21:07 - 20. Spielminute

Tor 0:1
Balotelli
Kopfball
Vorbereitung Cassano
Italien

21:25 - 36. Spielminute

Tor 0:2
Balotelli
Rechtsschuss
Vorbereitung Montolivo
Italien

21:26 - 37. Spielminute

Gelbe Karte (Italien)
Balotelli
Italien

21:49 - 46. Spielminute

Spielerwechsel
Reus
für Podolski
Deutschland

21:50 - 46. Spielminute

Spielerwechsel
Klose
für Gomez
Deutschland

22:02 - 58. Spielminute

Spielerwechsel
Diamanti
für Cassano
Italien

22:05 - 61. Spielminute

Gelbe Karte (Italien)
Bonucci
Italien

22:08 - 64. Spielminute

Spielerwechsel
Motta
für Montolivo
Italien

22:14 - 70. Spielminute

Spielerwechsel
di Natale
für Balotelli
Italien

22:15 - 71. Spielminute

Spielerwechsel
T. Müller
für J. Boateng
Deutschland

22:28 - 84. Spielminute

Gelbe Karte (Italien)
de Rossi
Italien

22:33 - 89. Spielminute

Gelbe Karte (Italien)
Motta
Italien

22:36 - 90. + 2 Spielminute

Tor 1:2
Özil
Handelfmeter,
Linksschuss
Deutschland

22:38 - 90. + 4 Spielminute

Gelbe Karte (Deutschland)
Hummels
Deutschland

GER

ITA

Europameisterschaft

Deutschland scheidet gegen Angstgegner aus - Balotelli ist Italiens Matchwinner

Özils Anschlusstreffer fällt zu spät

Deutschland scheidet gegen Angstgegner aus - Balotelli ist Italiens Matchwinner

Unaufhaltbar! Mario Balotelli steigt höher als Badstuber und köpft wuchtig zum 1:0 für Italien ein.

Unaufhaltbar! Mario Balotelli steigt höher als Badstuber und köpft wuchtig zum 1:0 für Italien ein. Getty Images

Bundestrainer Joachim Löw setzte im Vergleich zum 4:2 im Viertelfinale gegen Griechenland auf drei Änderungen. Podolski und Gomez kehrten für Schürrle und Klose in die Startelf zurück. Erstmals von Beginn an spielte Kroos, der Reus verdrängte und das Mittelfeld verstärkte.

Italiens Coach Cesare Prandelli nahm nach dem 4:2 im Elfmeterschießen gegen England einen Wechsel vor. Chiellini kam nach ausgeheilter Zerrung ins Team, Abate musste mit Muskelproblemen passen. Balzaretti rutschte so von der Links- auf die Rechtsverteidigerposition.

Spieler des Spiels

Mario Balotelli Sturm

1
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Spielnote

Eine intensive Partie mit vielen Torraumszenen, in der die reiferen Italiener die spielerischen und taktischen Akzente setzten.

2,5
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Tore und Karten

0:1 Balotelli (20')

0:2 Balotelli (36')

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Deutschland
Deutschland

Neuer3 - J. Boateng4,5 , Hummels5 , Badstuber5, Lahm5 - S. Khedira3,5, Schweinsteiger6, Özil4,5 , Kroos4,5, Podolski6 - Gomez5

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Italien
Italien

Buffon2,5 - Balzaretti3,5, Barzagli3, Bonucci3 , Chiellini4 - Pirlo1, Marchisio4, Montolivo2,5 , de Rossi2 - Balotelli1 , Cassano2,5

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Schiedsrichter-Team

Stéphane Lannoy Frankreich

3
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Spielinfo
Stadion Nationalstadion
Zuschauer 55.540 (ausverkauft)
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Es ging eigentlich gut los in Warschau: Deutschlands Spielführer Lahm gewann gegen Italiens Keeper Buffon die Platzwahl und auch in der Anfangsphase war die Elf mit dem Adler auf der Brust die bestimmende Mannschaft. Die DFB-Auswahl fand erstaunlich viele Lücken in der italienischen Defensive, die schon beim ersten Eckball wackelte. Hummels bugsierte das Spielgerät aus der Nahdistanz aufs Tor, Pirlos Oberschenkel rettete auf der Linie (5.). Der Ex-Wolfsburger Barzagli zeigte sich nach einer direkten Hereingabe von Boateng im Glück, lenkte den Abpraller von Buffon knapp am eigenen Tor vorbei (12.) und auch Kroos schoss scharf – Buffons Fäuste wehrten ab (13.).

Das Halbfinale

Langsam aber sicher legte die Squadra Azzura die Scheu der ersten Minuten ab und setzte zunächst aus der Distanz erste Warnungen in Richtung Torwart Neuer. Der Keeper des FC Bayern konnte sowohl Montolivos Versuch (17.), als auch Cassanos Schuss aufs rechte Eck (18.). entschärfen. Über den linken Flügel drohte jedoch schnell weitere Gefahr. Chiellini war weit aufgerückt, nutzte den Freiraum auf seiner Seite (Kroos zog es immer wieder in die Spielfeldmitte und ließ den Flügel verwaist) für einen kurzen Pass auf Cassano. Der Angreifer düpierte mit einer geschickten Drehung Boateng und Hummels, Khedira kam zu spät und konnte die Flanke auf Balotelli nicht verhindern. Der wuchtige Mittelstürmer schüttelte Badstuber ab und köpfte unhaltbar zum 1:0 für Italien ein (20.).

Özil, Schweinsteiger & Co. schienen sich von dem Schock schnell zu erholen, Buffon blieb weiter beschäftigt. Özil schoss flach aufs linke untere Eck (27.), Kroos schoss am Ziel vorbei (30.), Podolski kam nach einer Boateng-Flanke einen Schritt zu spät (33.) und Khedira zielte mächtig auf das linke obere Eck (35.) – der Ausgleich noch vor der Pause blieb dennoch unerreichbar.

Balotelli ist nicht aufzuhalten - Montolivo überlistet DFB-Abwehr

Es kam sogar noch dicker! Italien zeigte sich weiter eiskalt, kam durch Montolivo einem weiteren Treffer nahe (34.) und ging durch ein Traumtor von Balotelli gar mit 2:0 in Front! Montolivos "tödliches" Zuspiel ließ Deutschlands Abwehr hilflos zurück, der England-Legionär hatte freie Bahn und drosch den Ball am ratlosen Neuer vorbei in die Maschen (36.). Und dabei blieb es bis zur Pause. Italien hatte nun Oberwasser, dem DFB-Team fehlte Linie und Klarheit, ehe der Pausenpfiff die erste Hälfte beendete.

Joachim Löw reagierte mit einem Doppelwechsel, schickte Reus und Klose, beide gegen Griechenland noch Torschützen, für Gomez und Podolski auf das Feld. Die umformierte deutsche Mannschaft zeigte sich selbstbewusst, spielte nun schneller, direkter und zielstrebiger. Die Folge: Italien stand sofort unter Druck! Reus dribbelte sich in Position, traf mit links den Ball nicht voll (48.). Lahm war mit aufgerückt, zielte aus 16 Metern auf das rechte Eck und verzog knapp (49.).

Weiter ging es fast nur in eine Richtung. Özil zog an zwei Kontrahenten vorbei, brachte Khedira von der Grundlinie aus nicht in Schussposition (55.). Klose fand sich nach feinem Doppelpass im Strafraum wieder, Bonucci grätsche das Rund im letzten Augenblick zur Ecke (56.). Buffon lenkte zu allem Überfluss einen Traum-Freistoß von Reus mit den Fingerkuppen an die Latte (61.). Cesare Prandelli brachte nun Diamanti für Cassano (57.) und Balotelli schoss aus 20 Metern links an Neuers Tor vorbei (60.). Italiens erstes Lebenszeichen in Durchgang zwei.

Joachim Löw

Joachim Löw ist frustiert, während auf der italienischen Bank im Hintergrund Begeisterung herrscht. Der Matchplan des Bundestrainers ging nicht auf. picture-alliance

DFB-Elf macht auf - Italien vergibt die vorzeitige Entscheidung

Deutschlands Drangphase ebbte Mitte der zweiten Hälfte wieder ab. Italien schöpfte jetzt das komplette Wechselkontingent aus – Defensivspezialist Thiago Motta ersetzte Montolivo (63.), Balotelli litt erschöpft an Krämpfen und musste Udines Torjäger-Oldie di Natale weichen. So litt der Spielfluss und die Südeuropäer schafften es, Gefahr vom eigenen Tor fernzuhalten. Mit WM-Torschützenkönig Müller für Verteidiger Boateng setzte der Bundestrainer dann endgültig das Signal auf Offensive (71.), doch der Weg vor Buffons Tor blieb steinig und schwierig. Gleichzeitig hatte die Prandelli-Elf nun exzellente Kontergelegenheiten. Marchisio stand frei vor Neuer, das 3:0 schien schon gefallen, doch die Nummer acht der Italiener schoss aus bester Position knapp vorbei (75.).

Özils Anschlusstreffer kommt zu spät - Italien im Endspiel

Gegen den Angstgegner versuchte Deutschland noch einmal alles auf eine Karte zu setzen und blieb dabei lange im Spiel, da Diamanti (78.) und di Natale (82.) weitere Torchancen allzu nachlässig ausließen. Kroos setzte zwei Versuche aus der zweiten Reihe an Italiens Tor vorbei (80., 86.), die Zeit rann immer mehr davon und der vierfache Weltmeister verteidigte ohne Fehl und Tadel alles, was die Löw-Elf noch vorzubringen hatte - bis in die Nachspielzeit hinein. Dann verursachte Balzaretti einen Handelfmeter, den Özil zum Anschlusstreffer nutzen konnte (90. +2). Doch da war die Messe schon gelesen. Das 2:2 und die Verlängerung blieben außer Reichweite, am Ende stand das bittere EM-Aus.

Damit bestreitet Italien am kommenden Sonntag um 20:45 in Kiew das Finale gegen Weltmeister Spanien. Das Duell hatte es zu Beginn des Turniers in Gruppe C bereits gegeben. Damals trennten sich beide Rivalen in einem der besten EM-Spiele mit 1:1-Unentschieden.