EM

Nach historischer Pleite: Hodgson nimmt seinen Hut

Englischer Nationaltrainer tritt zurück

Nach historischer Pleite: Hodgson nimmt seinen Hut

Ist nicht mehr englischer Nationaltrainer: Roy Hodgson.

Ist nicht mehr englischer Nationaltrainer: Roy Hodgson. Getty Images

"Ich glaube an das, was ich getan habe, gerade in den letzten Jahren", präsentierte sich Hodgson noch am Sonntag als stolzer Mann . "Wenn die FA will, dass ich weitermache, mache ich das gerne." Aber: "Ich bettle nicht um den Job." Sein Vertrag wäre nach dem Turnier ohnehin ausgelaufen.

Am Montagabend folgte dann der peinliche Auftritt seiner Mannschaft, die sensationell an Island scheiterte . Der Wasserpegel für Hodgson stieg immer weiter an, wohl auch deswegen zog der Brite die Reißleine. Nach den enttäuschenden 90 Minuten trat Hodgson vor die Presse und las von einem wohl bereits zuvor präparierten Zettel: "Mein Vertrag hing von dem Ergebnis hier ab. Es ist nun die Zeit für einen hungrigen, jungen Nachfolger", begann der 68-Jährige sein Statement.

Zeitpunkt des Ausscheidens "vorbestimmt"

"Es war eine wunderbare Zeit. Die Mannschaft hat ihre Sache sehr gut gemacht. Ich habe sie nur aufgefordert, für ihr Land zu spielen", so Hodgson. Nach seinem letzten Auftritt an der Seitenlinie stellte sich der englische Coach, der seit Mai 2012 die Geschicke bei den Three Lions leitete, demonstrativ vor seine Elf. "Ich möchte hier noch einmal ein Wort für mein Team einlegen: Sie haben in den letzten Jahren mit mir gekämpft."

Ich hoffe, dass sie in Zukunft eine bessere englische Mannschaft sehen werden, als wir sie heute gesehen haben.

Roy Hodgson nach seinem Rücktritt

Gegen Island blieben die Engländer allerdings alles schuldig. Das zeigt auch ein Blick in die Statistik: Die stolzen Fußballer von der Insel kassierten noch nie in einem EM-Spiel so früh zwei Gegentore (6. und 18. Minute). Der Zeitpunkt des Ausscheidens kam allerdings nicht sehr überraschend: Bei den jüngsten drei Europameisterschaften scheiterte England jeweils im ersten Spiel nach der Gruppenphase (2004 und 2012 im Viertelfinale, dieses Mal im Achtelfinale).

"Es tut mir sehr leid, dass es so zu Ende gehen musste", schloss Hodgson: "Ich hoffe, dass sie in Zukunft eine bessere englische Mannschaft sehen werden, als wir sie heute gesehen haben." Vor allem wünschen sie sich auf der Insel ein Team, das endlich wieder um einen Titel mitspielen kann. Wer Hodgson beerben wird, ist nicht klar. Aber auch für dessen Nachfolger wird gelten: Eine Herkules-Aufgabe steht bevor.

msc

Bilder zur Partie England - Island