Händchen: So wurde unter anderem Vize-Weltmeister Ivan Strinic (31) ablösefrei verpflichtet. Der Kroate dürfte links hinten gewiss eine Verstärkung sein. Im Zuge des Bonucci-Deals kam auch Mattia Caldara (24) nach Mailand. Gemeinsam mit Alessio Romagnoli (23) verfügt Milan damit über zwei der aktuell vielversprechendsten Innenverteidiger, die Italien zu bieten hat.
Verleiht Milan einen neuen Geist - und will in dieser Saison noch mehr herausholen: Coach Gennaro Gattuso. imago
Insgesamt hat Milan auf jeden Fall das Potenzial, um in der Serie A eine ordentliche Rolle zu spielen. Wenn alle Rädchen greifen, könnte es sogar dazu reichen, um ganz oben mitzumischen. Immerhin verfügen die Lombarden über eine exzellente Mischung aus erfahrenen Spielern wie Higuain (30), Giacomo Bonaventura (28) oder Lucas Biglia (32) und hungrigen Talenten wie Caldara, Romagnoli, Davide Calabria (21), Manuel Locatelli (20), Franck Kessié (21) und Patrick Cutrone (20). Garniert wird das Ganze noch mit jungen, aber bereits durchaus erfahrenen Spielern wie Ricardo Rodriguez (25), Hakan Calhanoglu (24), Suso (24) oder Torwart-Megatalent Gianluigi Donnarumma (19).
Streitbares Milan: Erfolgreich vor dem CAS
Der siebenmalige Champions-League-Sieger (1963, 1969, 1989, 1990, 1994, 2003 und 2007) wird in 2018/19 auch europäisch vertreten sein, allerdings nicht in der Königsklasse. In der Europa League wird man die Rossoneri bestaunen dürfen - ihr Startrecht für Europa haben sie sich übrigens vor Gericht erstritten. Milan war ursprünglich wegen Verstoßes gegen das Financial Fair Play von der UEFA von allen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen worden, doch der italienische Renommee-Klub focht dieses Urteil vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS erfolgreich an.
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