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Hummels: Seine Italien-Lehre aus 2012

Ausgerechnet die deutsche Abwehr ist Trumpf

Hummels: Seine Italien-Lehre aus 2012

Risikofreudig in seiner Freizeit, vorsichtiger auf dem Platz: Innenverteidiger Mats Hummels.

Risikofreudig in seiner Freizeit, vorsichtiger auf dem Platz: Innenverteidiger Mats Hummels. picture alliance

Am Dienstag durften die DFB-Spieler einfach mal abschalten, den Kopf frei bekommen. "Ein Tag frei heißt bei uns: Die Spieler trainieren fast mehr als sonst. Sie spielen Beach-Volleyball, Basketball und so weiter. Sie beschäftigen sich schon und haben Spaß dabei", stellte Bundestorwarttrainer Andreas Köpke klar. Mats Hummels nutzte die freie Zeit, um zum ersten Mal in seinem Leben von einem Zehn-Meter-Turm zu springen. "Ich hatte Schiss ohne Ende, als ich da oben stand. Ich wäre auch nicht gesprungen, wenn die Treppe runter nicht noch furchteinflößender gewesen wäre", plauderte der Innenverteidiger am Mittwoch bei der Pressekonferenz über seinen Sprung in den Genfer See.

Ob er im Spiel ebenso risikofreudig sei? Nicht mehr. "Ich bin Verteidiger, ich darf nicht zu viel Risiko gehen. Mittlerweile lasse ich eher Vorsicht walten", so Hummels. Mit Erfolg: Die deutsche Abwehr steht bislang felsenfest. Ohne Gegentor kämpften sich Hummels, Boateng & Co. durch die ersten vier Spiele. "Catenaccio haben wir aber nicht an den Tag gelegt, wir verteidigen sehr hoch, gehen ins Gegenpressing", betonte Hummels, der am Samstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) Gelb-vorbelastet in den Klassiker gegen Italien geht.

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Hummels' Bilanz gegen Italien ist ausgeglichen

Die Bilanz gegen die Squadra Azzurra dürfte inzwischen jedem bekannt sein. Noch nie gewann eine DFB-Auswahl in einem EM- bzw. WM-Spiel gegen Italien. Doch Hummels unterstrich die Aussage von Bundestrainer Joachim Löw : Es gibt kein Italien-Trauma! Vor allem nicht für ihn persönlich: "Meine Bilanz ist ausgeglichen. 2012 habe ich verloren, 2009 mit der U 21 gewonnen." Und aus dem Halbfinal-Aus bei der EM 2012 habe das Team seine Lehren gezogen. "Ich wäre ein großer Freund davon, wenn wir nicht in Rückstand geraten würden", lautet Hummels' Wunschtaktik gegen die Italiener.

Dreier- oder Viererkette?

Außerdem wies der künftige Bayern-Profi auf die jüngste Testspiel-Bilanz hin. Im März hatte die DFB-Elf in München mit 4:1 gegen Italien gewonnen - mit einer Dreierkette in der Abwehr. Damals verteidigte Hummels mit Antonio Rüdiger und Shkodran Mustafi. Wieder mit einer Dreierkette aufzulaufen, wäre für Hummels vorstellbar. "Wir können das spielen. Ich spiele, was der Trainer vorgibt." Löw wollte dazu am Dienstag keine konkreten Aussagen treffen, doch dürfte er einer Dreierkette bei der italienischen Doppelspitze Eder/Pelle nicht abgeneigt sein.

Am Sonntag im Stade de Bordeaux wird Hummels zum vierten Mal bei dieser EM Jerome Boateng an seiner Seite haben. Der war übrigens wie Hummels sowohl bei der 1:2-Niederlage 2012 als auch beim 1:0-Sieg der U 21 im Jahr 2009, als die deutschen Junioren den Titel holten, dabei. Die EM-Bilanz der beiden deutschen Innenverteidiger gegen die Squadra Azzurra ist ausgeglichen. Noch, so viel ist sicher.

cfl