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Defoe zurück, Ferdinand resigniert

England: Delegation mit Rooney besucht Auschwitz

Defoe zurück, Ferdinand resigniert

Zurück im Kreis der Three Lions: Jermain Defoe.

Zurück im Kreis der Three Lions: Jermain Defoe. getty images

Defoe ist nach der Beerdigung seines Vaters wie geplant ins EM-Quartier der englischen Mannschaft zurückgekehrt. Der 29-Jährige traf am Samstagmorgen aus London kommend im polnischen Krakau ein. Defoes Vater war in der vergangenen Woche im Alter von 47 Jahren an Kehlkopfkrebs gestorben.

Defoe musste damit einen weiteren schweren Schicksalsschlag verkraften. Vor drei Jahren war sein Halbbruder an den Folgen einer Prügelei gestorben, bei der Beerdigung verstarb die Großmutter des Halbbruders. Defoe wird im ersten Gruppenspiel gegen Frankreich in Donezk (Montag, 18.00 Uhr) zwar zur Verfügung stehen, ist aber wohl nur als Ersatzspieler vorgesehen.

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Man muss sagen, das war's wohl für mich mit England.

Rio Ferdinand

Rio Ferdinand wird nicht mal auf der Bank sitzen. Der ausgebootete Abwehrspieler macht sich Sorgen um seine Karriere in der Nationalmannschaft. "Man muss sagen, das war's wohl für mich mit England", sagte der 33-Jährige der Sun: "Wenn ich noch nicht einmal mehr nominiert werde, wenn andere verletzt sind, dann werde ich wohl nie mehr berufen." Teammanager Roy Hodgson, der kürzlich einen Vierjahresvertrag als Coach der Three Lions unterzeichnete, hatte nach dem Ausfall von Gary Cahill den unerfahrenen Martin Kelly nachnominiert.

Für offiziell beendet erklären will der ManUnited-Akteur seine Karriere in der Nationalelf aber nicht. "Ich habe immer gesagt: Solange ich Fußball spiele, werde ich niemals aus der Nationalelf zurücktreten. Und das gilt auch weiterhin. Ich stehe immer noch zur Verfügung."

Beckham hofft weiter auf sein Olympia-Ticket

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"Oldie" David Beckham darf hingegen weiter von einem Comeback bei den Three Lions träumen. Der 37-Jährige wurde am Freitagabend in das vorläufige, 35 Spieler umfassende Aufgebot der Engländer für die Olympia-Auswahl berufen. Den endgültigen 18er-Kader für den Wettbewerb in London gibt Teammanager Stuart Pearce am 6. Juli bekannt. Beckham, der die Olympia-Bewerbung tatkräftig mitunterstützt hatte, könnte darin einer der drei zugelassenen Spieler sein, die älter als 23 sind.

Englische Delegation gedenkt den Opfern von Auschwitz

Indes hat eine Gruppe von Spielern aus dem EM-Kader die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau am Freitag besucht. "Es ist schwer zu verstehen. Ich bin selbst Vater, und man sieht, wie viele Kinder hier umgebracht wurden. Man sieht die unzähligen Kinder-Kleider und -Schuhe, das ist wirklich erschütternd", sagte ein tief bewegter Wayne Rooney. Verbandschef David Bernstein und Teammanager Roy Hodgson führten eine Gruppe von Spielern an, die von ihrem Quartier in Krakau nach Auschwitz gefahren war. Zu den Spielern gehörten außer Rooney unter anderem Torhüter Joe Hart und Andy Carroll. Rund 90 Minuten hielten sich die englischen Nationalspieler in der Gedenkstätte auf.

England war die vierte Mannschaft, die vor der EM in Polen und der Ukraine in Auschwitz der Opfer des Holocausts gedachte. Am Donnerstag hatten italienische und niederländische Spieler das frühere Konzentrationslager besucht, eine Woche zuvor war Deutschlands Kapitän Philipp Lahm sowie die beiden in Polen geborenen Spieler Lukas Podolski und Miroslav Klose mit einer Delegation um DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff und Bundestrainer Joachim Löw nach Auschwitz gereist.