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Die große Karriere der italienischen Torwartlegende
Wenn über die größten Torhüter aller Zeiten gesprochen wird, dann darf sein Name auf keinen Fall fehlen: Gianluigi Buffon. Die italienische Legende von Juventus Turin hat Bestmarke an Bestmarke, Rekord an Rekord, Titel an Titel gereiht. Das Beachtliche dabei: Die stets bescheidene Ikone hat sich trotz des hohen Alters (inzwischen 42) und weit über 1000 absolvierter Pflichtspiele nie müde gezeigt. Nach vielen Juve-Jahren hat er außerdem auch "ein Abenteuer" gewagt, um im Anschluss noch einmal aktiv zur Alten Dame zurückzukehren ... Getty Images/imago images
Weit über zwei Jahrzehnte bringt "Super-Gigi" im Verein und in der Nationalmannschaft Top-Leistungen. In Italien wird da gerne der Weinvergleich gezogen. Und sicherlich ist der am 28. Januar 2020 42 Jahre alt gewordene Gianluigi Buffon über die vielen Jahre hinweg reifer und wertiger geworden. Doch schon in jungen Jahren ist dem Keeper sein enormes Talent und sein Können anzusehen. Ein Blick zurück auf (s)eine große Karriere... imago images
Im Alter von 17 Jahren gibt der junge Gianluigi Buffon einst sein Debüt im Trikot der AC Parma: Im November 1995 hält der Schlussmann seinen Kasten beim 0:0 gegen Milan auch direkt sauber. Der Grundstein für eine beeindruckende Karriere ist gelegt. "Das Glücksgefühl, es wirklich in die Serie A geschafft zu haben, übertraf jedwede Nervosität", erinnert sich Buffon Ende März 2017 im exklusiven kicker-Interview. imago images
Insgesamt absolviert Gigi Buffon zwischen 1995 und 2001 stolze 220 Partien für Parma. Titel und Erfolge gehen auch während dieser Zeit schon mit einher: Der Torhüter gewinnt 1998/99 den UEFA-Pokal sowie im selben Jahr die Coppa Italia. Außerdem läuft Buffon in einer Spielzeit für Parma in der Champions League auf. Getty Images
Diese ersten Erfolge rufen natürlich schnell die Nationalmannschaft auf den Plan: Zunächst gewinnt Gianluigi Buffon im Jahr 1996 den U-21-EM-Titel an der Seite von später ebenfalls bestens bekannten Granden wie Fabio Cannavaro, Alessandro Nesta oder Francesco Totti. Anschließend während seiner Zeit in Parma wird Buffon auch für die A-Nationalmannschaft nominiert - und steht am 29. Oktober 1997 im WM-Qualifikations-Spiel gegen Russland unter Trainer Cesare Maldini erstmals für die Azzurri auf dem Feld. picture alliance
Mit fortschreitender Zeit stapeln sich einige hochkarätige Angebote für den Torwart bei seinem Heimatverein. Und "Grande Gigi" überlegt, überlegt - und entscheidet sich schließlich im Sommer 2001 für Juventus Turin. Die Bianconeri entschädigen den abgebenden Verein damals mit der Rekordsumme für Torhüter von 54,1 Millionen Euro. Eine Investition, die sich absolut bezahlt macht ... imago images
Der Rest ist Geschichte, die für alle Ewigkeit Bestand haben wird! Denn Gigi Buffon bleibt Juve von 2001 bis 2018 treu, gewinnt auf sportlichem Weg neun Meisterschaften, viermal die Coppa Italia und avanciert in den Jahren 2003, 2004, 2006, 2007 sowie 2017 zum Welttorhüter des Jahres. Das Husarenstück dabei: Im Zuge des italienischen Fußballskandals 2005/06 (Zwangsabstieg für Juve und die Titelaberkennungen 2005 und 2006) tritt Buffon den bitteren Gang in die Serie B inklusive Neuaufbau der Alten Dame ohne Eitelkeiten mit an. Allein dafür erntet Buffon noch heute internen wie weltweiten Respekt. imago images
Insgesamt steht Gianluigi Buffon bei weit über 700 Pflichtspielen für Juventus. Darunter auch etliche Einsätze in der Champions League, in der er 2019/20 in seiner 16. Spielzeit aufläuft (eine Saison für Parma, eine für Paris). Dort rangiert die italienische Legende bei 123 CL-Spielen - die 100er Marke haben nur vier Torhüter erreicht. Neben ihm Oliver Kahn (103), Victor Valdes (106), Petr Cech (111) und Buffons geschätzter Kollegen Iker Casillas (171). imago images
Gigi Buffon hat mit einer Serie von 559 (2004/05) sowie einer mit 689 (2016/17) CL-Minuten ohne Gegentor gleich zwei der längsten Zu-Null-Strecken der Königsklasse aufgestellt. Rekordhalter in dieser Rubrik ist Jens Lehmann, der einst im Arsenal-Dress satte 853 Minuten ohne Gegentor bleibt. In der Serie A hat die Juve-Ikone 2016/17 ebenfalls einen Gegentorlos-Rekord: 974 Minuten. imago images
Damals nach dem Ende der 974 gegentorlosen Minuten schreibt Gianluigi Buffon übrigens an sein stets liebevoll gehütetes Gehäuse - und zwar im Stile eines echten Fußballromantikers: "Jedes Mal, wenn ich mich umgedreht und dich angesehen habe, habe ich versucht, erhobenen Hauptes deine enttäuschte Miene auszuhalten - und fühlte mich doch meiner Schuld bewusst." imago images
Zurück zu Buffons Denkmal, an dem der Kult-Keeper nach seinem Juve-Aus 2018 bis zum 30. Juni 2019 für Paris geschraubt hat, nur um anschließend wieder aktiv (!) zur Alten Dame zurückzukehren. "Seit rund fünf Jahren frage ich mich rund alle zwei Wochen: Warum tue ich mir das alles noch an? Und genau dieser innere Kampf bringt mich immer noch voll motiviert auf den Platz", so Buffon im Jahr 2017. imago images
Die größte Trophäe im Fußball hat sich Buffon ebenfalls gesichert: Bei der WM 2006 in Deutschland krönt sich "Super-Gigi" mit der Squadra Azzurra nach einem hochdramatischen Halbfinale gegen die DFB-Auswahl (2:0 n.V.) und nach dem Endspiel gegen Frankreich (Rot für Zinedine Zidane, 5:3-Sieg i.E.) zum Weltmeister. imago images
Dieses Gefühl, den goldenen WM-Pokal in die Lüfte zu strecken, hätte Gigi Buffon gerne noch einmal erlebt. Doch soweit soll es nicht mehr kommen: Nach dem WM-Play-off-Aus 2017 gegen Außenseiter Schweden verkündet die Ikone leise ihren Abschied von der Squadra Azzurra. Eines ist aber sicher: Ausruhen kommt für den Altmeister zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Frage ... imago images
Woran das festzumachen ist? Gianluigi Buffon sprüht nur so vor Ehrgeiz: Mit Juventus Turin fährt er im Mai 2018 die siebte Meisterschaft in Serie ein. Neben dem Gewinn der Coppa Italia 2018 kann nur ein großes Ziel wieder nicht realisiert werden: Trotz dreier Finalteilnahmen (2003, 2015, 2017) gewinnt Buffon nie die Königsklasse. imago images
Der große Torwart ist in der Königsklasse aber immer kurz davor: In der Spielzeit 2016/17 wartet nach dem erfolgreichen Champions-League-Viertelfinale gegen den großen FC Barcelona (3:0, 0:0) sowie dem souveränen Halbfinale gegen die AS Monaco (2:0, 2:1) Gigi Buffons drittes CL-Endspiel ... Getty Images
In der gesamten Königsklassen-Spielzeit 2016/17 kassiert Juve um Legende Gianluigi Buffon nur drei Gegentore - bis zum Finale. Im Endspiel am 3. Juni 2017 gegen Titelverteidiger Real Madrid folgen vier weitere. "Grande Gigi" schleicht erneut mit einer Trost-Medaille am Henkelpott vorbei - zum dritten Mal nach 2003 und 2015. imago images
Auch die CL-Spielzeit 2017/18 ist nicht von Erfolg gekrönt: Gianluigi Buffon scheidet mit Juve im Viertelfinale gegen Real Madrid aus. Nach einem 0:3 im Hinspiel steht es im Rückspiel im Santiago Bernabeu 3:0, ehe ein strittiger Elfmeter gepfiffen wird. Der Turiner Torwart echauffiert sich darüber extrem, beleidigt den Referee offenbar, sieht Rot und scheidet nach dem späten 1:3 aus. imago images
Besondere Ehre wird Gigi Buffon indes während der WM-Qualifikation Ende März 2017 zuteil: Das Länderspiel der Italiener gegen Albanien (2:0) ist Buffons 1000. Pflichtspiel (!) seiner über 20-jährigen Laufbahn. Anders gesagt: 612 Spiele für Juventus Turin, 220 für Parma und 168 für die Azzurri. Viele mehr folgen. Getty Images
Außerdem jagt Gianluigi Buffon lange Zeit den Rekord von Paolo Maldini, der einst 1028 Pflichtspiele bestritten hat. Eine Marke, die der Schlussmann von Rekordmeister Juventus Turin verbessert - auf über 1100. "Oft frage ich mich, was mich antreibt, weiterzuspielen. Hätte ich mit Juventus die Champions League gewonnen, hätte ich keine Motivation mehr. Die Tatsache, dass ich den Champions-League-Titel noch gewinnen muss, spornt mich an", so Buffon einst. "Ohne Frage, der Gewinn der Königsklasse fehlt mir noch im Lebenslauf - und jünger werde ich nicht. Ich habe aber keine Besessenheit, den Henkelpott hochhalten zu müssen. Ich habe ihn lieb und zwinkere ihm zu." Getty Images
Doch nicht nur das: Mit 175 Länderspielen stellt Buffon einen europäischen Rekord auf. Der Lette Vitalijs Astafjevs hat in Europa mit 167 Länderspielen lange geführt, DFB-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus kommt auf 150 Einsätze. Getty Images
Der 42-jährige Torwart hält obendrein den Serie-A-Rekord für die meisten gespielten Minuten in der Serie A: 42.804 Einsatzminuten sind es (Stand: 29. Juli 2020). Zudem rangiert Buffon mit 649 Serie-A-Partien in der Rangliste des Serie-A-Fußballs seit Sommer 2020 vor Milan-Legende Paolo Maldini (647) auf Rang 1. Getty Images
Zur aktiven Karriere von Gianluigi Buffon gehört stets auch der Respekt vor Gegnern und Kollegen. So sagt er zum Beispiel über sein spanisches Pendant Iker Casillas (18 direkte Duelle) auf dessen Einschätzung, "Grande Gigi" sei der beste Torwart aller Zeiten: "Ich wähle nicht. Wir sind die Besten." imago images
Auch für das deutsche Torhüter-Aushängeschild Manuel Neuer hat der große Gigi Buffon viel übrig. Im exklusiven kicker-Interview von März 2017 sagt der Weltmeister von 2006 zum Weltmeister 2014: "Grandissimo, einfach großartig. Physisch robust und selbstsicher. Er verleiht dem Team mit seiner Ausstrahlung Ruhe, ist stark am Ball und pariert auch die unmöglichen Dinger. Neuer prägt eine Ära und ist schon seit Jahren verdient das Maß aller Dinge in der Kategorie 'Moderner Torwart'." imago images
Gianluigi Buffon selbst sieht die kommenden modernen Torhüter auf Länderebene allerdings nur noch von außerhalb. Die Ära in der italienischen Nationalmannschaft ist wie bereits erwähnt 2018 tränenreich zu Ende gegangen ... Auf Vereinsebene hat Buffon indes zunächst noch bis 2019 weitergemacht - für Paris Saint-Germain. Getty Images
Nach dem unter Tränen verkündeten Karriereende in der Squadra Azzurra, als Italien nach einem 0:1 im Hinspiel der WM-Play-offs im Rückspiel in Mailand nur ein 0:0 erreicht und Gianluigi Buffon seine sechste WM-Teilnahme auf bitterste Weise verpasst, ist ihm aber zunächst noch etwas Zeit in der Serie A bei Juventus geblieben. Getty Images
Ein Nachfolger ist in der italienischen Nationalmannschaft zu diesem Zeitpunkt bereits gefunden: Der damals gerade einmal 19-jährige Gianluigi Donnarumma (21, AC Mailand) ist legitimer Erbe - wenngleich die Gigi-Fußstapfen gewaltig sind. imago images
Sein Feuer brennt immer weiter, wie Gigi Buffon selbst oftmals betont hat: "Nur weil ich fast das Ende meiner Karriere erreicht habe, heißt das nicht, dass ich aufhören kann, mich weiterzuentwickeln." Emotionen seien für den Torwart, der dem Fußball erhalten bleibt, stets "der Motor des Lebens. Und was reißt dich mehr mit als Fußball? Eventuell Drogen, aber die habe ich nie genommen." Getty Images
Am 17. Mai 2018 ist es dann (vorerst) soweit: Der große Gianluigi Buffon verkündet auf einer Pressekonferenz sein Ende bei Juventus. Der langjährige Torhüter der Alten Dame ergänzt nach der gewonnenen Coppa Italia (4:0 gegen Milan) und der siebten Meisterschaft in Serie, dass es "sehr besonders ist, diese Reise nochmals mit zwei Titeln bei den Bianconeri abschließen zu können". imago images
Überraschend schließt sich Gianluigi Buffon dann im Sommer 2018 dem französischen Top-Klub Paris Saint-Germain an, der Italiener hat noch Lust auf ein "neues Abenteuer" verspührt. Unter Trainer Thomas Tuchel kommt der Schlussmann dabei auch wieder in der Champions League (fünfmal) zum Einsatz (hier beim 1:1 in Neapel am 6. November 2018) - und gewinnt am Ende die französische Meisterschaft (17 Einsätze, Rotation mit Alphonse Areola). imago images
Mit folgenden Worten verabschiedet sich Gianluigi Buffon dann von Saint-Germain und der Stadt Paris nach einem Jahr Abenteuer Ligue 1 im Juni 2019: "Ernest Hemingway (US-amerikanischer Schriftsteller; Anm.d.Red.) hat einmal gesagt, dass es nur zwei Orte auf dieser Welt gibt, die einen Menschen glücklich machen: die Heimat und Paris. Von heute an gilt das auch für mich." imago images
Doch die Heimat zieht für Gianluigi Buffon eben mehr als Paris - und so kommt es am 4. Juli 2019 zur groß gefeierten Rückkehr des Altmeisters: "Grandi Gigi" kehrt als aktiver Spieler zu Juventus Turin zurück. Dabei akzeptiert die Vereinsikone auch den Posten als Nummer 2 hinter dem gesetzten Wojciech Szczesny. imago images
Am Juve-Vereinsgelände wird Gianluigi Buffon an diesem 4. Juli 2019 großartig von den frenetisch feiernden Fans begrüßt. Der Torwart selbst zeigt derweil abermals wahre Größe: Er lehnt die ihm von Wojciech Szczesny angebotene Rückennummer 1 ab (wählt die 77) und verzichtet auch auf das von Freund Giorgio Chiellini angebotene Kapitänsamt. "Ich danke ihnen dafür, aber ich bin nicht zurückgekommen, um irgendjemandem etwas wegzunehmen", so Buffon. imago images
In absehbarer Zeit wird man den Weltmeister von 2006 und nun seit 2020 bereits zehnmaligen italienischen Meister dann sicherlich im Sakko sehen - doch bis 2021 hat er seinen Vertrag jetzt erst einmal verlängert. Nach seiner aktiven Laufbahn ist ein Übergang ins Juve-Management geplant. Das Strahlen wird Gigi Buffon dann auch in diesem Amt nicht verlernen - und seine aktive Zeit wohl vielen stets in Erinnerung bleiben. Ganz besonders die Zeiten bei Juventus und den Azzurri ... Getty Images