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Alles kommt auf Cristiano Ronaldo an

Europameister Portugal im Porträt

Alles kommt auf Cristiano Ronaldo an

Der Weltmeistertitel fehlt ihm noch: Cristiano Ronaldo.

Der Weltmeistertitel fehlt ihm noch: Cristiano Ronaldo. imago

Mit der Europameisterschaft hat Cristiano Ronaldo auch endlich einen Titel mit der Nationalmannschaft gewonnen, nun fehlt ihm nur noch der Gewinn der Weltmeisterschaft. Und in Russland wird es einmal mehr auf ihn ankommen, das hat die WM-Qualifikation wieder deutlich gezeigt. Im ersten Spiel gegen die Schweiz fehlte der Platzhirsch noch - und prompt gab es eine 0:2-Niederlage. In Spiel zwei war CR7 gegen Andorra wieder mit von der Partie und schnürte gleich einen Viererpack.

Insgesamt erzielte der Weltfußballer 15 der 32 Tore seines Landes in der Quali. Für die Nationalmannschaft lief er insgesamt 150-mal auf und markierte dabei 81 Treffer. Auch bei der Europameisterschaft lag der volle Fokus auf Ronaldo, im Finale holte die Mannschaft dann allerdings ohne ihren verletzten Superstar den Titel . Trainer Fernando Santos versucht, den Fokus auf das Kollektiv zu lenken. "Ich habe absolutes Vertrauen in meine Mannschaft, genauso wie ich es bei der Europameisterschaft hatte", sagt der Coach. Aber natürlich weiß auch er, dass ein gutes Abschneiden nur mit einem Ronaldo in Topform möglich ist.

Weltmeisterschaft - Vorrunde, 1. Spieltag
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Entlastet Guedes Superstar Ronaldo?

Der Superstar, der mit Real Madrid zum dritten Mal in Folge die Champions League gewonnen hat (3:1 gegen Liverpool), braucht auf jeden Fall Unterstützung. Diese könnte er von Bernardo Silva (Manchester City), André Silva (AC Mailand) und Ricardo Quaresma (Besiktas) bekommen. Außerdem ruhen die Hoffnungen auf Goncalo Guedes. Der Stürmer war in der vergangenen Saison von Paris an Valencia ausgeliehen und wusste dort zu überzeugen. 30 Millionen Euro überwiesen die Franzosen im Januar 2017 an Benfica für den heute 21-Jährigen. Beim letzten Testspiel vor der WM ließ der Youngster mit einem Doppelpack gegen Algerien aufhorchen. "Am wichtigsten ist es, die Gruppenphase zu überstehen. Wir müssen unser bestes Niveau spielen", weiß Guedes, der in der Offensive Ronaldo entlasten könnte.

Goncalo Guedes

Traf gegen Algerien doppelt: Goncalo Guedes. imago

Das Achtelfinale ist für den Europameister absolut machbar in einer Gruppe mit Spanien, Marokko und dem Iran. Zu Beginn geht es gleich gegen die "Furja Roja", die sich am Mittwoch von Nationaltrainer Julen Lopetegui getrennt hat . Am Tag vorher hat der Coach seinen Wechsel nach der WM zu Real Madrid bekanntgegeben . "Es ist immer ein besonderes Spiel für uns Portugiesen", sagt Mittelfeldmann Joao Mario. "Wir werden uns bestmöglich auf die Partie vorbereiten, damit wir uns am Freitag in unserer besten Form präsentieren." Durch die Entlassung des Trainers bei den Spaniern dürfte die Vorbereitung allerdings etwas schwerer fallen.

Portugal steht für defensive Stabilität

Sollte es allerdings normal laufen, geht es in diesem Spiel um Platz eins und zwei, denn Marokko sowie der Iran sind vom Kader her deutlich schwächer einzuordnen als Portugal und Spanien. Aber was darf vom Europameister im gesamten Turnier erwartet werden? Trainer Santos wird wie gewohnt auf defensive Stabilität und gute Organisation setzen. Das hat sich bereits bei der EM 2016 in Frankreich gezeigt. Es war unheimlich schwer, Portugal zu schlagen - keinem Team gelang das im kompletten Turnier. Allerdings stand die Mannschaft auch nicht unbedingt für Spektakel. In der Gruppenphase gab es drei Unentschieden, als Dritter zog die Selecao in die nächste Runde ein. In der K.o.-Phase kassierten Ronaldo & Co. dann kaum Gegentreffer, nur gegen Polen im Viertelfinale gab es ein Gegentor - das folgende Elfmeterschießen mal ausgenommen.

Allerdings ist die Innenverteidigung der Portugiesen mit Bruno Alves (36 Jahre) und Pepe (35 Jahre) langsam in die Jahre gekommen. Es bleibt abzuwarten, auf welchem Niveau die beiden noch spielen können. Ein Titelkandidat ist Portugal in der Regel nicht. "Wir wissen, dass wir nicht mit Spanien, Deutschland und Brasilien gleichgesetzt werden können", ist sich Joao Mario bewusst und ergänzt: "Aber wir werden alles tun, um jedes Spiel zu gewinnen und so weit wie möglich zu kommen." Und wer weiß, was passiert, wenn Cristiano Ronaldo mal richtig in einen Lauf kommt. Bei der letzten Europameisterschaft hatte man Portugal ja auch nicht unbedingt für den Titel auf der Rechnung.

mst

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