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Özil zeigt sich spät: Frustrierte retten Arsenal

Späte Belohnung gegen West Brom

Özil zeigt sich spät: Frustrierte retten Arsenal

Jubel mit Wut im Bauch: Arsenal-Stürmer Olivier Giroud nach seinem Siegtor gegen West Brom.

Jubel mit Wut im Bauch: Arsenal-Stürmer Olivier Giroud nach seinem Siegtor gegen West Brom. imago

Mit Ach und Krach hat der FC Arsenal seinen Negativlauf in der Premier League gestoppt - genau wie Mesut Özil: Der zuletzt viel kritisierte Weltmeister bereitete in seinem 100. Liga-Spiel für Arsenal den 1:0-Siegtreffer gegen West Bromwich Albion selbst vor. Es war eine Co-Produktion der Frustrierten.

Torschütze nämlich war Giroud, der wegen Walcotts Ausfall erstmals in dieser Saison in der Liga von Beginn an auflaufen durfte. In der 87. Minute behauptete sich der Franzose nach einer Flanke von Özil aus dem rechten Halbfeld in einem harten, aber wohl legalen Zweikampf gegen McAuley und köpfte ins rechte Eck ein. Girouds anschließender Wut-Jubel sprach Bände: über seine Reservistenrolle und über Arsenals Verzweiflung an diesem Boxing Day.

Von Anfang an hatten die Gunners die erwartungsgemäß tiefstehenden Gäste voll unter ihrer Kontrolle, sammelten bis zum Schlusspfiff 26:3 Torschüsse und 76 Prozent Ballbesitz. Doch bis Girouds Kraftakt wollte der Ball einfach nicht rein. Vor der Pause noch hatte es an Bewegung gefehlt, nur Sanchez, bester Mann auf dem Rasen, lieferte hin und wieder brauchbare Ideen in einem - auch stimmungsmäßig - weitgehend zähen Spiel.

Nach der Pause ärgert Foster Arsenal mehrfach

Nach dem Seitenwechsel jedoch wirkten die Arsenals Angriffe durchdachter, West Broms Keeper Foster rückte in den Mittelpunkt: Gegen Iwobi und Sanchez zeigte er eine Doppelparade (49.), gegen Giroud eine herrliche Fußabwehr (59.). Dazwischen schoss Sanchez an den Pfosten (51.) und haarscharf über die Latte (56.).

West Brom, selbst nur mal nach einer kleinen Ecken-Serie in Person von Yacob gefährlich (70.), beruhigte die Lage zwar nach dieser Drangphase wieder, schaffte es aber nicht, den Punkt über die Zeit zu mauern. Weil Özil, der nach erneut durchwachsener Leistung kurz zuvor noch genervt gegen eine Werbebande getreten hatte, doch noch eine entscheidende Flanke platzierte.

"Eine besondere Flanke und ein besonderer Kopfball"

Arsenal verhinderte so, dass der Rückstand auf Spitzenreiter Chelsea nach den 1:2-Niederlagen bei Everton und Manchester City auf elf Punkte anwuchs - es bleiben neun. "Wir mussten geduldig bleiben und durften hinter keinen Fehler machen", analysierte Wenger hinterher erleichtert. "Wir hatten viel Ballbesitz, viele Torschüsse und brauchten am Ende irgendetwas Besonderes. Es war eine besondere Flanke und ein besonderer Kopfball." Torschütze Giroud nannte Özils Flanke "sehr gut - ich habe nur versucht, den Job zu Ende zu bringen".

jpe