Bundesliga

Wie Bayern-Trainer Niko Kovac Renato Sanches' Abstieg stoppen will - Europameister erhält neue Chance in München

Die Pläne der Bayern mit dem Rückkehrer

Wie Kovac Sanches' Abstieg stoppen will

Zurück an der Säbener Straße: Renato Sanches.

Zurück an der Säbener Straße: Renato Sanches. imago

Er ist zurück in der Stadt seines ersten Karriereknicks. Bilder von den ersten Trainingseinheiten zeigen Renato Sanches in München beim Radeln mit den Mannschaftskollegen. Zur Erinnerung: Beim letzten großen Turnier, der EM 2016, wurde der Portugiese zum Europameister und Star, die Wahl zum besten Jungprofi fiel auf ihn. Dabei blickte er zu diesem Zeitpunkt gerade mal auf neun Monate als Profi bei Benfica Lissabon zurück.

Ein rasanter Aufstieg, dem ein ebenso rasanter Abstieg folgte. Die Bayern hatten sich die Dienste des Mittelfeldspielers schon vor der EM gesichert - für einen Sockelbetrag von 35 Millionen Euro. Doch Renato Sanches kam nie richtig in München an, es blieb bei 17 Bundesligaspielen, in denen er elfmal eingewechselt wurde und nur einmal über 90 Minuten durchspielte. "Er ist ein junger Spieler, kommt aus einem anderen Land. Man muss Verständnis aufbringen, wenn einer sich in eine andere Gesellschaft nicht gleich integrieren kann", sagt Niko Kovac. Die Bayern verliehen den Europameister nach einer Saison an Swansea City, wo die Abwärtsspirale bei nur zwölf Einsätzen weiter beschleunigte.

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"Wenn sich jemand wohlfühlt, ist es sehr viel leichter, Leistung zu bringen"

Nun ist der einstige Hoffnungsträger zurück, im August wird er 21 Jahre alt. Gelingt es Kovac, das Beste aus Renato Sanches herauszuholen oder endet das Kapitel trotz eines Vertrages bis 2021 vorzeitig und unrühmlich? "Ich werde versuchen, es zu schaffen, dass er sich hier wohl fühlt. Wenn sich jemand wohlfühlt, ist es sehr viel leichter, Leistung zu bringen", sagt der neue Trainer und baut seinen Schützling mit Worten auf: "Dass er Qualitäten hat, steht außer Frage, die hat er schon gezeigt, deshalb hat ihn der FC Bayern verpflichtet. Ich freue mich auf ihn und wünsche mir, dass er den Kampf annimmt, er so motiviert ist, dass er von der ersten Minute an Gas gibt. Dann bin ich überzeugt, dass er die Leistung bringen kann, die wir von ihm erwarten und die auch er von sich erwartet."

Wobei die Frage noch unbeantwortet ist, wen Renato Sanches dann im zentralen Mittelfeld auf Dauer verdrängen soll. Gerade hier ist der Kader zu üppig besetzt und die Konkurrenz mit Javi Martinez, Arturo Vidal, Corentin Tolisso, Thiago und Sebastian Rudy riesig.

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Frank Linkesch

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