Nations League

Matics diffuser Post: "Serbien wird dich verraten"

Erstes Duell zwischen Serbien und Montengero

Matics diffuser Post: "Serbien wird dich verraten"

Sorgte in Serbien für Verwirrung: Nemanja Matic.

Sorgte in Serbien für Verwirrung: Nemanja Matic. imago

"Ja, Nemanja Matic ist bereit, für Serbien zu sterben, genauso wie seine Heimat bereit ist, ihn mit dem gleichen Enthusiasmus wieder zu verraten. Und das wird sie machen. Daran brauchst du nicht zweifeln, mein Nemanja", postete der Mittelfeldmann von Manchester United auf Instagram und sorgte damit in Serbien für große Unverständnis. Es handelt sich dabei um ein Zitat aus einem Text der Zeitung "Nedeljnik" vom Februar 2014. Der Text befasst sich mit Matics Karriere bis zu jenem Zeitpunkt; der Tatsache, dass dieser als junger Spieler weder bei Partizan noch bei Roter Stern Belgrad, den beiden großen Klubs in Serbien, eine Chance bekommen hatte. Auch wurde darauf eingegangen, dass er damals unter Nationaltrainer Sinisa Mihajlovic keinen wirklich guten Stand hatte - obwohl gerade erst für 25 Millionen Euro als Leistungsträger von Benfica Lissabon zum FC Chelsea gewechselt und dort auf Anhieb Stammspieler geworden.

Mittlerweile ist der 30-Jährige aber zu einer echten Führungspersönlichkeit bei den "Weißen Adlern" gereift und unter Coach Mladen Krstajic gesetzt. Wohl auch deshalb ist die Verwunderung in Serbien über seinen Post so groß. Der rätselhafte Beitrag löste logischerweise Debatten aus. Was will Matic mitteilen? Was meint er? Über mögliche Antworten auf diese Fragen wird viel spekuliert, eine echte Erklärung oder gar Aufklärung seitens des Spielers oder seines Managements gibt es bislang nicht.

UEFA Nations League - Tabelle - Liga C, Gruppe 4
Pl. Verein Punkte
1
Serbien Serbien
7
2
Rumänien Rumänien
5
3
Montenegro Montenegro
4
UEFA Nations League - 3. Spieltag
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Kolarov kommt, Matic bleibt fern

Fakt ist auch: Matic wird die kommenden beiden Nations-League-Spiele in Montenegro am Donnerstag (20.45 Uhr) und drei Tage später in Rumänien (15 Uhr) aufgrund von Rückenproblemen verpassen. Ursprünglich war geplant, dass der Vize-Kapitän wie auch der ebenfalls verletzte Spielführer Aleksandar Kolarov (Fußbruch, AS Rom) trotzdem zur Mannschaft reist - Kolarov kam, Matic nicht. Der Mittelfeldmann verweilte in Manchester, wo er Reha-Training absolvierte, wie United bestätigte.

Bloß nicht blamieren im Bruderduell

Dusan Tadic

Hat eine ganz eigene Sicht zu Serbien und Montenegro: Dusan Tadic. imago

Sportlich richtet sich der Blick auf das Spiel in Podgorica, in dem es nicht nur um drei Punkte und die Tabellenführung in Gruppe 4 der Liga C der Nations League geht - es geht auch ums Renommee, immerhin will sich der "große Bruder" beim "kleinen Bruder" nicht blamieren. "Das sind wichtige Spiele für uns", sagte Krstajic, für den die Ausfälle der beiden Leistungsträger (Kolarov/Matic) ein "großes Handicap" sind. "Wir haben dennoch unsere Qualitäten und werden unsere Geschichte fortschreiben."

Freundschaftliche Töne im Vorfeld

Fast schon traditionell sind Nachbarschaftsduelle auf dem Westbalkan Hochrisikospiele - auch aufgrund der Jugoslawien-Kriege der 1990er Jahre. Immer wieder herrschte eine angespannte Atmosphäre, gerade wenn Serbien auf Kroatien oder Bosnien-Herzegowina traf. Diesmal gibt es Hoffnung, dass es anders wird. Zwar gibt es zwischen den beiden Ländern durchaus politische Differenzen, allerdings existiert auch eine tiefe Verbundenheit. Dusan Tadic (Ajax Amsterdam) ließ sich sogar dazu hinreißen, zu sagen, dass "wir noch immer derselbe Staat sind. Für mich ist es das Gleiche." Auch deshalb gebe es für ihn keine "Zusatzmotivation". Keeper Marko Dmitrovic (SD Eibar) betonte aber, dass es "kein Freundschaftsspiel" wird, da es sich um ein "Wettbewerbsspiel" handelt, "aber wir kennen uns alle gut, weil wir früher Teil desselben Staates waren."

Montenegro hat auch Personalsorgen

Montenegros Nationaltrainer Ljubisa Tumbakovic äußerte mit Blick auf das Serbien-Spiel einen klaren Wunsch: "Der Fußball soll an diesem Abend alles andere überstrahlen." Personell hat der 65-Jährige jedoch Sorgen: So muss er auf Abwehr-Ass Stefan Savic (Atletico Madrid, Wadenprobleme) verzichten. Dafür wird mit der Rückkehr von Stevan Jovetic (AS Monaco) gerechnet, der allerdings zuletzt aufgrund von hartnäckigen Wadenproblemen nahezu drei Monate pausiert hat und dem es folglich an Spielpraxis mangelt.

drm