DFB-Pokal

Klopp freut sich für Reus - Gündogan "glücklich"

Dortmund: Subotic hält 90 Minuten durch

Klopp freut sich für Reus - Gündogan "glücklich"

Comeback schon nach 71 Tagen: Dortmunds Marco Reus.

Comeback schon nach 71 Tagen: Dortmunds Marco Reus. imago

Blitzcomeback nach schwerer Verletzung: Nur zehn Wochen nachdem sich Marco Reus so folgenschwer im letzten WM-Testspiel der deutschen Nationalmannschaft am Sprunggelenk verletzt hatte, lief der Dortmunder Dribbelkönig im DFB-Pokalspiel bei den Stuttgarter Kickers wieder in der Startelf auf.

Reus hatte sich im Länderspiel gegen Armenien (6:1) am 6. Juni einen Teilriss der Syndesmose sowie einen knöchernen Bandausriss an der Fersenbein-Vorderseite zugezogen und dadurch die WM verpasst. Zunächst war das Comeback von Reus erst für September prognostiziert worden. Ursprünglich hatten ihm die Mediziner eine dreimonatige Pause prophezeit. Doch der Syndesmoseriss heilte schneller als gedacht.

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Seine Freude über die Rückkehr ließ sich der 25-Jährige aber nicht anmerken. Reus wollte nach der Partie nichts sagen zu seinem ordentlichen Comeback nach 71 Tagen Pause. Auch nicht zum jüngsten Streit der Borussia mit Bayern München um seine Person.

Reus zeigt sich sehr flexibel

Dabei hatte Reus beim mühsamen 4:1 (1:0)-Erfolg des BVB beim Drittligisten Stuttgarter Kickers doch bis zu seiner Auswechslung (57.) angedeutet, warum er so begehrt ist. Reus, der als Vertreter von Mats Hummels die Kapitänsbinde trug, war in der Offensive gleich auf mehreren Positionen sehr präsent. Ob als Regisseur, "falsche Neun" oder Standardschütze - Reus war gleich wieder die wichtigste Figur im Angriff der Schwarz-Gelben.

Mit Standing Ovations der mitgereisten Dortmunder Fans wurde Reus bei seiner Auswechslung verabschiedet, von Trainer Jürgen Klopp gab es eine Umarmung und einen Schulterklopfer als Dank. Er sei "sehr zufrieden" gewesen mit Reus, sagte Klopp. Angesichts der Tatsache, dass seine schwere Verletzung erst zehn Wochen zurückliege, zeige er eine "außergewöhnliche Frühform".

Zorc: "Marco braucht noch einige Spiele"

Die Blessur, die Reus den WM-Titel kostete, bereite ihm "gar keine Probleme mehr", ergänzte Klopp zufrieden. Im Training sei Reus bereits "herausragend", gegen die Kickers sei das jedoch "anders" gewesen. "Marco braucht sicher noch einige Spiele", sagte Sportdirektor Michael Zorc. Klopp betonte indes: "Er ist jetzt 60 Minuten weiter, das ist für uns ein ganz wichtiger Faktor."

Auch Neven Subotic kehrte nach Kreuz- und Innenbandriss eine Woche vor dem Bundesliga-Start gegen Bayer Leverkusen zurück und hielt 90 Minuten durch. Soweit ist Ilkay Gündogan noch nicht. Doch beim langzeitverletzten Nationalspieler ist die Hoffnung auf ein baldiges Comeback zurück. "So glücklich wie ich derzeit bin, war ich schon lange nicht mehr", sagte der 23-Jährige, der nach einjähriger Zwangspause wegen einer Rückenverletzung wieder im Reha-Training steht, der "Welt am Sonntag". "Es ist wunderschön, dass ich wieder auf dem Platz mit der Mannschaft trainieren kann, auch, wenn ich mich noch auf das Laufen beschränken muss."

Gündogan: "Hinter mir liegt ein verlorenes Jahr"

Während der Zeit seiner Erkrankung habe er sich relativ häufig zurückgezogen und in seiner Freizeit kaum noch etwas gemacht, berichtete Gündogan, der die vergangenen zwölf Monate als "verlorenes Jahr" bezeichnete. Während seiner Leidenszeit und der Odyssee von einem Facharzt zum anderen habe er nie Angst verspürt, seine Karriere könne frühzeitig beendet sein. Vielmehr habe er zunehmend in sich hineingehorcht und dann gefühlt, dass nur ein kleiner operativer Eingriff "mir nachhaltig helfen kann. Und genau so war es ja jetzt auch", sagte Gündogan. "Die Operation in München-Harlaching hat nur eine knappe Stunde gedauert, danach durfte ich dann schon wieder aufstehen und gehen. Ich hatte sofort wieder ein gutes, positives Gefühl."

Im Krankenstand habe er während der WM in Brasilien alle Deutschland-Spiele verfolgt und auch fast alle anderen WM-Spiele. Er habe mitgefiebert und sich mitgefreut. Trotzdem bleibe für Gündogan ein bitterer Beigeschmack. "Denn ich wäre ja wohl dabei gewesen und wäre jetzt wohl auch Weltmeister. Ich habe ein großes Turnier verpasst. Das ist kein gutes Gefühl. Hinter mir liegt ein verlorenes Jahr."