DFB-Pokal

Nur Mainz zittert - BVB, S04, Bayer und Gladbach weiter

DFB-Pokal, Paderborn gewinnt Fight gegen Bochum

Nur Mainz zittert - BVB, S04, Bayer und Gladbach weiter

Ausgerechnet Castro brachte den BVB in Magdeburg in die Spur.

Ausgerechnet Castro brachte den BVB in Magdeburg in die Spur. imago

Joker Castro bringt den BVB in die Spur

Borussia Dortmund hat die Hürde Magdeburg übersprungen und zieht mit dem 5:0 gegen den Drittligisten ins Achtelfinale des Pokals ein. Der BVB, bei dem Trainer Peter Bosz im Vergleich zum Ligaspiel mächtig rotierte, war in den Spätspielen des Dienstags gegen den Tabellenzweiten der 3. Liga von Anfang an auf der Hut - die ersten Chancen gingen an den Titelverteidiger aus dem Pott, doch Isak und Philipp vergaben freistehend.

Als Dahoud im ersten Abschnitt raus musste, schlug die Stunde von Joker Castro – quasi mit seinem ersten Ballkontakt machte der Mittelfeldmann den Führungstreffer. In der Pause wollte sich die Härtel-Elf sammeln, doch Isak beendete die Hoffnungen der Sachsen-Anhaltiner frühzeitig. Nach Philipps Zuckerpass erhöhte er auf 2:0 - die Vorentscheidung. Yarmolenko nutzte einen Handelfmeter zum 3:0, Abwehrspieler Bartra besorgte mit einem feinen Kopfball das 4:0 und Kagawa war für den 5:0-Endstand verantwortlich.

Hallers Köpfchen macht den Weg frei

Den ersten Treffer der Spätspiele erzielte die Frankfurter Eintracht, die beim Regionalligisten FC Schweinfurt 05 zu Gast war: Mittelstürmer Haller reagierte blitzschnell und brachte den Ball per Kopf in einer kuriosen Körperhaltung im Netz unter. Die "Schnüdel" zeigten im ersten Abschnitt eine couragierte Leistung, doch in der Offensive konnte sich die Mannschaft von Trainer Gerd Klaus bis zum Pausenpfiff nicht entscheidend durchsetzen. Nach der Pause hätte der Underdog durch Willsch ausgleichen müssen, doch Hradecky reagierte stark. Die Quittung bekamen die Schweinfurter prompt: Nach einem leichten Ballverlust im Spielaufbau setzte sich Frankfurts Mittelstürmer Haller energisch durch und sorgte mit seinem zweiten Tor für eine Vorentscheidung. Für das 3:0 zeichnete Wolf verantwortlich, Joker Blum setzte den Schlusspunkt zum 4:0.

Brosinski rettet Mainz in der Verlängerung gegen forsche Kieler

Der Mainzer Retter in der Verlängerung: Brosinski, hier mit Kollege Öztunali (oben).

Der Mainzer Retter in der Verlängerung: Brosinski, hier mit Kollege Öztunali (oben). imago

Die Mainzer mussten gegen den spielerisch starken Zweitliga-Aufsteiger Holstein Kiel vor einer Minuskulisse antreten und sahen sich dann auch noch den forschen Vorstößen der Störche ausgesetzt. Allerdings hatten Ducksch & Co. ihr Visier nicht scharf genug eingestellt, um die Nullfünfer tatsächlich zu ärgern. Auf der Gegenseite nutzte Fischer eine Hereingabe zur Direktabnahme und schon schlug der Ball im Tor der Kieler ein. Noch vor dem Halbzeitpfiff musste der FSV noch den Ausfall von Stammkeeper Adler verkraften, der sich eine Muskelverletzung zuzog. Direkt nach Wiederanpfiff verpassten die Rheinhessen eine höhere Führung und wurden für diese Nachlässigkeit bestraft: Schindler holte einen Foulelfmeter heraus und vollstreckte selbst zum 1:1. Mainz wirkte nun fahrig, aber der Zweitligist aus dem hohen Norden versäumte es nachzulegen. Als dann Öztunali durch die Kieler Abwehrreihe tanzte und Fischer fand, schlug das Pendel wieder zugunsten der Schwarz-Elf aus. Das aber nur kurzfristig, denn die Kieler bekamen erneut per Elfmeter zum Ausgleich - Drexler zeigte keine Nerven vom Punkt. Nach Ablauf der regulären Spielzeit blieb es beim 2:2, so dass es in die Verlängerung ging. Dort hatten zunächst die Kieler beste Chancen für die erstmalige Führung, doch mit Glück hielten die Nullfünfer dicht. In der Offensive half dann eine Standardsituation: Brosinski zauberte einen Freistoß zum 3:2-Siegtreffer für den Bundesligisten ins Netz der Kieler, die damit die erste Überraschung der 2. Pokalrunde hauchdünn verpassen.

Ex-Fürther Lex führt Ingolstadt ins Achtelfinale

Im Ronhof standen sich die beiden Zweitligisten Greuther Fürth und Ingolstadt gegenüber und lieferten sich ein intensives Duell. Spielerisch war einiges an Steigerungspotenzial vorhanden, zudem hatten die Franken Pech, dass ein Kopfballtor von Maloca fälschlicherweise wegen Abseits aberkannt wurde. Im zweiten Durchgang fielen dann zwei schnelle Tore: Erst ging Fürth durch Raums Knaller unter die Latte in Front, doch glichen die Ingolstädter prompt durch Cohens Elfmeter zum 1:1 aus. Das Spiel blieb völlig offen und wurde in der Schlussphase durch den Ex-Fürther Lex entschieden. Aus kurzer Distanz schoss er aufs Tor, SpVgg-Torwart Funk machte nicht die beste Figur und ließ den Ball zum 1:2 für die Schanzer durchrutschen. Fürth war nun konfus und kassierte durch Morales noch den dritten Gegentreffer, der das Duell endgültig entschied.

Hazard löst den Knoten für Gladbach

Thorgan Hazard

Erzielte das 1:0 für Gladbach: Thorgan Hazard (rechts). imago

Borussia Mönchengladbach darf sich auf das Achtelfinale freuen. Allerdings war die Partie in der 2. Runde bei Fortuna Düsseldorf ein hartes Stück Arbeit. Kramer wurde nicht rechtzeitig fit. Das änderte aber nichts daran, dass Gladbach das tonangebende Team war und durch Stindl auch die erste Chance hatte. Aber Düsseldorf verkaufte sich teuer und kam seinerseits zu Möglichkeiten. Hüben wie drüben gab es Diskussionen, beide Teams hätten gerne einen Elfmeter gehabt, doch Schiedsrichter Manuel Gräfe ließ beide Situationen laufen. Nach dem Wechsel gingen die Borussen aber doch in Führung, Hazard überwand Wolf. Die Fortunen vergaben ihrerseits einen Elfmeter (Gießelmann traf nur den Pfosten) und damit die Chance, auf die Verlängerung.

Di Santo beendet seine Flaute

Franco Di Santo mit Guido Burgstaller

Doppelschlag: Franco Di Santo mit Guido Burgstaller. Getty Images

Keine Mühe hatte Schalke 04, das beim 3:1-Erfolg bei Wehen Wiesbaden seiner Favoritenrolle schnell gerecht wurde. Leicht angeschlagen fehlte auf Schalker Seite Goretzka. Das Team von Domenico Tedesco kompensierte den Ausfall aber locker. Der SVWW trat zwar mutig auf, musste aber nach einer halben Stunde einen Doppelschlag von di Santo und Burgstaller hinnehmen. Für den Argentinier war es der erste Pflichtspieltreffer nach 598 Tagen Tor-Tristesse. Kurz nach der Pause war die Partie entschieden. Das Tor war allerdings kurios: Burgstaller traf den Ball nicht richtig, das Leder sprang in die Höhe und Mintzel, vom Schalker bedrängt, verlängerte ins eigene Tor zum 0:3. Blacha gelang nur noch der Ehrentreffer zum 1:3-Endstand.

Leverkusen setzt sich gegen Union durch

Julian Brandt

Nicht zu bremsen: Julian Brandt erzielt die Führung für Leverkusen. imago

Jens Keller überraschte in Leverkusen mit neun Wechseln im Vergleich zum jüngsten 3:1-Erfolg gegen Fürth. Und trotzdem bot Union der Werkself lange die Stirn. Erst eine schöne Einzelaktion von Brandt, der gleich mehrere Gegenspieler alt aussehen ließ, brachte die letztlich verdiente Führung für den Favoriten (36.). Union ließ sich davon nicht beeindrucken und eröffnete den zweiten Durchgang mit dem Ausgleich durch Daube. Allzu lange währte die Freude indes nicht, weil Alario für Bayer per Kopf wieder die Führung erzielte. Die Berliner hatten allerdings genug Chancen, um zumindest noch auszugleichen, aber im Abschluss fehlte das Glück. Wendell (Elfmeter) und Aranguiz (Freistoß) erhöhten noch auf 4:1.

Paderborn entscheidet heißen Fight für sich

Drittligist Paderborn konnte sich auch gegen den VfL Bochum auf seine Heimstärke verlassen und besiegte den Zweitligisten in einem echten Pokalfight mit 2:0. Bei Bochum war der zwischenzeitlich suspendierte Bastians in die Startelf zurückgekehrt und musste schon nach sieben Minuten mitansehen, wie Paderborns Michel nach Vorarbeit von Antwi-Adjej aus kurzer Distanz zur Führung einschoss. In der Folge erlebten die Zuschauer ein unterhaltsames Spiel, bei dem es hin und her ging, bis zur Pause aber keine weiteren Treffer fielen. Die größte Chance hatte Bastians, doch er setzte einen Handelfmeter neben das Tor. Richtig giftig ging es auf dem Platz nun zur Sache, Gyamerah kassierte dabei die Gelb-Rote-Karte und Bochum war nur noch zu zehnt. Kurz vor dem Ende erzielte Wassey das 2:0 und die Entscheidung für glückliche Paderborner.

Auslosung am Sonntag - Achtelfinale kurz vor Weihnachten

Die statt. Die Runde der letzten 16 wird am 19. und 20 Dezember ausgespielt.

tru/bst

Spieltagsbilder 2. Runde 2017/18