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Frustsieg von Real, Barça patzt - Ebert verletzt

Primera Division, 14. Spieltag: Atletico zieht nach

Frustsieg von Real, Barça patzt - Ebert verletzt

Erfolgreiche Torjäger: Cristiano Ronaldo (2.v.l.) und Karim Benzema (r.).

Erfolgreiche Torjäger: Cristiano Ronaldo (2.v.l.) und Karim Benzema (r.). Getty Images

"BBC" ist zur Stelle: Benzema, Bale, Cristiano Ronaldo

Eine Aufstellungspanne bei Real Madrid hatte dem Klub viel Hohn und Spott eingebracht. Weil die Königlichen im Pokal einen nicht spielberechtigten Akteur aufgestellt hatten, soll der Wettbewerb nun ohne Ronaldo & Co. stattfinden. Real kündigte eine Berufung an. Umso wichtiger war es am Samstag, mal wieder für ein paar "buenas noticias" zu sorgen. Lokalrivale FC Getafe sollte die schlechte Laune zum Spieltagsauftakt zu spüren bekommen.

Und Real gelang tatsächlich ein Auftakt nach Maß. Nach einer Pepe-Flanke von rechts beförderte Karim Benzema zentral vor dem Tor und aus kurzer Distanz den Ball per Direktabnahme in die Maschen (4.). Nur zwölf Minuten später schnürte der Stürmer einen Doppelpack. Sechs Meter vom Gehäuse entfernt setzte sich der 27-Jährige von seinem Gegenspieler ab und zielte genau ins linke untere Eck (16.). Gareth Bale erhöhte in der 35. Minute mit einem saftigen und platzierten Linksschuss aus kurzer Distanz auf 3:0.

Noch vor der Halbzeitpause stellten die Königlichen auf 4:0. Maßgeblichen Anteil an diesem Treffer hatte Toni Kroos, der den Angriff nach vorne trieb und einen Sahnepass in die Schnittstelle auf Cristiano Ronaldo schickte. CR7 nutzte die Möglichkeit eiskalt aus, ließ dem Torhüter von Getafe keine Chance. Der Heimspiel-Pflichtsieg war damit bereits eingetütet. Im zweiten Durchgang passierte aus Sicht der Gastgeber nicht mehr viel. Alexis' Kopfballtreffer nach Ecke blieb für Getafe ein Ehrentreffer (70.). 30 Zähler stehen nun auf dem Konto von Real Madrid. Für wenige Stunden nahm das Team von Rafael Benitez den zweiten Platz in der Tabelle ein, dann zog Atletico Madrid nach.

Atletico verteidigt den zweiten Platz

Mit einem 2:0 beim FC Granada holte sich Atletico Madrid seinen zweiten Platz umgehend zurück. Es waren exakt 20 Minuten gespielt, da schraubte sich Diego Godin nach einem Eckball von rechts - getreten von Koke - im Fünfmeterraum hoch und drückte das Leder mit dem Kopf ins Tor. Das perfekte Timing wurde mit der Führung für Atletico belohnt. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte kamen die Gäste wieder zu zwei gefährlichen Aktionen. Zunächst startete Carrasco einen Sololauf über die linke Seite, schloss dann aber zu ungenau von der Strafraumgrenze aus ab (36.). Drei Zeigerumdrehungen später kombinierte sich Antoine Griezmann gefährlich vors Tor, Carrascos Schuss wurde aber von zwei Verteidigern abgewehrt. Kurz darauf spielte sich Granada einen Freistoß aus gefährlicher Position heraus, ließ die Chance aber liegen.

Kurz nach der Pause hatte Filipe Luis das 2:0 auf dem Fuß. Der Brasilianer war selbst Initiator einer klasse Kombination, erhielt an deren Ende den Pass und zielte über den Querbalken (49.). In der 69. Spielminute meldete sich auch der FC Granada wieder zu Wort: Robert Ibanez brachte den Ball nach einem Flachpass unter Kontrolle, schloss aber aus vielversprechender Position zu schwach ab. Atletico bestrafte diese fahrlässige Chancenverwertung und machte selbst den Sack zu. Oliver setzte Griezmann mit einem sauberen Zuspiel in Szene, der die Kugel ins linke obere Eck beförderte (76.) - der 2:0-Endstand und der bereits siebte Saisontreffer für Griezmann.

Barcelona gibt den Sieg aus der Hand

Freude und Frust: Valencias Torschütze Mina (l.) und Barças Iniesta (r.).

Freude und Frust: Valencias Torschütze Mina (l.) und Barças Iniesta (r.). Getty Images

Die Erfolge von Real und Atletico Madrid sollten sich später am Abend als noch wertvoller herausstellen. Denn der gejagte Tabellenführer, der FC Barcelona, bekleckerte sich in Valencia nicht mit Ruhm und musste sich am Ende mit einem 1:1 zufrieden geben. Die meiste Zeit hatten die Gäste das Spiel zwar unter Kontrolle und glänzten mit ballbesitzorientiertem Fußball. Nur an der Chancenverwertung mangelte es. Lionel Messi (5.) und Neymar (6.) scheiterten gleich zu Beginn. In der 26. Minute parierte Valencias Torhüter Jaume Domenech einen guten Messi-Schuss. Auch Luis Suarez und Ivan Rakitic (36.) blieben ohne Erfolg. Valencia, das weiter auf den verletzten Shkodran Mustafi verzichten musste, lauerte auf Konter und erspielte sich so seine Möglichkeiten.

Erst in der 59. Minute zappelte der Ball erstmals im Netz: Messi spielte den Ball in den Lauf von Suarez, der pfeilschnell in den Strafraum eindrang und von rechts ins kurze Eck zielte. Der Treffer hätte nicht zählen dürfen, da Suarez im Abseits gestanden hatte. Eine zu diesem Zeitpunkt eher überraschende, insgesamt aber verdiente Führung. Dann aber taten die Katalanen zu wenig, waren nur darauf aus, das Ergebnis zu verwalten. Ein Fehler, den die Hausherren auszunutzen wussten. Paco Alcacer bediente Santi Mina, der völlig alleingelassen einnetzen konnte (86.). Damit ist die Siegesserie von Barça von zuletzt sieben Dreiern in Folge gerissen. Zwar stehen die Blaugrana noch auf dem ersten Platz der Tabelle (34 Punkte), doch der Abstand auf Atletico ist auf zwei Zähler geschrumpft. Valencia sammelte vor dem endgültigen Startschuss mit dem neuen Trainer Gary Neville derweil einen Punkt und Selbstvertrauen.

Sonntag: Uhrwerk Agirretxe - Ebert verletzt

Wo Real Sociedad wohl ohne Imanol Agirretxe stünde? Die Fans im Baskenland wollen darüber bestimmt nicht einmal nachdenken. Borja Baston hatte die Gäste aus Eibar bereits in der 4. Minute in Führung gebracht, Agirretxe in der 10. Minute den Ausgleich besorgt - und in der 90. Minute mit seinem Abstauber zum 2:1 das Anoeta erzittern lassen. Für den 28-Jährigen war es der elfte Treffer im zwölften Spiel. Nur die beiden Barça-Stars Neymar (14) und Luis Suarez (13) haben häufiger getroffen .

Patrick Ebert durfte beim FC Villarreal nach zwei Joker-Einsätzen wieder mal von Beginn an ran. Doch das Schicksal nahm früh seinen Lauf, der Ex-Berliner stand nur bis zur 21. Minute auf dem Feld: Ebert musste schwer verletzt vom Platz gebracht werden, spanische Medien spekulierten über eine schwere Achillessehnenverletzung. In der Pressekonferenz nach dem Spiel bestätigte Rayo-Trainer Paco Jemez diese Einschätzung: "Wir hoffen, dass wir uns irren, aber könnte sich die Achillessehne gerissen haben." Die Hoffnung erfüllte sich nicht. Am Montag teilte der Verein via Twitter mit, dass die Achillessehne gerissen ist. Seine Kollegen ließen sich nach Eberts Auswechslung zunächst nicht beirren und gingen dank Jozabed (41.) in Front. Doch Villarreal drehte den Spieß in Person von Bakambu (69., 86.) noch um und schob sich dadurch auf Rang fünf vor.

cfl/las