Bundesliga

Leverkusen: Bangen um Havertz - "keine Luftschlösser" für Lars Bender

Leverkusens Kapitän zurück, Sven Bender pausiert, Brandt bricht ab

Bangen um Havertz - "keine Luftschlösser" für Lars Bender

Beim Auftakt in München einsatzfähig? Leverkusens Kai Havertz.

Beim Auftakt in München einsatzfähig? Leverkusens Kai Havertz. imago

Als Heiko Herrlich nach dem Dienstag-Training über den Stand bei den angeschlagenen Spielern berichten sollte, holte er erstmal einen Zettel aus der Tasche seines Trainingsanzugs. Aus gutem Grund. Konnte man bei der Zahl der zu besprechenden Profis doch schnell einmal den Überblick verlieren.

Bis Freitag soll sich das geändert haben. Aber zumindest bei zwei Akteuren wird Herrlich erst ganz kurzfristig Grünes Licht bekommen bzw. geben. Größtes Sorgenkind ist derzeit Kai Havertz. Der 18-Jährige erlitt beim Pokalspiel in Karlsruhe einen Schlag auf den Oberschenkel. Die Folgen sind gravierend. "Das Knie ist total vollgelaufen, total dick. Es sieht zwar besser aus als gestern, aber bei Kai steht ein großes Fragezeichen hinter Freitag", so der Trainer.

Spielersteckbrief Havertz
Havertz

Havertz Kai

Spielersteckbrief L. Bender
L. Bender

Bender Lars

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Spielersteckbrief S. Bender
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Spielersteckbrief Brandt
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Brandt Julian

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Herrlich

Herrlich Heiko

Bayer 04 Leverkusen - Vereinsdaten
Bayer 04 Leverkusen

Gründungsdatum

01.07.1904

Vereinsfarben

Rot-Weiß-Schwarz

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Herrlich bangt also um den Offensivakteur und rechnet wohl nicht mit Lars Bender für die Partie in München. Zwar trainierte der Kapitän am Dienstag nach einer Sprunggelenkverletzung erstmals wieder komplett mit der Mannschaft, doch sein Trainer möchte bei dem verletzungsgeplagten Akteur nichts überstürzen. Obwohl der defensive Mittelfeldspieler die sehr intensive Einheit voll durchzog, bremst Herrlich die Erwartungen: "Da machen wir kleine Schritte. Wir müssen schauen, wie er die Belastung wegsteckt. Wie sich das entwickelt, ob er für Freitag schon eine Rolle spielen kann oder nicht." Klingen diese Worte noch relativ neutral, so lassen die folgenden Aussagen des Trainers darauf schließen, dass er dazu tendiert, auf Bender lieber nochmal zu verzichten: "Lars hat die Vorbereitung auch nicht voll mitgemacht. Da ist es wichtig, ihn zu integrieren, und nicht gleich mit Freitag irgendwelche Luftschlösser zu bauen."

Vorsichtsmaßnahme bei Sven Bender

Während Herrlich mit diesem Duo nicht fest rechnet, geht er davon aus, dass fünf andere Spieler zur Verfügung stehen werden. Innenverteidiger Sven Bender, der nach einer Sprinteinheit am Montag über Wadenprobleme klagte, musste am Dienstag pausieren. "Eine reine Vorsichtsmaßnahme", so Herrlich, der Bender am Mittwoch zurückerwartet. Der neue Abwehrchef soll in München unbedingt dabei sein. Selbiges erhofft sich Herrlich von einem Quartett, das die Dienstagseinheit nicht komplett absolvierte.

Kampl bricht ab

Während man Innenverteidiger Jonathan Tah zur Belastungssteuerung bei der letzten Spielform rausgenommen hatte, spürte Mittelstürmer Joel Pohjanpalo erneut die Oberschenkelprobleme, die bereits vergangene Woche aufgetreten waren. "Er hat heute am Ende wieder etwas gemerkt, aus Sicherheitsgründen die letzte Spielform nicht mehr mitgemacht", erklärte Herrlich, der beim Finnen genauso wie bei Kevin Kampl einen Einsatz in München nicht gefährdet sieht. Der Mittelfeldspieler brach die Einheit ab, nachdem er bei einem Torschuss einen Schlag abbekommen und ein Zwicken im Oberschenkel verspürt hatte. "Da hat es ein bisschen reingezogen. Ich gehe davon aus, dass es nichts Tragisches sein wird", sagt Leverkusens Trainer.

Alte Probleme bei Brandt

Ähnlich optimistisch äußerte sich Herrlich zu Nationalstürmer Julian Brandt, der sichtlich genervt schon nach einer guten halben Stunde die Einheit beendete, weil er über Knieprobleme klagte. "Es scheint eine alte Geschichte zu sein. Ich gehe davon aus, dass es bis Freitag wieder gut ist", erklärt Herrlich. In Leverkusen hoffen sie, das die Prognosen des Trainers eintreffen. Denn um bei den Bayern zu bestehen, muss die Werkself ihr komplettes Potenzial abrufen.

Stephan von Nocks