Bundesliga

Schmidts Schelte für Jedvaj und Wendell

Leverkusen: Calhanoglu hat noch Schmerzen

Schmidts Schelte für Jedvaj und Wendell

Von ihm erwartet Trainer Roger Schmidt eine deutliche Leistungssteigerung: Leverkusens Tin Jedvaj.

Von ihm erwartet Trainer Roger Schmidt eine deutliche Leistungssteigerung: Leverkusens Tin Jedvaj. imago

In Monaco, gegen Dortmund und zuletzt gegen Tottenham lief Mittelfeldspieler Lars Bender nicht auf der Position vor der Abwehr auf, sondern hinten rechts in der Viererkette. Dass der 27-Jährige auch auf dieser Position spielen könne, sei eine "sehr wertvolle Option", freute sich Schmidt einerseits. Andererseits machte Leverkusens Trainer aber auch klar, dass Benders Rückversetzung vor allem auch eine Folge der Unzufriedenheit mit dem bisherigen Leistungsniveau der meisten anderen Außenverteidiger im Kader zu tun hat.

Bender, erklärte Schmidt am Freitag zunächst, sei "zwischen den Spielen immer mal wieder angeschlagen" gewesen und habe so "nicht bei 100 Prozent sein" können: "Deshalb haben wir entschieden, ihn aus dem zentralen Bereich etwas rauszunehmen."

Spielersteckbrief Jedvaj
Jedvaj

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Spielersteckbrief Wendell
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Das aber war nicht der alleinige Grund für den Positionswechsel. Denn wie Schmidt weiter mitteilte, hatte die Werkself auf der Position des Rechtsverteidigers - vor Benders Einsatz dort - "Probleme, uns Stabilität zu geben". Und weil Schmidt es Tin Jedvaj, Roberto Hilbert und Danny da Costa nicht zutraute, diese Probleme zu beheben, fiel die Wahl auf Bender. "Ich habe Lars insbesondere auch deshalb da spielen lassen, weil ich das Gefühl hatte, dass die anderen, die dort spielen können, momentan nicht in einer Top-Verfassung sind. Es ist natürlich meine Aufgabe, sie dahin zu bringen, da gibt es auch positive Ansätze", berichtete Schmidt. Aber eben nur Ansätze.

Schmidt: "Das war so nicht akzeptabel"

Insbesondere Jedvaj und Linksverteidiger Wendell, der vom variabel einsetzbaren Benjamin Henrichs ersetzt wird, nahm Schmidt vor dem Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE bei kicker.de) in die Pflicht. Jedvaj habe beim 1:2 in Frankfurt (kicker-Note 4) "ein sehr schwaches Spiel gemacht, was so nicht akzeptabel war", urteilte Schmidt, der dem Kroaten allerdings auch attestierte, es am Dienstag gegen Tottenham nach der Einwechslung "gut" und einen "sehr fokussierten Eindruck" gemacht zu haben. Schmidt betonte aber auch: "Wir wissen, dass er ein großes Talent ist, aber man muss auch immer die Bereitschaft haben, sich weiterzuentwickeln. Daran arbeiten wir."

Ähnlich Worte fand der 49-Jährige für Wendell. "Es ist sicherlich noch nicht seine Saison. Das muss man einfach so sagen. Auch wenn er verletzt war während der Vorbereitung, wissen wir, dass er besser spielen kann", meinte Schmidt und sagte: "Wir arbeiten daran, ihn wieder auf sein Top-Niveau zu bringen."

Bender gegen Hoffenheim wohl wieder Rechtsverteidiger

Weil da Costa aus nachvollziehbaren Gründen noch Nachholbedarf hat (ihm war Ende Juli eine nach seinem im Oktober 2014 erlittenen Schienbeinbruch zur Stabilisierung eingesetzte Metallstange operativ entfernt worden) und auch Hilbert wohl derzeit keine Option für die Startelf ist, spricht auch gegen Hoffenheim vieles für den Rechtsverteidiger Lars Bender. Es sei denn, der ehemalige Sechziger, der nach dem Tottenham-Spiel "mausetot" (Schmidt) war, erhält eine Verschnaufpause. Das wäre allerdings nach Schmidts Erläuterungen zum aktuellen Leistungsvermögen von Jedvaj, Wendell und Co. eine Überraschung.

Calhanoglu "ist noch nicht schmerzfrei"

Neben dem kleinen Fragezeichen bei Bender steht noch ein größeres hinter dem Einsatz von Hakan Calhanoglu (Rückenbeschwerden). "Er ist noch nicht schmerzfrei", vermeldete Schmidt und meinte: "Die Tendenz ist eher negativ." Zudem sei Chicharito erkältet, und beim lange Zeit verletzten Stefan Kießling müsse man abwarten, wie der Mittelstürmer die Partie gegen Tottenham verkraftet habe, so Leverkusens Trainer weiter.

Jan Reinold