20:57 - 12. Spielminute

Gelbe Karte (Portugal)
Costinha
Portugal

21:30 - 43. Spielminute

Spielerwechsel
Paulo Ferreira
für Miguel
Portugal

21:32 - 45. + 2 Spielminute

Gelbe Karte (Griechenland)
Basinas
Griechenland

22:00 - 57. Spielminute

Tor 0:1
Charisteas
Kopfball
Vorbereitung Basinas
Griechenland

22:04 - 61. Spielminute

Spielerwechsel
Rui Costa
für Costinha
Portugal

22:07 - 63. Spielminute

Gelbe Karte (Griechenland)
Seitaridis
Griechenland

22:10 - 67. Spielminute

Gelbe Karte (Griechenland)
Fyssas
Griechenland

22:17 - 74. Spielminute

Spielerwechsel
Nuno Gomes
für Pauleta
Portugal

22:19 - 77. Spielminute

Spielerwechsel
Venetidis
für Giannakopoulos
Griechenland

22:24 - 81. Spielminute

Spielerwechsel
Papadopoulos
für Vryzas
Griechenland

22:28 - 85. Spielminute

Gelbe Karte (Griechenland)
Papadopoulos
Griechenland

22:36 - 90. + 4 Spielminute

Gelbe Karte (Portugal)
Nuno Valente
Portugal

POR

GR

Europameisterschaft

Griechen erklimmen den Olymp!

Finale, Portugal - Griechenland 0:1 (0:0)

Griechen erklimmen den Olymp!

Portugals Trainer Luiz Felipe Scolari vertraute im Endspiel der EURO 2004 exakt jener Startelf, die auch im Semifinale gegen die Niederlande (2:1) begann. Otto Rehhagel, Trainer des Überraschungsteams aus Griechenland, musste dagegen notgedrungen eine Änderung vornehmen: Gegenüber dem 1:0 n. V. im Halbfinale über Tschechien spielte Giannakopulos für den Gelb-gesperrten Karagounis.


Der EURO-Spielplan auf einen Blick


Beide Teams vertrauten im ausverkauften "Estadio da Luz" in Lissabon auf ihre im Turnierverlauf bewährten Taktiken. Portugal agierte mit einer Vierer-Abwehr-Kette, das Mittelfeld war in zwei defensive und zwei offensive Spieler aufgeteilt, im Angriff agierte Figo hinter Mittelstürmer Pauleta. Otto Rehhagel stellte Dellas als Libero wieder hinter eine Dreier-Abwehr-Reihe, davor sicherte Katsuranis zusätzlich ab. Im Sturm wurde Vryzas von den etwas zurückgezogenen Giannakopulos und Charisteas unterstützt.

Die ersten Minuten im Endspiel gehörten dem Gastgeber. Portugal hatte mehr Ballbesitz, versuchte mit flüssigen Kombinationen den Abwehrriegel der Hellenen zu knacken. Einen ersten Annäherungsversuch wagte Miguel, doch Nikopolidis im Tor Griechenlands konnte den Schuss des Verteidigers nach 14 Minuten zum Eckball abwehren.

Doch auch die Griechen versteckten sich keineswegs. Nachdem die Anfangsoffensive der Portugiesen wirkungslos verpuffte, starteten die Schützlinge von Otto Rehhagel eigene Angriffsbemühungen. Kapitän Zagorakis brachte nach 16 Minuten Bremens Charisteas in Schussposition, doch Portugals Keeper Ricardo war einen Schritt schneller.

In der Folgezeit entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Die Portugiesen besaßen optische Feldvorteile, doch leisteten sie sich auch etliche technische Fehler im Spielaufbau. Diese nutzten die Griechen immer wieder schnellen Gegenstößen. Da aber auf beiden Seiten die Abwehrreihen ihre Dienste aufmerksam verrichteten, waren die Sturmspitzen zum größten Teil zur Wirkungslosigkeit verurteilt.

Portugals Jungstar Cristiano Ronaldo war zwar bemüht und deutete mit einigen Dribblings seine überragenden Fähigkeiten an, doch durchsetzen konnte sich der ManU-Stürmer ebenso wenig wie sein Sturmkollege Pauleta, Kapitän Luis Figo und Mittelfeldregisseur Deco. Immer wieder bissen sich Portugals Offensivkräfte an der Abwehr der Griechen die Zähne aus.

Die Schützlinge von Otto Rehhagel wurden mit zunehmender Spieldauer sicherer und mutiger, verbuchten aber trotz etlicher Bemühungen in der ersten Halbzeit keinen einzigen gefährlichen Schuss. So ging das Spiel, dem nach guter Anfangsphase die Höhepunkte fehlten, torlos in die Kabinen.

Ohne personelle Änderungen begannen beide Teams den zweiten Abschnitt. Auch auf dem Rasen änderte sich wenig. Portugal erhöhte zwar die Schlagzahl, doch ein Mittel gegen die griechische Defensive fand der Halbfinalist der EURO 2000 nicht. Griechenland blieb seiner defensiven taktischen Grundausrichtung treu, strahlte bei den Angriffen aber sogar mehr Souveränität aus.

Und so kam es, wie es kommen musste: In der 57. Minute gab es den ersten Eckball für die Hellenen. Basinas brachte den Ball nach innen. Im Strafraum waren sich Ricardo Cavcalho und Costinha nicht einig, Vryzas versperrte zudem geschickt Ricardo den Weg. So hatte Charisteas eigentlich wenig Mühe, zum 1:0 für die Griechen einzuköpfen!

Portugals Trainer Luiz Felipe Scolari reagierte umgehend und brachte für den eher defensiven Costinha den eigentlichen Spielmacher Rui Costa. Und der Milan-Star hatte gleich eine starke Szene, als er sich auf rechts durchsetzen konnte, seine Hereingabe fand aber keinen Abnehmer.

Portugal rannte nun fast verzweifelt dem Ausgleich hinterher. Die sattelfeste griechische Abwehr stand aber weiterhin sicher. Portugals Superstar Luis Figo - der mit 14 Einsätzen zu den EM-Rekordspielern Zidane und Thuram (beide Frankreich) sowie Tschechiens Poborsky aufschloss - blieb blass und konnte dem Spiel trotz hoher Laufbereitschaft keine Impulse geben.

In der Schlussphase warfen die Portugiesen - bei denen auch noch Stürmer Nuno Gomes eingewechselt wurde - alles nach vorne. Cristiano Ronaldo hatte noch zwei Einschussmöglichkeiten, doch in der 75 Minute hob der 19-Jährige den Ball nicht nur über Nikopolidis, sondern auch über das griechische Tor, und in der 80. Minute rettete Dellas in höchster Not.

Einen Aufschrei hatten die Zuschauer in der Schlussminute auf den Lippen: Nach einer Drehung zirkelte Luis Figo den Ball auf das linke Eck, doch sein Schuss aus rund elf Metern ging um Millimeter am Pfosten vorbei (90.). Damit war das Schicksal von Portugals "Goldener Generation" besiegelt - ohne großen Titel werden Figo, Rui Costa, Couto und Co. von der großen Fußballbühne abtreten. Otto Rehhagel dagegen feiert den größten Triumph seiner Karriere!

Griechenland ist zum ersten Mal Europameister! Die Schützlinge von Trainer Otto Rehhagel bezwangen im Endspiel der EURO 2004 Portugal mit 1:0 (0:0). Schütze des entscheidenden Tores war Bremens Angreifer Angelos Charisteas. Die Gastgeber wirkten im Finale nervös und fanden gegen die sattelfeste griechische Defensive keinerlei Mittel.