EM

"Wiedergeburt": Schotten ohne Lust auf die Dekade

Seit 1998 warten die "Bravehearts" auf eine Endrunde

"Wiedergeburt": Schotten ohne Lust auf die Dekade

Sturmlauf nach dem goldenen Tor im Hinspiel: Schottlands Shaun Maloney (#6) dreht zum Jubeln ab.

Sturmlauf nach dem goldenen Tor im Hinspiel: Schottlands Shaun Maloney (#6) dreht zum Jubeln ab. Getty Images

Die Ausgangslage für die Begegnung der "Kämpfernationen" ist klar: "Wenn wir gewinnen, haben wir fünf Punkte Vorsprung auf die Iren. Aber es ist nicht leicht in Irland", weiß Schottlands Co-Trainer Mark McGhee, der einst für den Hamburger SV auflief. Ein Dreier wäre für die "Bravehearts" im Kampf um die EM 2016 in Frankreich wahrlich Gold wert, auch für die schottische Fan-Seele. Letztmals nahm man 1998 an einer Endrunde teil - ausgerechnet in Frankreich.

Ein Selbstläufer wird die Partie in Irland allerdings mitnichten. Das weiß Angreifer Steven Naismith aus eigener Erfahrung nur zu gut: "Das gibt einen harten Kampf. Ich kenne die irische Mentalität." Der 28-Jährige vom FC Everton trifft mit Seamus Coleman, Aiden McGeady und James McCarthy auf gleich drei aktuelle Teamkollegen. Mittelfeldmann James McArthur freut sich vielmehr auf das altbekannte irische Tollhaus: "Es wird eine großartige Partie werden. Die Stimmung beim Hinspiel war die beste, die ich je erlebt habe. Außerdem hoffe ich, dass wir auch das gleiche Ergebnis holen können." Der erste Vergleich Mitte November endete mit 1:0 für die Schotten, Torschütze Shaun Maloney.

Besiegt Keane endlich die irische Ladehemmung?

Gilt als irischer Hoffnungsträger: der 34-jährige Robbie Keane.

Gilt als irischer Hoffnungsträger: der 34-jährige Robbie Keane. Getty Images

Auf der Gegenseite steht man mit aktuell acht Zählern schon ein wenig mit dem Rücken zur Wand, ausgerechnet jetzt zwickt es besonders in der Abteilung Attacke. In den letzten zwei Tests gegen England und Nordirland trennten sich die "Boys in Green" torlos . Gegen den Rivalen soll es der 34-jährige Nationalheld Robbie Keane (LA Galaxy) richten. Haken: Der Angreifer ist seit seinem Dreierpack im Oktober gegen Gibraltar vor dem gegnerischen Tor glücklos. Dennoch hilft seine Variabilität der Elf von Trainer Martin O'Neill zweifelsohne: "Robbie kann in der Offensive gleich mehrere Positionen bekleiden, was für uns natürlich von Vorteil sein könnte."

Unser Job: Von Anfang an unser Heil in der Offensive zu suchen.

Irland-Coach Martin O'Neill zur taktischen Vorgabe

Coach O'Neill, der in der Vergangenheit auch mehrere Premier-League-Klubs betreute, weiß, woran es am Ende aber scheitern könnte. "Es ist eine schwere Gruppe, auch wenn erst die Hälfte absolviert ist. Deutschland ist Weltmeister, Polen sehr stark, und die Schotten erleben gerade eine Wiedergeburt." Verstecken sei dennoch der falsche Ansatz. "Es wird unser Job sein, von Anfang an unser Heil in der Offensive zu suchen", gibt der 63-Jährige die Marschroute vor. Mut macht ihm zumindest das irische Defensivbollwerk: "Schottland hat vielleicht gerade das Momentum auf seiner Seite, aber wir haben auch seit mehreren Spielen nicht mehr verloren."

msc