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"Fast perfekt": Platz drei und zwei Rekorde für Belgien

Hazard sendet Bewerbung für den "Goldenen Ball"

"Fast perfekt": Platz drei und zwei Rekorde für Belgien

Sieg gegen England: Belgien sicherte sich in St. Petersburg Rang drei.

Sieg gegen England: Belgien sicherte sich in St. Petersburg Rang drei. imago

Meunier, der das Halbfinale gegen Frankreich gelbgesperrt verpasst hatte, war der bereits zehnte Torschütze der Belgier im laufenden Turnier. So viele unterschiedliche Spieler mit mindestens einem Treffer bei einer Weltmeisterschaft stellten bislang nur Frankreich 1982 und Italien 2006. Der Treffer nach vier Minuten war darüber hinaus das schnellste Tor der belgischen WM-Geschichte - und das früheste Gegentor für Gegner England noch dazu.

Mit teilweise mitreißendem Kombinationsfußball hatten die Belgier im Anschluss an Meuniers Treffer den Zuschauern in St. Petersburg beste Unterhaltung geboten. "Dieser Fußball und die taktische Flexiblität sind zu unserem Markenzeichen geworden", freute sich Nationaltrainer Roberto Martinez auf der Pressekonferenz nach Spielende und blickte voraus: "Diesen Standard müssen wir in den nächsten Jahren aufrechterhalten."

Spielersteckbrief E. Hazard
E. Hazard

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Weltmeisterschaft - Spiel um Platz 3
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Erst im zweiten Durchgang des "Kleinen Finales" benötigte Martinez' Team gegen stärker werdende Engländer etwas Glück und eine überragende Rettungsaktion von Abwehrmann Toby Alderweireld nach 70 Minuten. Einer der zahlreichen schnellen Konter der "Roten Teufel" führte in der Schlussphase letztlich zum 2:0 durch Kapitän Eden Hazard und machte Platz drei perfekt - das beste belgische WM-Ergebnis in der Verbandshistorie. Bislang hatte Rang vier im Jahr 1986 die Top-Platzierung markiert.

Bronze für Belgien - Gold für Hazard?

"Das ist eine wunderbare Leistung. Die Spieler haben Geschichte geschrieben", so Martinez nach Abpfiff am FIFA-Mikrofon. "Wir haben tolle Spieler und dieses Talent führt zum Erfolg", resümierte der Spanier. "Sie haben sich aber nicht darauf ausgeruht, sondern hart gearbeitet und sind zu einer Mannschaft geworden, die alles erreichen kann."

Spielbericht

Für den angesprochenen großen Wurf reichte das zumindest bei diesem Turnier aber nicht - und das, obwohl die Belgier in sechs der sieben Turnierspiele nach 90 Minuten als Sieger feststanden. Das hatten zuvor nur Polen 1974, Italien 1990 und die Niederlande 2010 geschafft, ohne am Ende den Pokal in die Höhe zu stemmen. "Unser Turnier war fast perfekt", befand auch Kapitän Hazard. Aber eben nur fast.

Zumindest Hazard könnte seine Bronzemedaille aber noch vergolden. Der Chelsea-Profi, der gegen England bereits zum dritten Mal bei dieser WM zum "Man of the match" gewählt wurde, gilt als einer der Anwärter auf den "Goldenen Ball" für den besten Spieler des Turniers. "Ich würde mich sehr darüber freuen, aber es ist nicht wirklich wichtig für mich", so der 27-Jährige. Ebenso wie das Finale zwischen Frankreich und Kroatien. "Wenn meine Kinder es schauen wollen, dann werde ich es mir auch ansehen. Wenn nicht, dann eben nicht."

mib

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