Dzeko, Kolasinac und Spahic dabei
Vor dem Spiel sorgten einige vereinzelte bosnische Fans für negative Schlagzeilen, als sie während der Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge von Paris dazwischenriefen und dafür von den irischen Anhängern lautstark ausgebuht wurden. Danach richtete sich der Blick aber wieder auf das Sportliche. Und dabei standen zunächst Personalfragen im Fokus: Bei den Gästen war die große Frage, ob Stürmerstar Edin Dzeko fit werden würde. Leistenprobleme hatten dem Angreifer vom AS Rom zu schaffen gemacht. Letztlich klappte es und Dzeko lief ebenso wie die Bundesliga-Legionäre Sead Kolasinac (Schalke) und Emir Spahic (HSV) in der Startelf auf.
Auf der anderen Seite konnte Irlands Nationaltrainer Martin O'Neill wieder auf seinen Goalgetter Jon Walters bauen, der ebenso wie Abwehr-Ass John O'Shea im Hinspiel in Zenica (1:1) gesperrt gefehlt hatte. Während es Walters auf Anhieb wieder in die Anfangsformation der Boys in Green schaffte, blieb für O'Shea nur ein Platz auf der Bank - O'Neill wollte augenscheinlich das gut funktionierende Gespann Ciaran Clark und Richard Keogh im Abwehrzentrum nicht auseinanderreißen.
Kuipers' schmeichelhafter Pfiff
Spielerisch brauchte die Partie eine Weile, um auf Touren zu kommen. Die Iren agierten aus einer gesicherten Deckung heraus und überließen es den Drachen, das Spiel zu machen. Den Bosniern, die recht robust zur Sache gingen, fiel dabei aber herzlich wenig ein, sodass klare Torraumszenen Mangelware blieben. Ein fragwürdiger Strafstoß brach schließlich den Bann. Bei einer halbhohen Flanke von rechts bekam Zukanovic den Ball an die rechte Hand, die er eindeutig am Körper hatte. Dem niederländischen Schiedsrichter Björn Kuipers reichte das vollkommen aus, um auf Elfmeter zu entscheiden. Eine zweifelhafte Entscheidung mit Folgen, denn Walters verwandelte cool an Bosniens Schlussmann Begovic vorbei ins linke Eck (24.). Das war dann zugleich der einzige echte Höhepunkt einer ansonsten recht harmlosen, aber sehr umkämpften ersten Hälfte.
Die lange Nacht darf beginnen: Im Stadion ließen sich die Iren noch von den Fans gebührend feiern. Getty Images
Walters steigt zum Matchwinner auf
In Durchgang zwei erhöhten die Bosnier die Schlagzahl und kamen sogar das eine oder andere Mal recht ansehnlich bis zum gegnerischen Sechzehner durch, nur die Abschlüsse waren schlichtweg zu schlecht. Zwingende Torchancen waren weithin nicht zu sehen, das galt auch für die Iren, die jedoch ihr Augenmerk vorwiegend auf ihrer Deckung hatten und alles dafür taten, um den Vorsprung zu halten. In der 70. Minute fiel letztlich die Vorentscheidung: Vranjes' missglückte Rettungstat im eigenen Sechzehner avancierte zur Steilvorlage für Walters, der vom rechten Fünfereck aus souverän auf 2:0 stellte. Die Bosnier versuchten danach zwar alles, mehr als ein Alutreffer des eingewechselten Vedad Ibisevic in der Schlussminute war dann aber nicht drin.