DFB-Pokal

Sandro Wagner über seine Rolle beim FC Bayern München: Unzufrieden, aber nicht angefressen

Zweiter Startelfeinsatz, erstes Pflichtspieltor in dieser Saison

Wagner: Unzufrieden, aber nicht angefressen

Kam erst zu seinem zweiten Startelfeinsatz in dieser Saison: Bayern-Angreifer Sandro Wagner.

Kam erst zu seinem zweiten Startelfeinsatz in dieser Saison: Bayern-Angreifer Sandro Wagner. imago

"Wir haben Ende Oktober, Anfang November, und es war das zweite Spiel von Anfang an - das ist natürlich nicht das, was ich mir vorstelle", erklärt der 30-Jährige. Trotz dieser Enttäuschung wolle er aber "jetzt keine Kampfansage machen", schließlich habe er ja gewusst, "was bei Bayern auf mich zukommt. Ich habe bei vollem Bewusstsein einen Vertrag über zweieinhalb Jahre unterschrieben". Und schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass mit einem gesunden Robert Lewandowski häufig mal die Bank droht.

"Als Gegenspieler war es schwierig mit ihm. Als Typ ist er ein ganz toller Kerl" - Niko Kovac

In der abgelaufenen Rückrunde "hatte ich mehr Einsätze, konnte mehr Tore machen", erinnert sich der Ex-Hoffenheimer. Unter Trainer Niko Kovac aber haben sich seine Einsatzzeiten arg verringert. "Ich habe Sandro als Gegner kennengelernt, da habe ich ihn respektiert, aber da war es schwierig mit ihm", sagte der Coach vor wenigen Wochen mit einem Grinsen: "Als Typ ist er ein ganz toller Kerl. Deshalb hoffe ich, dass er auch in naher Zukunft die Möglichkeit bekommt." Und er hat sie kurz darauf erhalten, beim 1:1 gegen Augsburg. Nachhaltig empfehlen konnte sich Wagner jedoch nicht. Seither musste er wieder warten und häufig eine Nichtberücksichtigung akzeptieren (wettbewerbsübergreifend nur fünf Einsätze und 202 Minuten).

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Ob der Trainer über die aktuelle Situation mit ihm spreche, sei nicht von Bedeutung für Wagner. "Das muss er nicht", betont er. Trotzdem fühlte er sich vergangene Saison zugehöriger zum Team, wie der Angreifer zwar unzufrieden mit der Situation, aber nicht angefressen erläutert: "Weil man mehr zum Erfolg beitragen konnte." Der Grund waren die acht Tore und die beiden Assists. Gegen Rödinghausen traf er nun erstmals in dieser Saison in einem Pflichtspiel. Das Tor zum 1:0 habe "enorm gutgetan", verrät Wagner, "auch wenn es nur gegen einen Viertligisten war". Allerdings hat der FC Bayern sein Tor dringend benötigt in einem zähen und wenig souveränen Spiel.

Bayerns wenig souveräner Auftritt? Wagner: "Es ist nicht meine Aufgabe, das zu analysieren"

Die Frage, warum es seit ein paar Wochen holprig läuft, möchte Wagner ungern kommentieren, er verweist auf die Kollegen: Man solle sich doch bitte an die Spieler wenden, "die jedes Spiel machen, oder an den Trainer oder den Manager", wie er sagt: "Es ist nicht meine Aufgabe, das zu analysieren." Außer Frage aber stehe: "Es ist eine Phase, in der wir nicht jedes Spiel 3:0, 4:0 oder 5:0 gewinnen." Dass ein knappes 2:1 gegen einen Regionalligisten nicht der Anspruch des Rekordpokalsiegers ist, wissen die Spieler. Auch Wagner weiß das. Für ihn aber war entscheidend, mal wieder mitwirken zu können - und seinen Teil zum Erfolg beigetragen zu haben.

Georg Holzner

Bilder zur Partie SV Rödinghausen - Bayern München