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Van Gaal: "Warum zur Hölle tun sie das?"

Niederlande: Bondscoach wittert neuerliche FIFA-Verschwörung

Van Gaal: "Warum zur Hölle tun sie das?"

Holte zur FIFA-Schelte aus: Bondscoach Louis van Gaal bei der offiziellen Spieltags-PK.

Holte zur FIFA-Schelte aus: Bondscoach Louis van Gaal bei der offiziellen Spieltags-PK. Getty Images

Und van Gaal brauchte keine lange Anlaufphase, es sprudelte aus dem gebürtigen Amsterdamer nur so heraus. "Die FIFA spricht immer von Fair Play, und dann spielt sie immer mit solchen Tricks. Das ist nicht gut, das ist kein Fair Play. Warum zur Hölle tun sie das?", schimpfte der Bondscoach. Grund für seine Schelte: Die Elftal erfährt vor dem Spiel gegen die Chilenen nicht, ob sie als Gruppenerster oder -zweiter im Achtelfinale auf WM-Gastgeber Brasilien treffen würde.

Die Südamerikaner, die in der Gruppe A die zwei Gegner der Gruppe B ausmachen, bestreiten ihren abschließenden Vergleich gegen Kamerun (22 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de) erst zwei Stunden nach dem holländischen Auftritt. Darüber hatten sich auch schon die niederländischen Medien ausgelassen. "Alles ist so geregelt worden, dass Brasilien sich aussuchen darf, ob sie gegen Holland oder Chile spielen wollen", schrieb das "Algemeen Dagblad".

Spielersteckbrief Robben
Robben

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Spielersteckbrief van Persie
van Persie

van Persie Robin

Spielersteckbrief Martins Indi
Martins Indi

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van Gaal

van Gaal Louis

Einmal in Fahrt, prasselte van Gaals Welle des Zorns weiter auf die Journalisten ein. Nächster Streitpunkt: die unglückliche Ansetzung der Pressekonferenzen einen Tag vor dem nächsten Gruppenspiel. "Das ist nicht clever. Die Spieler müssen sich auf ihr Training konzentrieren", so der Trainer-Fuchs. Doch van Gaal wäre nicht van Gaal, hätte er nicht ein Ass im Ärmel. Zum Pressetermin brachte der erfahrene Übungsleiter, der nach der WM-Endrunde bei Manchester United an der Seitenlinie stehen wird, Abwehrspieler Bruno Martins Indi mit. Der Clou: Der 22-Jährige kann verletzungsbedingt gar nicht am "Oranje"-Training teilnehmen.

Van Persie: "Bitte nicht Brasilien!"

Muss gegen Chile gelbgesperrt aussetzen: Kapitän Robin van Persie.

Muss gegen Chile gelbgesperrt aussetzen: Kapitän Robin van Persie. Getty Images

"Er ist verletzt und kann ohnehin nicht trainieren. Er hat es für die Kollegen getan", grinste van Gaal. Relativ schnell war sein Lächeln auf den Lippen aber wieder verschwunden. "Wir haben zwei unberechtigte Elfmeter gegen uns bekommen. Das ist keinem anderen Land hier passiert", polterte van Gaal, und fügte an: "Das hätte unsere Qualifikation gefährden können."

Übel aufgestoßen ist ihm auch die Sperre von Kapitän Robin van Persie für das abschließende Gruppenspiel: "Die erste Gelbe Karte gegen Spanien war dumm, das weiß er auch. Aber die, die er gegen Australien bekommen hat, war keine Gelbe Karte." Den 30-Jährigen plagen derweil ganz andere Sorgen, als Achtelfinal-Gegner wäre der WM-Gastgeber ein echter Albtraum. "Bitte nicht Brasilien! Gegen die will ich erst viel später im Turnier spielen", gibt der Angreifer die Marschroute fürs Chile-Spiel vor.

Den bislang besten Niederländer bei der WM, Flügelstürmer Arjen Robben, beschäftigt vielmehr die Frage, ob man mit Gelb vorbelastete Akteure einsetzen solle. "Eine schwere Entscheidung", mutmaßte der dreifache WM-Torschütze mit Blick auf die beiden Teamkollegen de Guzman und de Vrij.