Aus Lille berichten Frank Linkesch und Jörg Wolfrum
Nach dem glücklichen 1:1 gegen England gehen die Russen mit einem Punkt Vorspung in das Duell mit den Slowaken. "Das ist ein psychologischer Vorteil, wenn auch nur ein kleiner", glaubt Slutskiy. "Sie müssen gewinnen, wir aber auch." Für den Trainer ist die Gruppe B eine sehr ausgeglichene, England sei dennoch der Favorit. "Ich bin sicher, dass wir uns trotz des 1:1 nicht überschätzen werden. Alles ist sehr ausgeglichen, wir sind in keinem Spiel der Favorit", zeigte sich der Trainer demütig. Gegen die Slowakei werde es nicht schwieriger als gegen England, aber auch nicht leichter. "Die Slowakei hat ein ausbalanciertes Team mit technisch guten Spielern wie Hamsik oder Skrtel, wir haben sie gut analysiert."
"Wir müssen erst kämpfen, dann spielen und kreativ sein"
Dzyuba agierte gegen England als einzige Spitze, konnte aber nicht so recht überzeugen (kicker-Note 4,5). "Wir müssen erst kämpfen, dann spielen und kreativ sein", gab er als Parole aus. Beim anschließenden Abschlusstraining ging es in den öffentlichen ersten 15 Minuten locker zu, Elf-gegen-elf mit Handpässen und Kopfbällen. Die Tore waren eng gesteckt, von der Strafraummarkierung bis zur Mittellinie. Slutskiy wollte wohl viele Abschlusssituationen simulieren, denn wieder auf ein spätes Tor von Abwehr-Oldie Vasiliy Berezutskiy zu hoffen, wäre arg fahrlässig. Um sich mit einem Sieg und dann vier Punkten alle Chancen auf das Achtelfinale zu sichern, sind vorne Dzyuba und seine Kollegen gefragt.