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Spanien: Kritik aus der Heimat - Fernando Hierro stärkt Torwart David de Gea den Rücken

Spanien: Vergleiche mit Casillas

Kritik aus der Heimat - Hierro stärkt de Gea den Rücken

Weiterhin die Nummer eins der Furia Roja: David de Gea (re.).

Weiterhin die Nummer eins der Furia Roja: David de Gea (re.). imago

Am Mittwoch trifft Spanien in Kasan auf den Iran (20 Uhr). Mit de Gea im Tor, wie Hierro am Montag bestätigte. Der Nachfolger von Keeper-Ikone Iker Casillas hatte zum Auftakt gegen Portugal einen zentralen Schuss von Cristiano Ronaldo in seinen Kasten abgelenkt. Und anschließend jede Menge Häme abbekommen: In einer Umfrage der spanischen Sporttageszeitung AS forderten 60 Prozent der Nutzer seine Ablösung.

Doch dazu kommt es nicht. "Er hat mein volles Vertrauen, ich habe mit dem Torwarttrainer gesprochen. Ich werde den Weg weiter mit ihm gehen", sagte Ex-Nationalspieler Hierro nach einer Presserunde: "Ich habe eine klare Idee."

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"Ich habe doch niemanden getötet"

De Gea selbst, von seinem Klubtrainer José Mourinho als "bester Torwart der Welt" eingestuft, beklagt die fehlende Unterstützung in der Heimat. "Ich sehe nicht, dass sie mich aus Spanien unterstützen. Ich habe doch niemanden getötet."

Der 27-Jährige wurde noch genauer und rückte erneut den Sexskandal ins Blickfeld, mit dem er vor zwei Jahren in Verbindung gebracht worden war - fälschlicherweise. Er hätte sich gefreut, "wenn sie mich in einem schwierigen Moment meines Lebens mehr verteidigt hätten", sagte er. Bei der EM 2016 hatte der jetzige Ministerpräsident Pedro Sanchez gesagt, dass er sich "nicht wohlfühlt mit de Gea als Nationaltorhüter".

Vergleiche mit "San Iker"

Das alles liegt lange zurück. Aktuell agiert der bei Atletico Madrid ausgebildete Schlussmann nicht immer fehlerfrei; schon vor dem Portugal-Patzer hatte er in der Vorbereitung Schwächen gezeigt. Vergleich mit Casillas bleiben zwangsläufig nicht aus. "San Iker", 2010 Welt- sowie 2008 und 2012 Europameister, war bei den Turnieren sicherer Rückhalt. "Er rechtfertigt nicht seinen Status als Casillas' Erbe", urteilt die AS und fügt hinzu: "2010 haben wir insgesamt nur zwei Gegentore zugelassen, jetzt nach einem Spiel schon drei."

Trainer und Spieler stärken de Gea den Rücken. "Alle stehen hinter ihm", sagte Gerard Piqué, "in der Kabine ist ganz klar, dass David unsere Nummer eins ist." Gegen den Iran steht der Torwart unter besonderer Beobachtung. Ein weiterer Patzer, und die Diskussionen um ihn werden abermals aufflammen. Ob Hierro auch dann noch um einen Torwartwechsel herumkommt? Mit Napolis Routinier José Manuel Reina (35) und Bilbaos Youngster Kepa (23) stehen weitere Schlussmänner bereit.

aho/sid

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