"Wir müssen schon darüber nachdenken, was da los war", betont auch Keeper René Adler, der sich für seinen Fehler beim 0:1 entschuldigt: "Es tut mir leid für die Mannschaft." Sein Ballverlust war sicherlich ein Fauxpas, der zur Niederlage beitrug, aber bei Weitem nicht das Kernproblem dieser 90 Minuten. "Wir haben in der ersten Halbzeit fast alles vermissen lassen", kritisiert Daniel Brosinski, "jetzt muss sich jeder selbst hinterfragen."
Und zwar ziemlich schnell. Denn schon am Samstag (15.30 Uhr LIVE! bei kicker.de) geht's in Hoffenheim weiter. Der Abstiegskampf ruft.
1. FSV Mainz 05 - Die letzten Spiele
Schiedsrichtersteckbrief
Das geht gar nicht und ist nicht zu rechtfertigen.
FSV-Trainer Sandro Schwarz
Bis dahin aber wird es Konsequenzen geben in der Mannschaft. Jeder Spieler steht auf dem Prüfstand. Trainer Schwarz wird genau hingucken, dabei "muss keiner in Watte eingepackt werden", sagt er: "Nur mit positiven Gefühlen ist das nicht zu machen." Heißt: Das Fass ist übergelaufen, keine Rücksicht mehr. Keine Floskeln. Deutliche Worte. Denn das Verhalten auf dem Feld "war grob fahrlässig", wie der Coach kritisiert: "Das geht gar nicht. Es ist nicht zu rechtfertigen." Und damit meinte er nicht das grobe Einsteigen von Danny Latza gegen Frankfurts Marco Fabian in der 82. Minute, das direkt mit Rot und einen Tag später mit einer Sperre für zwei Pokalspiele bestraft wurde.
Wir halten uns zu oft nicht an die Sachen, die wir vor dem Spiel besprechen.
Vizekapitän Stefan Bell
Die Spieler wissen, dass es für diesen Auftritt keine Entschuldigung gibt. Nun stellt sich die Frage: Wie soll das am Samstag in Hoffenheim besser werden? "Wir müssen eine Reaktion zeigen", sagt Schwarz.
Klar muss Mainz 05 das. Aber sind die Spieler dazu auch in der Lage? Nicht, solange diese Mannschaft nicht begreift, worum es auf dem Platz wirklich geht. Stefan Bell sagte nämlich Bemerkenswertes: "Wir halten uns zu oft nicht an die Sachen, die wir vor dem Spiel besprechen."
So wird beispielsweise mit Risikopässen von hinten rausgespielt, obwohl die klare Vorgabe lautete, jegliches Risiko im Spielaufbau zu vermeiden. Persönliche Eitelkeiten sind aber längst nicht mehr gefragt. Es braucht eine Einheit, um im Abstiegskampf zu überleben.
