Champions League

Tuchel: Im Spiel "tolle Entwicklung genommen"

Dortmund zwischen Gruppensieg, Rekord und Auslosung

Tuchel: Im Spiel "tolle Entwicklung genommen"

Dortmunder Jubel: Die BVB-Spieler nach dem 2:2 im Santiago Bernabeu.

Dortmunder Jubel: Die BVB-Spieler nach dem 2:2 im Santiago Bernabeu. Getty Images

"Es fühlt sich absolut top an. Das ist alles andere als selbstverständlich. Nach dem 0:2 auswärts in Madrid haben wir uns nicht hängen lassen. Wir haben unser Ding durchgezogen und uns ins Spiel reingefressen. In den 90 Minuten haben wir eine tolle Entwicklung genommen. Deshalb sind wir überglücklich mit dem Ergebnis, weil es sich verdient anfühlt", freute sich Dortmunds Trainer Thomas Tuchel bei Sky nach dem Spiel, indem es die Westfalen als erste Mannschaft in der Champions-League-Historie schaffte, 21 Tore in der Gruppenphase zu erzielen. Zuvor hatten sich Manchester United (1998/99), Real Madrid (2013/14) und der FC Barcelona (2011/12 und nun 2016/17 erneut) den Rekord mit 20 Treffern geteilt.

Im Spiel am Mittwochabend im Santiago Bernabeu hatte nach einer gespielten Stunde in Madrid noch alles nach einer Niederlage für die Dortmunder ausgesehen, obwohl sich der BVB unmittelbar vor und nach der Halbzeit einige hochkarätige Chancen herausgespielt hatte. Nach dem Anschlusstreffer drängte die Borussia dann Real zwar verstärkt in die eigene Hälfte, ließ dabei allerdings auch einige hochkarätige Kontergelegenheiten zu. "Madrid hatte in der zweiten Halbzeit schon große Chancen", meinte auch Marco Reus, der mit seinem Tor in der 88. Minute letztlich für das 2:2 gesorgt hatte. "Roman Weidenfeller hat da Weltklasse gehalten. Wir haben auf den Lucky Punch gehofft, den wir dann ja noch bekommen haben", so Reus weiter.

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Der Gruppensieg an sich wollte Reus aber nicht allzu große Bedeutung beimessen: "Wir müssen die Auslosung abwarten. Im Achtelfinale bekommt man keine leichte Mannschaft, das wird schwer genug. Für uns ist es extrem wichtig, dass wir Real Madrid in der Gruppe geschlagen haben. Das haben wir uns hart erkämpft. Von daher können wir stolz auf uns sein", erklärte der Nationalspieler, der erst ab der 61. Minute in einem Doppelwechsel zusammen mit Emre Mor für André Schürrle und Christian Pulisic ins Spiel gekommen war, dann aber sofort weiteren Schwung ins Spiel brachte.

Zurückzuführen war Reus' Dasein als Joker auf erneute gesundheitliche Probleme. "Ich war leicht angeschlagen die letzten Tage. Natürlich hätte ich gerne von Anfang an gespielt, aber das Risiko war zu groß. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, dass ich von der Bank komme. Ich bin noch nicht bei 100 Prozent", erklärte der Offensivakteur.

Reals eigener Rekord und Tuchels Weisheit

Real blieb nach dem verpassten Gruppensieg indes nicht nur die Einstellung eines Vereinsrekords aus der Saison 1988/89, als die Königlichen - so wie nun erneut - 34 Pflichtspiele in Folge ohne Niederlage geblieben waren. Sondern auch eine alte Weisheit Tuchels, der vor dem Spiel in Sachen Platz eins erklärt hatte: "Im Hinblick auf Rechnereien ist mir das überhaupt nicht wichtig. Das habe ich in der C-Jugend beim VfB Stuttgart bei gefühlt 150 Hallenturnieren gelernt. Jedes mal, wenn du angefangen hast zu rechnen, dann warst du sofort raus. Alte Regel: Turnierformen musst du so spielen, dass du bei jedem Spiel dein Bestes gibst."

jom

Bilder zur Partie Real Madrid - Borussia Dortmund