EM

Bilic: "Wir sind stark genug, um diese EM zu gewinnen"

Kroatien: Bilic setzt auf Sturmduo Olic und Petric

Bilic: "Wir sind stark genug, um diese EM zu gewinnen"

Kroatiens Coach Slaven Bilic

Forsche Töne aus dem Trainingslager: Kroatiens Coach Slaven Bilic. imago

"Doch meine Spieler sind weiter in bester körperlicher und psychischer Verfassung", berichtete Slaven Bilic am Mittwoch schmunzelnd. Vor seinem ersten großen Turnier als Cheftrainer verspürt der 39-Jährige "mehr Druck als zu meinen Zeiten als Aktiver, aber nicht mehr als in den Qualifikationsspielen auch". Vor allem die beiden Siege gegen England haben die Erwartungshaltung in der Heimat in schwindelnde Höhen getrieben; daran ändern auch die wenig berauschenden Ergebnisse in den jüngsten Testspielen in Schottland (1:1), gegen Holland (0:3) und Mazedonien (1:0) sowie in Ungarn (1:1) nichts. "Aber ich habe keine Angst", sagt Bilic; seine Mannschaft sei "star k genug, um dieses Turnier zu gewinnen". Das noble Mannschaftshotel Avita Thermen jedenfalls haben die Kroaten vorsichtshalber schon mal bis zum Finale reserviert.

Doch zunächst einmal gehts am Sonntag gegen Österreich - ausgerechnet der Veranstalter wartet im Auftaktspiel. Eine undankbare Aufgabe? "In diesem ersten Spiel können wir viel gewinnen und viel verlieren", meint der frühere KSC-Profi. "Wir werden Österreich nicht unterschätzen." Natürlich könne es unangenehm sein, zum Start gegen den Gastgeber anzutreten, "der sich seit Jahren auf dieses Spiel vorbereitet", exakt das Gleiche aber könne er sagen, wenn es zunächst gegen Polen oder Deutschland ginge. "Am liebsten wäre mir San Marino zum Auftakt", witzelt Bilic, "aber die sind ja nicht dabei."

Anders als sein Gegenüber Josef Hickersberger hat der kroatische Trainer seine erste Elf bereits im Kopf, und er macht auch keinerlei Anstalten, dies zu verheimlichen. Beim kleinen 20-minütigen Spielchen zum Abschluss der ersten Trainingseinheit erhielten exakt die elf Spieler ein blaues Leibchen, die schon beim 1:1 am Samstag in Budapest begonnen hatten. Somit werden auch am Sonntagabend in Wien vermutlich vier Bundesliga-Legionäre in der Startelf stehen: Robert Kovac und Josip Simunic, die zusammen die Innenverteidigung bilden, sowie Ivica Olic und Mladen Petric, die als Angriffsduo erwartet werden. "Es ist mein erstes großes Turnier", sagt Petric, mit sieben Treffern hinter dem verletzten Arsenal-Star Eduardo zweitbester kroatischer Torjäger in den Qualifikationsspielen. "Und wir müssen uns auf jeden Fall für das Viertelfinale qualifizieren."

Harald Kaiser