Bundesliga

Zieler: "Meine Spielweise ändere ich deswegen nicht"

Stuttgarts neuer Keeper über seinen Wechsel und Konkurrent Langerak

Zieler: "Meine Spielweise ändere ich deswegen nicht"

Erste Runde vor den Medien: Stuttgarts neuer Keeper Ron-Robert Zieler.

Erste Runde vor den Medien: Stuttgarts neuer Keeper Ron-Robert Zieler. imago

Während sich Langerak öffentlich rar machte, stellte sich Zieler, den Sportvorstand Jan Schindelmeiser als "Stabilitätsfaktor, der den jungen Spielern Halt geben kann" vorstellte, den Medien.

Der sechsfache Nationaltorhüter über . . .

... seinen Doppelnamen: "Ich glaube meine Eltern waren sich uneinig. Ein Elternteil wollte Ron, der andere Robert, dann haben sie sich auf Ron-Robert geeinigt."

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... die Mühe, von Leicesters Klubführung die Freigabe zu erhalten: "Ich musste schon sehr hartnäckig sein. Schon vor dem Urlaub habe ich meinen Wunsch, wechseln zu wollen, klar formuliert und gehofft, dass wir das schnell hinbekommen könnten. Doch schließlich musste ich am 3. Juli beim Trainingsstart noch einmal vorstellig werden, um meinen Wunsch noch einmal klarzumachen."

... den Zeitpunkt seiner Entscheidung, Leicester zu verlassen: "Das kam nicht von heute auf morgen, sondern hat sich entwickelt. Ich habe zwar meine Spiele gemacht, auch in der Champions League, wollte aber wieder mehr spielen. So kam es, dass ich mich schon im Winter damit beschäftigt habe. Ich wollte auch nicht warten, was aus Kasper Schmeichel (sein Konkurrent in Leicester, Anm. d. Red.) wird, sondern meine Zukunft in die eigenen Hände nehmen."

... sein persönliches Fazit seiner Saison in England: "Ich hätte gerne noch häufiger gespielt. Aber es war sicher nicht alles schlecht. Ich habe einiges mitnehmen können, habe in allen Pokalwettbewerben, in der Premier League und Champions League gespielt. Und ich habe mich auch als Persönlichkeit weiterentwickelt. So eine Zeit prägt einen."

Es ist mein Anspruch, zu spielen. Deswegen bin ich gekommen.

Ron-Robert Zieler

... den Unterschied Premier League und Bundesliga: "Das ist unheimlich schwierig zu vergleichen. In der Premier League spielt man einen anderen Fußball, mit einer anderen Mentalität: sehr direkt, sehr körperbetont, sehr schnell. In Deutschland ist das Niveau ebenfalls sehr hoch, da wird eher versucht, von hinten rauszuspielen. In Leicester haben wir sehr viel auf lange Bälle gesetzt. Das war für mich anfangs eine gewisse Umstellung."

.. seine Entscheidung pro Stuttgart: "Es gab sicher auch andere Anfragen, aber ich hatte sehr positive Gespräche mit Jan Schindelmeiser und mit Trainer Hannes Wolf. Der VfB hat sich sehr um mich bemüht. Ich habe mich sehr schnell dafür entschieden, nach Stuttgart zu wollen."

... Konkurrenzsituation mit Langerak: "Es wird einen fairen Konkurrenzkampf geben. Allerdings ist es auch mein Anspruch, zu spielen. Deswegen bin ich gekommen."

Ron-Robert Zieler

Fragerunde: Stuttgarts neuer Keeper Ron-Robert Zieler beantwortet die Fragen der Journalisten. imago

... sein erstes Treffen mit Langerak: "Ich hatte noch nie Probleme mit Kollegen. Selbst mit Kasper hatte ich in Leicester ein sehr kollegiales Verhältnis. Da wird es keine Probleme geben. Ich kenne die Situation und habe diesbezüglich selbst Erfahrungen gesammelt. Sport bedeutet Konkurrenzkampf, dem muss man sich stellen."

... die Nummer 1, die Langerak trägt: "Für jeden Torhüter ist es schön, die Nummer 1 zu tragen. Allerdings ist die Nummer eigentlich unwichtig."

... seine Ambitionen in der Nationalmannschaft: "Das Thema Nationalmannschaft ist für mich noch nicht abgehakt, warum auch. Aber ich muss erst einen Schritt auf den anderen machen. Für mich wird jetzt erst einmal wichtig sein, regelmäßig zu spielen und gute Leistungen zu zeigen. Den Rest bringt die Zeit. Zu Andreas Köpke habe ich weiterhin Kontakt."

Der Klassenerhalt ist erst einmal das A und O.

Ron-Robert Zieler

... den Aufstiegskampf seines Ex-Klubs Hannover mit seinem aktuellen Klub VfB: "Ich habe auch in England die Bundesliga immer verfolgt. Natürlich habe ich mich gefreut, dass Hannover aufgestiegen ist. Ich hatte dort eine tolle Zeit. Am Ende war ich froh, dass beide Klubs aufgestiegen sind."

... das kuriose Gegentor beim 1:2 gegen Dresden: "Das war ein Einstand, den man viele Jahre in Erinnerung behalten wird. Als mitspielender Torhüter spiele ich nunmal offensiv, da hat er mich überrascht (Dresdens Heise traf aus knapp 50 Meter über Zieler hinweg ins VfB-Tor, Anm. d. Red.). Das ist mir noch nie passiert. Ich werde meine Spielweise deswegen auch nicht ändern."

... mit dem Traum von Europa beim VfB: "Wir sollten zusehen, eine gute Runde zu spielen, und nicht den Fehler machen, über Tabellenplätze zu sprechen. Der Klassenerhalt ist erst einmal das A und O. Die Mannschaft ist jung und entwicklungsfähig, deswegen ist es wichtig, dass sie sich weiterentwickelt. Dann wird man sehen, wie sich die Saison entwickelt."

Aufgezeichnet von George Moissidis