WM

Zukunft offen: Southgate und Strachan bitten um Zeit

England besiegt Schottland mit 3:0

Zukunft offen: Southgate und Strachan bitten um Zeit

Lassen ihre Zukunft offen: Englands Gareth Southgate (li.) und Schottlands Gordon Strachan.

Lassen ihre Zukunft offen: Englands Gareth Southgate (li.) und Schottlands Gordon Strachan. imago

"Was das Angriffsspiel angeht, hat die Mannschaft gut gespielt", zog Southgate bei "ITV" nach dem Sieg gegen Schottland ein erstes Fazit. "Es gab einige tolle Einzelleistungen." Seine Mannschaft hatte gegen den "kleinen Bruder" eine kurze Anlaufzeit gebraucht, war dann aber Mitte des ersten Durchgangs verdient in Führung gegangen: Daniel Sturridge köpfte eine Flanke von Kyle Walker gekonnt ins Tor (22.). In der Folge hatten die Gastgeber allerdings Glück, dass die Schotten in ihrer besten Phase rund um die Halbzeitpause eine Reihe an guten Chancen ausgelassen hatten. Grant Hanley (28.), James Forrest (49.) und Robert Snodgrass (50.) vergaben gute Möglichkeiten und stürzten die englische Hintermannschaft mehrmals in Verlegenheit. "Wir haben die Probleme selbst verursacht", hielt Southgate fest. "Wir wollten von hinten heraus spielen, waren in der Zone aber zu schlampig. Das ist etwas, was wir verbessen müssen."

Southgate: "Ich werde diesen Abend erst einmal genießen"

Offen ließ der 46-Jährige, ob er auch in Zukunft auf dem Trainingsplatz mit der Nationalelf stehen wird. "Ich werde diesen Abend erst einmal genießen", sagte er. "Ich wurde gefragt, ob ich den Job übernehmen und die Nationalelf an der Spitze der Gruppe halten kann. Dieser Abend war wichtig für die Fans und das Team. Es war wichtig, dass sie diesem Druck stand gehalten haben, gerade hier in Wembley." Die Zeichen deuten allerdings darauf hin, dass der ehemalige Profi, der ursprünglichen bis zum Jahresende als Nationalcoach einspringen sollte, nach dem Freundschaftsspiel gegen Spanien am kommenden Dienstag zur Dauerlösung wird. Er selbst wäre auch nicht abgeneigt. "Ich möchte Zeit haben, mich zurückziehen und reflektieren", betonte der Ex-Nationalspieler und fügte an: "Ich habe den Job gerne gemacht. Aber es ist ok für beide Seiten, wenn es Zeit braucht. Die FA kann entscheiden, was sie tun möchte."

Trainersteckbrief Southgate
Southgate

Southgate Gareth

Trainersteckbrief Strachan
Strachan

Strachan Gordon

Trainersteckbrief Southgate
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Trainersteckbrief Strachan
Strachan

Strachan Gordon

Strachan: "Das Spiel war grausam für sie"

Während der 3:0-Sieg Southgates Position verbessern dürfte, könnte er für seinen Gegenüber, Schottlands Nationalcoach Strachan, zum Verhängnis werden. Der 59-Jährige war nach nur vier Punkten aus den ersten drei Qualifikationsspielen bereits angezählt und muss nun ernsthaft um seinen Job fürchten. Er werde sich die Zeit nehmen, mit seiner Familie sprechen und dann noch einmal alles überdenken, erklärte der 59-Jährige. Unmittelbar nach der Partie wollte er sich aber nicht über seinen Verbleib äußern. "Wenn Sie denken, ich mache mir Sorgen um meine Person, kennen Sie mich nicht", wird der Ex-Coach von Celtic Glasgow bei der "BBC" zitiert. Sowieso beschäftige ihn vielmehr der ärgerliche Spielverlauf, denn seine Spieler hätten viel investiert, sind dafür aber nicht belohnt worden. "Das Spiel war grausam für sie", sagte Strachan.

Wie erwartet: Beide Verbände setzen sich über FIFA-Verbot hinweg

Rund 14.000 schottische Fans waren nach London gereist und hatten schon zur Mittagszeit in der britischen Hauptstadt gefeiert. Dabei blieb es, mit Ausnahme einzelner Flaschenwürfe, weitgehend friedlich. Im Wembley Stadion gedachten beide Fanlager mit ihren Mannschaften vor dem Anpfiff der Partie am sogenannten "Remembrance Day" den Opfern des 1. Weltkriegs. Unter anderem trugen beide Trainer die "Poppy", eine Klatschmohn-Blüte, die als Zeichen der Erinnerung gilt. Damit setzten sich beide Verbände wie erwartet über eine Anordnung der FIFA hinweg, die die Gedenkfeier als politische Botschaft verstanden und verbieten wollte .

pau