Bundesliga

Van der Vaart: "Meine Zukunft ist jetzt nicht das Thema"

HSV-Regisseur fühlt sich in neuer Rolle wohl

Van der Vaart: "Meine Zukunft ist jetzt nicht das Thema"

Kehrt Rafael van der Vaart dem HSV den Rücken oder gehört sein Herz über 2015 hinaus dem Liga-Dino?

Kehrt Rafael van der Vaart dem HSV den Rücken oder gehört sein Herz über 2015 hinaus dem Liga-Dino? imago

"Jetzt habe ich drei gute Spiele gemacht, und die Frage geht wieder in die Richtung, ob ich meinen Vertrag verlängere." 2015 läuft der Kontrakt des Kapitäns aus. Vor wenigen Wochen schien klar, dass dann die zweite Ära des Niederländers in Hamburg endet. Und jetzt? Durch die Rückversetzung von Joe Zinnbauer hat er wieder an Wert gewonnen für den HSV. "Aber meine Zukunft ist jetzt nicht das Thema. Es geht erstmal nur darum, bis Weihnachten unten rauszukommen."

Hoffnung auf Hiddinks Anruf

Mit dem neuen Klubboss verbindet van der Vaart seit seiner ersten Zeit in Hamburg von 2005 bis 2008 ein enges Verhältnis. Beide gehen offen miteinander um. "Wir stehen immer in Kontakt", sagt der 31-Jährige. "Aber im Moment reden wir nicht über meinen Vertrag, wir haben auch keinen Zeitpunkt verabredet." Fest steht für van der Vaart nur eines: Er möchte seine Karriere ab dem kommenden Sommer auf hohem Niveau fortsetzen und nicht in einer kleinen Liga ausklingen lassen. "Ich fühle mich fitter als früher."

Spielersteckbrief van der Vaart
van der Vaart

van der Vaart Rafael

Trainersteckbrief Zinnbauer
Zinnbauer

Zinnbauer Josef

Und das will er möglichst auch nochmal in der Nationalmannschaft beweisen. Ganz offen bekennt der 109-fache Nationalspieler, dass die Elftal nicht abgehakt ist. "Ich habe immer gesagt, dass es mein Ziel bleibt, noch ein Turnier zu spielen. Wenn ich fit bin, kann ich auch meinem Land noch helfen. Ich hoffe, dass Guus Hiddink mich anruft."

Rafael zieht die Mannschaft immer wieder mit.

HSV-Coach Joe Zinnbauer

Die zuletzt steigende Formkurve in der neuen Rolle auf der Doppelsechs kann sich positiv auswirken auf seine Chancen. "Ich habe mehr Ballkontakte, kann das Spiel besser lenken." Und die Tempodefizite kommen durch sein gutes Auge weniger zum Tragen. Zinnbauer jedenfalls schwärmt von seinem Anführer. "Rafael zieht die Mannschaft immer wieder mit." Möglichst auch in Freiburg. "In unserem Stadion", weiß van der Vaart, "haben die Gegner wieder Respekt vor uns. Sie wissen, dass es wieder schwer ist, in Hamburg zu gewinnen. Aber ich finde, auch unsere letzten Auswärtsauftritte waren schon ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zur Vorsaison. Wir hatten auch beim 1:3 in Augsburg Chancen, es war nicht alles schlecht."

Der Kapitän sieht Hamburg wieder auf Kurs. Und, er hat, für viele überraschend, wieder einen Anteil daran. Ob er eine Zukunft in seiner Wahl-Heimat hat, bleibt offen. Zumindest aber gehört ihm die Gegenwart.

Sebastian Wolff