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Blatter: "Torlinien-Technologie eine Notwendigkeit"

Blokhin: "Sie haben uns ein Tor gestohlen"

Blatter: "Torlinien-Technologie eine Notwendigkeit"

Umstrittene Szene: Englands John Terry klärt wohl zu spät.

Umstrittene Szene: Englands John Terry klärt wohl zu spät. Getty Images

Die Emotionen kochten nach dem Spiel in Donezk hoch. "Wir waren besser, wir hatten die besseren Chancen. Die Schiedsrichter waren schuld, sie haben uns ein Tor gestohlen, das war ein klarer Treffer. Die Engländer hatten Glück", fand der ukrainische Trainer Oleh Blokhin klare Worte. Binnen zwei Minuten hätten die Blokhin-Schützlinge der Partie eine Wende geben können, doch Unvermögen - Milevskiy köpfte freistehend aus vier Metern drüber (61.) - und Pech, als Terry Devics Torschuss über Keeper Hart hinweg hinter der Linie wegschlug und Referee Viktor Kassai den Treffer nicht anerkannte (62.), verhinderten dies. Allerdings stand Milevskiy bei beiden Situationen knapp im Abseits, was von Blokhin übersehen wurde.

Aber nach der Fehlentscheidung des ungarischen Schiedsrichter-Teams kocht die Diskussion über die Torlinien-Technologie wieder hoch. Den Gegner technischer Hifsmittel gehen in Anbetracht solcher grober Fehler die Argumente aus. FIFA-Boss Sepp Blatter positioniert sich jedenfalls eindeutig. "Nach dem Spiel der vergangenen Nacht ist die Torlinien-Technologie keine Alternative mehr, sondern eine Notwendigkeit", twitterte des FIFA-Präsident. Anfang Juli will das International Board des Weltverbands über die Einführung technischer Hilfsmittel entscheiden.

Bei den keineswegs überzeugenden Engländern wurde so Rooney in seinem ersten Spiel bei der Euro zum Matchwinner. Nach seiner Rotsperre war er mit seinem Kopfballtor der Mann des Tages bei den "Three Lions". Durch den Erfolg und die Niederlage Frankreichs gegen Schweden geht England als Gruppenerster in die nächste Runde und trifft am Sonntag auf Italien (20.45 Uhr). "Um erfolgreich zu sein, brauchst du ein bisschen Glück. Wir hoffen, wir bekommen noch ein bisschen mehr", wusste auch Gerrard um die Umstände des Erfolgs.

Spanien wird sehr schwer. Wir müssen vergessen, was heute passiert ist und darüber innerhalb der Mannschaft sprechen.

Franck Ribery

Die Schweden brauchten kein Glück, um Frankreich in die Knie zu zwingen. Die Skandinavier wollten nicht sang- und klanglos abreisen und fanden in Frankreich einen geeigneten Gegner. Ibrahimovic per Traumtor und Larsson sorgten dafür, dass die Franzosen nach 23 Spielen erstmals wieder verloren. "Wir wollten unbedingt noch ein Spiel gewinnen, daher sind wir sehr glücklich, auch für unsere Fans. Wir wären gerne länger im Turnier geblieben. Unsere Vorstellung heute war sehr gut", lobte Schwedens Coach Erik Hamrén sein Team.

Zlatan Ibrahimovic

Zum Genießen: Zlatan Ibrahimovic ließ sein Können aufblitzen und erzielte das 1:0. Getty Images

Frankreich kommt mit vier Punkten dennoch ins Viertelfinale, gab aber den Gruppensieg aus der Hand. Zur Strafe geht es am Samstag gegen Welt- und Europameister Spanien. Ribéry meinte zerknirscht: "Wir sind traurig, wir haben gedacht, es wird heute einfach. Wir hätten mehr Motivation gebraucht." Mit Blick auf das Viertelfinale sagte er: "Spanien wird sehr schwer. Wir müssen vergessen, was heute passiert ist und darüber innerhalb der Mannschaft sprechen."

Derweil wird sich das deutsche Team mehr für das Aufeinandertreffen zwischen England und Italien interessieren, denn die beiden Mannschaften sind mögliche Halbfinalgegner der deutschen Elf.

Rooney trifft, Ukraine im Pech