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WM am Donnerstag: Puyol bringt Pokal - WM-Aus für Aguero?

Pirlos Rücktritt vom Rücktritt - bleibt Del Bosque?

WM am Donnerstag: Puyol bringt Pokal - WM-Aus für Aguero?

Ist die WM für ihn schon gelaufen? Sergio Aguero.

Ist die WM für ihn schon gelaufen? Sergio Aguero. imago

+++ Luftalarm im chilenischen Lager +++

Ungebetene Gäste hatte das chilenische Team am Donnerstag. Ein Kamerateam des brasilianischen TV-Senders Globo filmte das Training der Chilenen aus einem Hubschrauber heraus. Nationaltrainer Jorge Sampaoli gefiel das ganz und gar nicht, kurzerhand unterbrach er die Einheit für 15 Minuten. Erst nachdem der Helikopter weg war, nahmen die Südamerikaner das Training wieder auf. Ferner musste sich der Sender beim kommenden Achtelfinalgegner des Gastgebers offiziell entschuldigen, auch um die Chilenen dazu zu bewegen, ihre Drohung, brasilianische Medien von der anschließenden Pressekonferenz auszuschließen, zurückzunehmen.

Spielersteckbrief Neymar
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Guardiola Josep

+++ Argentinien bangt um Aguero +++

Eigentlich war ihm die Rolle des kongenialen Sturmpartners von Lionel Messi zugedacht, doch so richtig kam Sergio Aguero bei der WM noch nicht in die Gänge - und wird es womöglich auch nicht mehr tun: Wie die argentinische Tageszeitung "Clarin" berichtet, hat sich die Oberschenkelverletzung, wegen der Aguero beim 3:2 gegen Nigeria schon in der 38. Minute ausgewechselt werden musste, als Muskelfaserriss herausgestellt. Die WM sei für den Torjäger von Manchester City gelaufen. Ein Sprecher des argentinischen Verbands dementierte dies am Abend aber und bezeichnete die Meldung als "Nonsens". Noch seien nicht alle Untersuchungen abgeschlossen, eine Entscheidung daher noch nicht getroffen.

+++ Puyol bringt den Pokal zurück +++

Spanien ist zwar bei der WM bereits ausgeschieden und schon längst wieder zu Hause, die Iberer sind aber immer noch amtierender Weltmeister und daher auch noch im Besitz des FIFA-WM-Pokals. Diesen wird am 13. Juli im Maracana nun eine andere Mannschaft erringen, dann wird die Trophäe ebenfalls vor Ort sein. Dort hinbringen wird sie der ehemalige spanische Nationalmannschaftskapitän Carles Puyol. Das gab der spanische Fußballverband (RFEF) auf seiner Website bekannt.

+++ Robben: Am Donnerstag noch geschont +++

Arjen Robben absolvierte zwar auch am Donnerstag kein Mannschaftstraining, dennoch geht Bondscoach Louis van Gaal von einem Einsatz des Bayern-Spielers im Achtelfinal gegen Mexiko aus. Der dreifache Torschütze der Niederländer absolvierte in Rio de Janeiro ebenso wie Stefan de Vrij, Daley Blind und Nigel de Jong nur Lauftraining. Auch die anderen drei Spieler sollen rechtzeitig fit werden. Van Gaal wollte aber beim letzten Training vor der Abreise nach Fortaleza kein Risiko eingehen. Definitiv nicht spielen wird Mittelfeldspieler Leroy Fer, der sich einen kleinen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen hatte. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Bruno Martins Indi, der schon gegen Chile wegen einer Gehirnerschütterung aus dem Australien-Spiel gefehlt hatte.

Pausierte noch einmal im Mannschaftstraining: Arjen Robben.

Pausierte noch einmal im Mannschaftstraining: Arjen Robben. getty images

+++ Honduras: Stürmer Carlo Costly erklärt Rücktritt +++

Nach der 0:3-Niederlage gegen die Schweiz und dem WM-Aus hat der honduranische Stürmer Carlo Costly erklärt, seine Karriere in der Nationalmannschaft zu beenden. "Man muss den Jüngeren eine Chance geben", so der 32-Jährige in einem Interview mit der Zeitung "La Prensa". Costly hatte im Spiel gegen Ecuador das einzige WM-Tor für sein Team erzielt. Eine Hintertür hielt sich der Spieler allerdings offen: "Vielleicht kehre ich eines Tages zurück, wenn Not am Mann ist."

+++ Pirlo: Rücktritt vom Rücktritt +++

Geht die Nationalelf-Karriere doch noch weiter? Italiens Andrea Pirlo.

Geht die Nationalelf-Karriere doch noch weiter? Italiens Andrea Pirlo. Getty Images

Italiens Routinier Andrea Pirlo hatte nach der 0:1-Niederlage gegen Uruguay und dem damit verbundenen blamablen Vorrunden-Aus der Squadra Azzurra seinen Rücktritt aus der italienischen Nationalmannschaft bekanntgegeben. Wie auch Nationaltrainer Cesare Prandelli und Verbandspräsident Giancarlo Abete. Doch nun folgt der Rücktritt vom Rücktritt. Er sei zum Verbleib bereit, erklärte der 112-malige Nationalspieler gegenüber italienischen Medien. "Sollte der neue Trainer meinen Beitrag brauchen, würde ich gern in die Mannschaft zurückkehren", wird der Mittelfeldstratege von Meister Juventus Turin zitiert. Pirlo habe den Rückzieher angeblich auf Druck des stellvertretenden Verbandspräsidenten Demetrio Albertini gemacht, heißt es. "Wir wollen Pirlo bitten, in der bevorstehenden Übergangsphase eine Rolle zu spielen. Wenn er will, kann er in der Nationalelf weiterspielen", betonte Albertini.

+++ Italien: WM-Aus wegen langer Ligaspielzeit? +++

Spanien, England, Italien - drei Fußball-Großmächte, deren nationale Ligen zu den besten in ganz Europa zählen, haben sich schon nach der Gruppenphase verabschiedet. Anders als in der mit 18 Teams besetzten Bundesliga, sind diese Serien mit je 20 Mannschaften bestückt. Die Saison dauert dementsprechend länger. Italiens Ex-Nationaltrainer Giovanni Trapattoni macht genau das für das frühe WM-Aus verantwortlich: "Die italienische Nationalmannschaft ist geschwächt nach Brasilien gereist, genau wie Spanien und England, wo die Meisterschaften für die Spieler viel Stress bedeuten. Italien, Spanien und England erleben dieselben Probleme und zahlen dafür einen hohen Preis", so der 75-Jährige.

+++ Bosnien: Wundenlecken bei Ibisevic & Co. +++

Am Ende fehlte für Bosnien und Herzegowina nur ein einziger Punkt, um bei der WM-Premiere ins Achtelfinale einzuziehen. Nach zwei Auftaktniederlagen verabschiedeten sich die "Drachen" immerhin mit einem 3:1-Sieg gegen den Iran aus dem Turnier. Wundenlecken war dennoch angesagt: "Mit ein bisschen mehr Glück, etwas besserem Fußball und weniger Schiedsrichterfehlern wären wir in der nächsten Runde", klagte Trainer Safet Susic. Der Stuttgarter Stürmer Vedad Ibisevic fand tröstende Worte für seine Mitspieler: "Wir können erhobenen Hauptes nach Hause fahren."

+++ Schweiz: Wir haben etwas Großes erreicht +++

"Wir als kleine Schweiz haben etwas Großes erreicht", zeigte sich Xherdan Shaqiri nach dem 3:0-Sieg über Honduras und der damit verbundenen Qualifikation fürs Achtelfinale stolz. Er selbst hatte mit drei Treffern für einen perfekten Abend der "Nati" gesorgt. "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, ohne die ich keine drei Tore erzielt hätte", sagte der 22-Jährige und blickt bereits nach vorne: "Es ist vieles möglich, wenn man erstmal im Achtelfinale ist." Das sieht auch Nationalcoach Ottmar Hitzfeld, dessen Rente noch etwas verzögert wurde, so: "Ich bin glücklich, dass der Stress weitergeht. Man kann dort sehr viel gewinnen und Geschichte schreiben. Wir werden jetzt die richtigen Schlüsse ziehen, dann haben wir auch gegen Argentinien eine Chance." Quasi als Bestätigung für die gute Stimmung bei den Eidgenossen, twitterte Ersatztorwart und Bald-Gladbacher Yann Sommer ein Mannschaftsfoto aus dem Flugzeug.

+++ Spanien: Macht Del Bosque doch weiter? +++

Trotz des frühen Scheiterns von Titelverteidiger Spanien bleibt Nationaltrainer Vicente Del Bosque einem Medienbericht zufolge im Amt. Der 63-Jährige werde seinen bis 2016 laufenden Vertrag erfüllen und den Neuaufbau in Angriff nehmen, ließ das Sportblatt "As" am Donnerstag unter Berufung auf den spanischen Fußballverband verlauten. Die Entscheidung solle zum Ende des WM-Turniers offiziell bekanntgegeben werden. Del Bosque hatte seine Zukunft nach dem 3:0 im abschließenden Vorrundenspiel gegen Australien zunächst offen gelassen.

+++ Argentinien: "Messi? Der stammt bestimmt vom Jupiter!" +++

Die Weltmeisterschaft 2014 ist bislang die WM der Südamerikaner: Mit Brasilien, Chile, Kolumbien und Uruguay schafften es vier von fünf Mannschaften ins Achtelfinale - nur Ecuador scheiterte. Auch an der Spitze der Torjägerliste liefern sich zwei Südamerikaner ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Brasiliens Neymar gegen Argentiniens Lionel Messi (beide vier Treffer). Vor allem im Spiel gegen Nigeria drehte Messi so richtig auf (zwei Tore, kicker-Note 1,5), was den nigerianischen Trainer zum staunen brachte: "Der stammt bestimmt vom Jupiter", mutmaßte Stephen Keshi. Messi reagierte prompt: "Nein, ich komme wirklich nicht von einem anderen Planeten. Aber ich fühle mich geschmeichelt."

+++ Niederlande: Robben fokussiert auf Mexiko +++

Arjen Robben

"Du musst extrem fokussiert sein": Arjen Robben konzentriert sich voll auf Mexiko. imago

Mit drei Siegen und 10:3 Toren sind die Niederlande maximal erfolgreich ins Achtelfinale eingezogen. Im Achtelfinale trifft die "Elftal" nun auf Mexiko, ein möglicher Viertelfinalgegner wäre Costa Rica oder Griechenland. So weit will Shootingstar Arjen Robben aber noch nicht denken. "Es geht um Mexiko, nichts anderes", stellte der flinke Dribbler vom FC Bayern im niederländischen Sportblatt "Voetbal International" klar.

"Ein etwas schlechterer Tag, ein kleiner Fehler, eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters kann auf einmal bedeuten, dass du nach Hause fährst, ohne dass du selbst etwas dafür kannst", sagte der 30-Jährige. "Du muss versuchen, den Zufall so gut es geht auszuschließen und extrem fokussiert sein."

+++ Uruguay: Warten auf das Suarez-Urteil +++

Die Disziplinarkommission des Weltverbands FIFA untersucht die Beiß-Attacke von Luis Suarez gegen Giorgio Chiellini nach Angaben des uruguayischen Verbands AUF noch immer. "Wir wissen nicht, warum es noch keine Entscheidung gab", sagte AUF-Präsident Wilmar Valdez, der noch immer von der Unschuld des Angreifers überzeugt ist: "Basierend auf den Beweisen gibt es keinen Grund für eine Strafe." Suárez droht als Wiederholungstäter eine lange Sperre.

+++ Sakho glaubt nicht an eine Sperre +++

Der Franzose Mamadou Sakho rechnet nicht mit einer Sperre durch die FIFA. "Wenn sie denken, dass ich eine Strafe erhalten muss, werden sie ihre Entscheidung eben so treffen. Aber ich habe nur versucht, mich zu schützen", sagte Sakho.

Der Abwehrspieler des FC Liverpool hatte im letzten Gruppenspiel der Equipe Tricolore gegen Ecuador (0:0) seinen Gegenspieler Oswaldo Minda bei einem Kopfballduell ins Gesicht geschlagen. Der ivorische Schiedsrichter Noumandiez Doue ahndete die Tätlichkeit nicht. "Ich bin nicht darauf aus, jemanden zu verletzen", verteidigte sich Sakho weiter. Ob die FIFA überhaupt eine Untersuchung einleiten wird, steht noch nicht fest.

+++ Premiere für Frühaufsteher Luiz Gustavo +++

Luiz Gustavo

Tritt erstmals zur Mittagszeit an: Brasiliens Luiz Gustavo. picture alliance

Auch Luiz Gustavo wird beim Achtelfinale der Brasilianer am Samstag gegen Chile in Belo Horizonte (18 Uhr MESZ, LIVE! auf kicker.de) eine völlig neue Erfahrung machen: "Ich habe noch nie um 1 Uhr mittags gespielt, zumindest nicht in meiner Profizeit", gestand der 26-Jährige auf der Pressekonferenz im brasilianischen WM-Quartier Teresópolis.

Ein großes Problem sieht der Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg darin aber nicht, denn er sei eh Frühaufsteher. Allerdings muss sich seiner Meinung nach der ein oder andere Seleçao-Star umstellen: "Wir müssen uns so schnell wie möglich anpassen, da es auch heiß sein wird", sagte der Ex-Münchner.

+++ "Macht frei": Klinsmann ruft zur Unterstützung auf +++

US-Nationalcoach Jürgen Klinsmann hat die US-Bürger humorvoll dazu aufgerufen, am Donnerstag "blau" zu machen. "Braucht Ihr ein Schreiben, um am Donnerstag nicht zur Arbeit zu müssen?", fragte der Weltmeister von 1990 via Twitter. Als Antwort postete Klinsmann gleich ein nicht ganz ernst gemeintes Entschuldigungsschreiben zum Selbstausfüllen:

"Bitte entschuldigen Sie ... bei der Arbeit am Donnerstag, den 26. Juni", heißt es in der handschriftlichen Notiz: "Ich kann verstehen, dass die Abwesenheit die Produktivität ihrer Firma verringert, aber ich kann versichern, dass es für einen guten Zweck ist. Das US-Team bestreitet ein kritisches WM-Spiel gegen Deutschland, und wir brauchen die volle Unterstützung der Nation, wenn wir in die nächste Runde kommen wollen. Mal davon abgesehen: Sie sollten sich auch wie ein guter Chef verhalten und sollten den Tag auch frei machen. Go USA!" Neben Klinsmanns Unterschrift ist noch ein Feld frei: "Signatur zur Genehmigung", heißt es darunter.

+++ Belgien: Kompany wird geschont +++

Belgien wird im abschließenden Gruppenspiel gegen Südkorea am Donnerstag (22.00 MESZ) auf Abwehrspieler Vincent Kompany verzichten. Der frühere Hamburger sei laut Trainer Marc Wilmots "ein wenig übertrainiert" und hatte obendrein das Abschlusstraining am Mittwochabend in Sao Paulo nach 35 Minuten wegen Leistenbeschwerden abbrechen müssen. "Ich glaube nicht, dass es etwas Ernstes ist. Aber wir werden abwarten, wir haben zwei Ärzte und zwei Physios, die einen genauen Blick auf ihn werfen werden", sagte Wilmots. Die schon für das Achtelfinale qualifizierten Belgier müssen zudem ohne Linksverteidiger Thomas Vermaelen auskommen, der beim 1:0-Erfolg über Russland eine Oberschenkelzerrung erlitten hatte.

+++ Mujica und Valdez schützen "Beißer" Suarez +++

Luis Suarez

Gab nach seiner Biss-Attacke im Spiel gegen Italien den Unschuldigen: Uruguays Luis Suarez. Getty Images

Nun mischt sich auch noch der Verbandspräsident Uruguays in die "Beißer"-Debatte bei der Weltmeisterschaft in Brasilien ein. Wilmar Valdez glaubt nicht an eine Strafe gegen Luis Suarez. Die Beweislage gegen Uruguays Starstürmer seien für eine Verurteilung "nicht ausreichend". Im nationalen Fernsehen sagte er: "Wir glauben, dass die Beweise nicht ausreichend sind. Die Sachlage muss eindeutig sein, und auf dem Video, das uns die FIFA gegeben hat, ist die Sache unserer Meinung nach nicht klar." Auch Uruguays Staatspräsident José Mujica hat sich mittlerweile zu Wort gemeldet. "Ich habe nicht gesehen, dass er jemanden gebissen hat", sagte Mujica.

Suarez hatte im WM-Vorrundenspiel gegen Italien seinen italienischen Gegenspieler Giorgio Chiellini in der 79. Minute in die Schulter gebissen. Der mexikanische Schiedsrichter Marco Rodriguez und seine Assistenten an den Linien hatten die Szene nicht gesehen, die FIFA leitete daraufhin ein Ermittlungsverfahren ein. Bis eine Entscheidung gefallen ist, dürfte die Diskussion jedenfalls nicht abklingen.

+++ Guardiola überrascht Messi +++

Mit einem Überraschungsbesuch hat Bayern Münchens Trainer Pep Guardiola seinen einstigen Schützling Lionel Messi erfreut. Guardiola war am Mittwoch in Porto Alegre Augenzeuge von Argentiniens 3:2-Sieg über Nigeria, zu dem sein einstiger Schützling von FC Barcelona die ersten beiden Treffer beisteuerte. "Ich wusste nichts. Ich habe nicht mit ihm gesprochen, aber ich freue mich, dass er gekommen ist, um mich zu sehen", sagte Messi nach der letzten Vorrundenpartie der Argentinier bei der Fußball-WM in Brasilien.

+++ Ghana: Verband hofft auf FIFA-Vorschuss +++

Noch bevor das letzte Gruppenspiel ansteht, gibt es in Ghana neuen Ärger. Angesichts teaminterner Zerwürfnisse wegen noch immer ausstehender WM-Startgelder für seine 23 Profis hat der Fußballverband GFA bei der FIFA um einen Preisgeld-Vorschuss gebeten. "Diese Anfrage wird zurzeit von der FIFA geprüft", teilte Weltverbandssprecherin Delia Fischer am Mittwochabend (Ortszeit) mit. Mit den FIFA-Geldern planen die Westafrikaner offenbar, die ausstehenden Forderungen der Spieler begleichen zu können. Trotz aller Bekundungen, die vereinbarten Startprämien in Höhe von 75.000 US-Dollar pro Profi vor dem letzten WM-Gruppenspiel gegen Portugal (18 Uhr, MESZ, LIVE! bei kicker.de) auszuzahlen, gab es lange keine Vollzugsmeldung - bis das ausstehende Geld per Flugzeug nach Brasilien gebracht wurde.

+++ Kamerun: Fußball wird Staatsangelegenheit +++

Volker Finke

Wo soll es hingehen? Über Kameruns Fußball-Zukunft entscheidet aktuell nicht mehr Trainer Volker Finke. Picture Alliance

In Kamerun wird Fußball zur Staatsangelegenheit: Präsident Paul Biya hatte nach dem frühen WM-Aus der Mannschaft von Trainer Volker Finke eine "Untersuchung" durch seinen Premierminister angeordnet. Ziel sei es, die "Gründe für das unrühmliche Abschneiden der unzähmbaren Löwen" innerhalb eines Monats vorzulegen. Die Untersuchung solle "Vorschläge für eine gründliche und nötige Umstrukturierung im Fußball Kameruns" erbringen.

Kamerun war in Brasilien nach drei Niederlagen kläglich gescheitert. Ob Finke seinen Job behält, ist weiter offen. Am gestrigen Mittwoch kehrte das Team in die Heimat zurück, nur zwölf der 23 Spielern waren Teil der Delegation. Die Stimmung in der Bevölkerung richtet sich mehrheitlich gegen die Mannschaft, die teilweise zu einer Rückzahlung der Prämien aufgefordert wurde.

+++ Neymar verschenkt "den schönsten Tag im Leben" +++

50 Jugendliche aus der 2011 von einer Unwetter-Katastrophe heimgesuchten Region Teresopolis haben die brasilianische Fußball-Nationalmannschaft besucht. "Das ist der schönste Tag meines Lebens", sagte der 17 Jahre alte Wesley nach einem Treffen mit Superstar Neymar. Die Spieler der Selecao nahmen sich etwa 30 Minuten Zeit für Fotos, Autogramme und Gespräche. "Heute ist ein Tag der Freude. Ich habe Nachbarn getroffen, die sich seit der Tragödie nicht mehr gesehen haben. Die schrecklichen Ereignisse kann ich dennoch nicht vergessen", sagte die 16 Jahre alte Milena Cardoso de Oliveira, die elf Familienangehörige verloren hatte. Am 11. Januar 2011 hatten heftige Regenfälle in der Region Schlammlawinen ausgelöst, etwa 900 Menschen kamen ums Leben.