Bundesliga

Muss Rudy weiter rechts ran?

Hoffenheim: Jubiläumstage des Nationalspielers

Muss Rudy weiter rechts ran?

"Mir ist egal, wer die Tore schießt, Hauptsache einer von uns": Hoffenheims Sebastian Rudy. Hinten Sandro Wagner.

"Mir ist egal, wer die Tore schießt, Hauptsache einer von uns": Hoffenheims Sebastian Rudy. Hinten Sandro Wagner. imago

"Ich bin froh, dass er mal ein Tor gemacht hat, es schlummert auch sehr viel Offensivqualität in ihm", attestierte Nagelsmann, der ihn angesichts der Personalengpässe in der Schlussphase aus dem geliebten Zentrum versetzen musste auf die rechte Außenbahn. Rudy selbst treiben da nicht eben riesige Ambitionen, "mir ist egal, wer die Tore schießt, Hauptsache einer von uns".

Wäre es im Sommer 2015 nach Schalkes Planungen gegangen, dann hätte Rudy bei weitem keine 200 Pflichtspiele für Hoffenheim gemacht. Denn im Sommer 2015 lag dem nun 27-Jährigen ein Angebot aus Gelsenkirchen vor. Und Rudy, der damals im Kraichgau noch zwischen Bank und Startelf pendelte, war durchaus gesprächsbereit. Mittlerweile ist der Edeltechniker auf der Sechs der Dreh- und Angelpunkt im Hoffenheimer Spiel. Schon seit geraumer Zeit schiebt Rudy deshalb ein weiteres "Jubiläum" vor sich her: seine 50. Auswechslung in der Bundesliga. Gut möglich, dass der künftige Münchner das erst in seiner Zeit beim FC Bayern erleben wird.

Rudy: "Dass sie sich so zurückziehen, spricht auch für uns und unsere Qualität"

Über Schalkes Passivität am Sonntag hat sich Rudy jedenfalls gewundert. "Schalke hat früh das Tor gemacht und sich dann hinten reingestellt, das hat mich schon überrascht. Normalerweise muss Schalke offensiver spielen", findet Rudy, "aber dass sie sich so zurückziehen, spricht auch für uns und unsere Qualität."

Womöglich muss Rudy noch länger auf die rechte Seite ausweichen. Wann Pavel Kaderabeks Wade wieder die volle Belastung toleriert, steht aktuell in den Sternen. Auch Jeremy Toljans Rückkehr scheint nach seinem Rückfall in der vergangenen Woche schon gegen Ingolstadt eher unwahrscheinlich. Dann müsste entweder erneut Innenverteidiger Ermin Bicakcic rechts aushelfen. Oder eben Rudy. Zumal im Zentrum die Alternativen mit Pirmin Schwegler und Kapitän Eugen Polanski reichhaltiger sind. Rudy nimmt es pragmatisch: "Man muss immer sehen, was für die Mannschaft am besten ist."

Michael Pfeifer