Champions League

Bayerns "magische Nacht" - Martinez trainiert wieder

Müller wird bester deutscher Torschütze in der Königsklasse

Bayerns "magische Nacht" - Martinez trainiert wieder

Kantersieg in der Champions League: Thomas Müller (Mi.) jubelt mit Philipp Lahm (li.) und Thiago (re.).

Kantersieg in der Champions League: Thomas Müller (Mi.) jubelt mit Philipp Lahm (li.) und Thiago (re.). Getty Images

Die Bayern lieferten am Dienstagabend ein Musterbeispiel dafür, wie schnelllebig der Profifußball ist. In den Tagen davor die Zweifel nach dem 1:3 aus dem Hinspiel, das Viertelfinal-Aus vor Augen. Dazu die Affäre Müller-Wohlfahrt, die zum Rücktritt des jahrzehntelangen Vereinsarztes führte. Viele Verletzte, viele Probleme, alles vergessen. "Es war ein Statement, das uns in die nächste Runde gebracht hat", sagte Thomas Müller, der an diesem Abend ein Sinnbild für die Bayern war: unermüdlicher Läufer und Kämpfer, nie zu schade für einen Defensivzweikampf, nach vorne eine Mischung aus purem Willen und spielerischer Brillanz.

Müller bester deutscher Torschütze

Mit dem verdienten Lohn, sich nun Deutschlands erfolgreichster Torschütze in der Champions-League-Historie nennen zu dürfen. Das 4:0 geht als Müllers 27. Treffer in der Königsklasse in die Annalen ein, Mario Gomez mit 26 Toren hat er damit hinter sich gelassen. Nach dem Schlusspfiff schnappte er sich in der Südkurve ein Megaphon. Müller, der Zermonienmeister, beim gemeinsamen Jubel mit den Fans. "Es war eine magische Nacht. Ich habe noch nicht so viele solcher Nächte erlebt, obwohl ich schon lange dabei bin", fasste es Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge zusammen.

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Gründungsdatum

27.02.1900

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Rot-Weiß

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Sechs Tore-Party: Robert Lewandowski (Mi.) lässt sich nach einem seiner Treffer feiern.

Sechs Tore-Party: Robert Lewandowski (Mi.) lässt sich nach einem seiner Treffer feiern. Getty Images

Das Rampenlicht schien aber auch für viele weitere Protagonisten. Für Thiago, den kleinen Spanier. Bemerkenswert, wie er nach seiner einjährigen Pause schon wieder das Mittelfeld dominiert. Technisch kommt an ihn sowieso keiner ran. "Er ist ein besonderer Spieler, deshalb waren wir immer so bemüht, ihm die nötige Zeit zu geben, dass er gesund zurückkehren konnte", sagte Matthias Sammer und lobte Thiago nach dem nächsten Atemzug: "Er ist ein Instinktfußballer, an Jahren noch jung, er ist etwas Besonderes." Mit dem Fuß zauberte er, mit einem Kopfball wie früher Horst Hrubesch sorgte er für die Führung. Robert Lewandowski traf derweil erstmals doppelt in einem internationalen Spiel für die Bayern und fand die erste Hälfte einfach nur "geil".

Martinez trainiert wieder

Auch die beiden Außenverteidiger, Rafinha und Juan Bernat, spielten erstaunlich stark. "Eine faszinierende Mannschaftsleistung", analysierte Müller es treffend. Ein Stimmungshoch, das von der Allianz-Arena am Mittwoch Richtung Säbener Straße zog. Javi Martinez trainierte dort knapp neun Monate nach seinem Totalschaden im Knie erstmals wieder mit dem Team, auch Arjen Robben arbeitete fleißig an seinem Comeback.

Schon gegen Hertha Meister?

Nach und nach kehren die Verletzten zurück. Am Wochenende können die Bayern bereits ihre 25. Meisterschaft eintüten, sie ist nur eine Frage des wann, nicht des ob. Danach geht es Schlag auf Schlag weiter. Pokalhalbfinale gegen Dortmund, Semifinale in der Champions League, am Freitag erfahren die Bayern ihren Gegner. Weitere Emotionen sind garantiert. Die Frage ist nur, ob Formbarometer und Stimmung konstant oben bleiben oder ob die Achterbahn nochmals Fahrt aufnimmt. So schnell wie eben nur beim FC Bayern.

Frank Linkesch