EM

"Ruhiger" Nawalka fordert bessere Chancenverwertung

Polens Trainer stärkt Lewandowski erneut den Rücken

"Ruhiger" Nawalka fordert bessere Chancenverwertung

Polens Nationaltrainer Adam Nawalka ist ganz ruhig, fordert aber eine bessere Chancenverwertung.

Polens Nationaltrainer Adam Nawalka ist ganz ruhig, fordert aber eine bessere Chancenverwertung. picture alliance

Aus St. Etienne berichtet Thomas Hennecke

Einen Tag vor dem ersten K.o.-Spiel des Turniers hat Polen im großzügig dimensionierten Pressezelt des "Stade Geoffroy-Guichard" gleich Überzahl herstellen können. Während die Schweiz zur obligatorischen Fragerunde mit den Journalisten aus der ganzen Welt neben Trainer Vladimir Petkovic nur Außenverteidiger Stephan Lichtsteiner entsandte, bildeten bei den Polen Grzegorz Krychowiak, Kamil Glik und Kamil Grosicki eine Drei-Mann-Eskorte für Nawalka.

Europameisterschaft - Achtelfinale
mehr Infos
Trainersteckbrief Nawalka
Nawalka

Nawalka Adam

Spielersteckbrief Krychowiak
Krychowiak

Krychowiak Grzegorz

Dessen Auftritt bestand vor allem darin, Selbstbewusstsein und Zuversicht zu verbreiten. Mindestens dreimal in weniger als einer halben Stunde versicherte Nawalka, Polen sei hervorragend präpariert für das Duell mit der ach so starken Schweiz. Er sei sehr ruhig, versicherte der 58-Jährige vor seinem 29. Spiel als Nationaltrainer, "ich hoffe, dass ich diese Ruhe auf die Mannschaft übertragen kann."

Zuletzt ist Polen vier Mal ohne Gegentor geblieben, vor der Europameisterschaft stand auch schon im abschließenden Test gegen Litauen die Null, das macht keine weitere defensive Detailarbeit mehr nötig. Nur zwei Tore (die immerhin mit sieben Vorrunden-Punkten belohnt wurden), haben Nawalka aber weniger gefallen. Die Tage nach dem Sieg über die Ukraine hat er folgerichtig genutzt, am Torabschluss zu feilen: "Wir müssen unsere Chancen besser nutzen."

Kritik am torlosen Superstar Robert Lewandowski lässt Nawalka weiter nicht zu. Schon am Dienstag in Marseille hatte er den herausragenden Wert des Bundesliga-Torschützenkönigs innerhalb einer offenbar glänzend harmonierenden polnischen Mannschaft beschrieben. Nawalka gab sich jedenfalls alle Mühe, das hohe Lied auf die 23-Freunde-müsst-ihr-sein-Atmosphäre innerhalb der Gruppe zu besingen: Seitdem sich sein Kader vor sechs Wochen erstmals versammelt habe, sei kein Tag vergangen, "an dem Stimmung oder Motivation nachgelassen haben".

Krychowiak: "Wie ein Finale"

In der heilen Welt dieser Mannschaft gedeihen nun leise Hoffnungen auf eine Fortsetzung der bisher so erfolgreichen Tour de France. "Der Gedanke, zu den besten Acht der Europameisterschaft zu gehören, ist sehr aufregend", sagt Grosicki. "Diese Art von Spielen motiviert ungemein", sekundiert Krychowiak, "das ist wie ein Finale".

Es ist aber erst das Achtelfinale.

15 Spieler, ein Trainer: Die Gewinner der Achtelfinalisten