Der Schock ereilte Frankreich in Reims schon früh. Keine fünf Minuten waren gespielt, als M'Vila im Zweikampf mit Dusan Tadic umknickte. Mit einer Verletzung des rechten Knöchels musste der defensive Mittelfeldspieler von Stade Rennes vom Platz geführt werden. Das Spiel verfolgte der aus Team von Nationaltrainer Laurent Blanc kaum noch wegzudenkende Youngster später weinend auf der Ersatzbank.
Am Freitagmorgen gab es immerhin schon einmal leichte Entwarnung. Erste Untersuchungen seien "relativ beruhigend" gewesen und hätten beim 21-Jährigen keinen Knöchelbruch ergeben, sagte Mannschaftsarzt Fabrice Bryand. Weitere Tests sollten das genaue Ausmaß der Bänderblessur im rechten Sprunggelenk erbringen.
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Zu seiner emotionalen Reaktion sagte M'Vila, dass ihm etwas Ähnliches schon im Alter von 13 Jahren passiert sei, damals habe er zwei Monate Gips tragen müssen. "Ich habe an die EURO gedacht, alles ist vor mir vorbeigezogen und da bin zusammengebrochen. Ich hatte sehr große Angst", sagte M'Vila, der im Mittelfeld der "Equipe tricolore" seit Blancs Amtsübernahme nach der WM 2010 zum wichtigen Bestandteil geworden ist.
Gegen Serbien verdauten die Franzosen seinen Ausfall schnell, Ribery sorgte für die frühe Führung, nachdem der serbische Torwart Brkic eine Clichy-Flanke nicht klären konnte (11.). Bereits am Sonntag gegen Island hatte der Flügelspieler des FC Bayern getroffen. Die deutliche Überlegenheit der Franzosen nutzte Malouda schon in der 16. Minute zum 2:0 - dabei sollte es bleiben, auch wenn die Truppe von Laurent Blanc das Spiel über weite Strecken dominierte. Erst als der Spielfluss unter einigen Wechseln litt, kamen auch die Serben besser ins Spiel.
Für die Franzosen war es noch nicht der letzte Test. Am 5. Juni proben Ribery & Co. noch gegen Estland. In der EM-Vorrundengruppe D bekommt es Frankreich dann mit England, Co-Gastgeber Ukraine und Schweden zu tun.
Hellas erneut glanzlos
Ein weiterer EM-Teilnehmer testete am Donnerstagabend. Fünf Tage nach dem 1:1 gegen Slowenien lieferte die griechische Nationalmannschaft auch gegen Armenien kein Glanzstück ab. Im Grenzlandstadion von Kufstein entschied eine Standardsituation den letzten Test der Griechen vor der EURO: Katsouranis servierte einen Freistoß auf den Kopf des Schalkers Papadopoulos, der sicher zum 1:0 traf (23.). Griechenland war zwar klar überlegen, zeigte sich aber im Angriff sehr harmlos. Höhepunkte waren zwei vergeben Strafstöße in der Schlussphase durch Samaras (71.) und Katsouranis (86.).
Neben Papadopoulos kamen mit Sokratis (Bremen) und Fortounis (Kaiserslautern) auch die beiden weiteren Bundesliga-Spieler im griechischen Kader zum Einsatz. Am 8. Juni bestreitet die Mannschaft von Fernando Santos das EM-Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Polen in Warschau. Weitere Gegner der Griechen in der Gruppe A sind Tschechien (12. Juni) und Russland (16. Juni).