Die Spanier um den noch immer starken Andres Iniesta, der mit seiner Ballbehandlung auch im hohen Fußballeralter von 33 Jahren eine Augenweide darstellt, unterstützten Joachim Löws These, bei der WM im Sommer sei eine noch stärkere Mannschaftsleistung notwendig als 2014.
Ähnlich wie in den Herbst-Tests gegen Frankreich (2:2) und England (0:0) wurde die DFB-Elf vom Gegner massiv gefordert. 35 Minuten lang diktierten die zuweilen etwas zu verspielten Gäste gar das Geschehen in Düsseldorf, bis Thomas Müller aus der Distanz den Ausgleich erzielte. Danach steigerte sich der Weltmeister merklich, spielte kompakter, aggressiver und zielstrebiger. Erst als beide Mannschaften durchwechselten, verflachte die insgesamt hochklassige Partie etwas. Sowohl Löw als auch sein Gegenüber Julen Lopetegui durften zufrieden sein mit dem, was sie von ihren Spielern zu sehen bekommen hatten.
Sieben Weltmeister in der Startelf
Anders als angekündigt hatte Löw auf allzu große Experimente verzichtet. Sieben Weltmeister standen in der Startelf, sie bilden nach wie vor das Fundament in den Überlegungen des Bundestrainers. Ergänzt wurde dieser Block von Marc-André ter Stegen, Joshua Kimmich, Jonas Hector und Timo Werner.
Eine Elf fürs erste Spiel
Es war eine Mannschaft, die in dieser Zusammensetzung ohne Probleme auch im ersten WM-Spiel gegen Mexiko am 17. Juni auflaufen könnte. Ter Stegen ist in Neuers Abwesenheit auch im Nationalteam zu einer Persönlichkeit gereift. Auf den Außenverteidigerpositionen sind sowohl Kimmich als auch der nach seiner Verletzung in den Kreis des DFB zurückkehrte Hector zu festen Größen herangewachsen. Und im Sturm hat sich Werner binnen nur eines Jahres einen beachtlichen Status erspielt.
Löw erinnert an den Teamgeist von 2014
kicker-Redakteur Matthias Dersch. kicker
Mit den in Düsseldorf eingewechselten Leon Goretzka, Leroy Sané und Ilkay Gündogan brachte Löw weitere hochkarätige Fußballer in die Elf, die in Brasilien noch nicht dabei waren. Sie setzen die Weltmeister mit ihren Qualitäten unter Druck. Löws Hauptaufgabe dürfte in den Wochen bis zur WM darin liegen, die richtige Mischung in seiner Auswahl zu finden zwischen Weltmeistern, Confed-Cup-Siegern und denjenigen, die beide Turniere verpassten.
Neben der individuellen Qualität, das deutete der Bundestrainer bereits an, wird dabei auch wieder die Teamfähigkeit seiner Kandidaten eine wichtige Rolle spielen. Nicht zufällig erinnerte Löw in Düsseldorf an den besonderen Geist der Weltmeister-Mannschaft.