EM

Lewandowski-Rekord - Albanien hat es geschafft

Qualifikation zur EURO 2016

Lewandowski-Rekord - Albanien hat es geschafft

Riesenfreude: Albanische Spieler bejubeln das 1:0.

Riesenfreude: Albanische Spieler bejubeln das 1:0. Getty Images

In Gruppe I war nur ein Spiel von Bedeutung: Das Gastspiel von Albanien in Armenien. Die Albaner waren nach dem 0:2 gegen Serbien mit einem mulmigen Gefühl nach Erewan gereist, wo sie unbedingt drei Punkte benötigten, um in der Tabelle an Dänemark vorbeizuziehen. Das Vorhaben klappte, auch weil bei den Albanern dieses Mal die Offensive funktionierte. Beim frühen 1:0 war zwar noch Glück dabei, als Hovhannisyan einen Gashi-Schuss unglücklich ins eigenenNetz beförderte (9.). Doch dann wurden die Gäste immer selbstbewusster und legten per direktem Freistoß von Djimsiti nach (23.). Für den 3:0-Endstand sorgte schließlich der eingewechselte Sadiku in der 76. Minute.

Serbien verliert das Spiel und zwei Spieler

Im zweiten Spiel der Gruppe verlor Serbien zu Hause gegen Portugal mit 1:2. Nani hatte die Portugiesen bereits nach fünf Minuten in Führung gebracht, ehe der Ex-Kölner Zoran Tosic die Serben nach Wiederanpfiff ins Spiel zurückbrachte (65.). Die Freude über den Ausgleich währte jedoch nicht allzu lange, denn Joao Moutinho stellte den alten Abstand wieder her und sicherte der Seleçcao den Auswärtsdreier. Die Serben verloren in der Schlussphase dann auch noch Matic (FC Chelsea) mit glatt Rot und Kolarov (Manchester City) mit Gelb-Rot und werden nun diese total verkorkste Qualifikation so schnell wie möglich vergessen wollen.

Souveräne Rumänen - Furiose Griechen

Die Ausgangslage in Gruppe F war klar. Nordirland hatte sein Ticket für Frankreich bereits inne, ließ sich gegen Finnland aber dennoch nicht lumpen und schloss die historisch gute Qualifikationsrunde mit einem 1:1 ab: In Finnland war es Abwehrmann Cathcart, der nach einem Eckball den finnischen Schlussmann Hradecky (Eintracht Frankfurt) bezwang und die Nordiren auf die Siegerstraße brachte. Kurz vor Schluss glich Arajuuri (87.) aber noch für die Skandinavier aus, die sich damit mit zwölf Punkten und Platz vier erhobenen Hauptes von der Qualifikation verabschieden.

Während Platz eins schon vor dem letzten Spieltag vergeben war, musste der zweite Platz noch ausgespielt werden. Rumänien und Ungarn lieferten sich dabei ein Fernduell. Die Rumänen hatten die deutlich besseren Karten, hatten sie es doch in eigener Hand - und drei Punkte auf den Färöern schienen zudem mehr als nur machbar. Am Ende wurde es dann auch ein souveräner Sieg von Rumänien, das in Budescu seinen Matchwinner hatte: Der Stürmer von Astra Giurgiu machte noch in Durchgang eins mit seinem Doppelpack (4., 45.) alles klar.

Durch den rumänischen Sieg hatte das Spiel der Ungarn in Griechenland nicht mehr als statistischen Wert, allerdings bot die Partie großen Unterhaltungswert! Sah es zur Halbzeit nach Treffern von Stafylidis für Griechenland und Lovrencsics (26.) nach einer gewöhnlichen Partie aus, so wurde es nach Wiederanpfiff eine wilde Jagd: Zweimal gingen die Ungarn - jeweils über Nemeth (54., 75.) in Führung, doch zweimal kamen die Hellen zurück (Tachtsidis, 57.; Mitroglu, 79.). Damit aber nicht genug, denn Kone sorgte mit seinem Kopfballtreffer in der 86. Minute noch für den vielumjubelten 4:3-Sieg der Griechen, die damit ihren ersten Sieg im Jahr 2015 einfuhren. Aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs mit den Färöern beendet der Europameister von 2004 die Staffel aber dennoch als Letzter.

Polen bei der EM - Neuer Rekord für Lewandowski

Stellte den Tor-Rekord in der EM-Quali ein: Robert Lewandowski, hier im Duell mit Robbie Brady (li.).

Stellte den Tor-Rekord in der EM-Quali ein: Robert Lewandowski, hier im Duell mit Robbie Brady (li.). Getty Images

Am Abend richtete sich der Blick nach Warschau, wo sich Polen und Irland im direkten Duell gegenüberstanden. Die Polen vertrauten dabei auf ihren derzeit über allem stehenden Stürmerstar Lewandowski, der wie am Fließband trifft. Und der Münchner machte es schon wieder: In der 42. Minute netzte er sehenswert per Flugkopfball aus elf Metern zum 2:1 für die Polen ein und stellte damit zugleich den Tor-Rekord in der EM-Qualifikation ein. Es war der 13. Treffer des 27-Jährigen in der laufenden Runde - so viele hatte zuvor nur der Nordire David Healy in den Ausscheidungsspielen für die EURO 2008 erzielt. Zuvor hatten Krychowiak (13.) sowie der Ire Walters per strittigem Elfmeter (16.) getroffen. Dieser Rekord dürfte für Lewandowski aber nur Nebensache gewesen sein, denn vorrangig war, dass er mit Polen als Zweiter der Gruppe D die Qualifikation für die Endrunde in Frankreich geschafft hat. Die Iren müssen dagegen in die Play-offs und dort im Hinspiel dann auch noch auf Abwehrchef O'Shea verzichten, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit auch noch die Ampelkarte sah.

Joker Kruse rettet Deutschland den Sieg

Deutschland gab in Leipzig gegen Georgien von Beginn an den Ton an und hätte zur Pause eigentlich schon klar führen müssen. Doch vor allem Reus vergab mehrere gute Chancen, die beste nach etwa einer Viertelstunde, als er aus kurzer Distanz freistehend über das Tor schoss. Kurz nach dem Wiederanpfiff besorgte Müller per Elfmeter die Führung (50.), doch nach dem schnellen Ausgleich von Kankava (53.) verlor der Weltmeister kurzzeitig den Faden. Neuer verhinderte mit einem starken Reflex sogar den Rückstand. Nur langsam fing sich die DFB-Elf wieder. Joker Kruse besorgte kurz nach seiner Einwechslung nach starker Vorarbeit von Özil den Siegtreffer zum 2:1 (79.). Die Teilnahme an der EURO 2016 sicherte sich das deutsche Team damit als Gruppensieger vor Polen. Angesichts des Ergebnisses in Warschau hätte den Löw-Schützlingen sogar eine Niederlage zum EM-Ticket gereicht.

Auf Gibraltar waren zudem die Schotten vorstellig und wurden dabei ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht: Martin (25.), Maloney (39.) und Fletcher (52., 56., 85.) und Naismith (90.+2) sicherten den Bravehearts den verdienten 6:0-Sieg.

drm