DFB-Pokal

Wirbel um zu Hause gebliebenen Stafylidis

Augsburg: "Nächste Woche treffen sich die zwei Pokal-Deppen"

Wirbel um zu Hause gebliebenen Stafylidis

Sein Fehlen am Sonntag warf Fragen auf: FCA-Verteidiger Konstantinos Stafylidis.

Sein Fehlen am Sonntag warf Fragen auf: FCA-Verteidiger Konstantinos Stafylidis. imago

Magdeburg war Augsburg in allen Belangen überlegen. Von eingeübten Pressingmaßnahmen, schnellem Umschaltspiel, giftigen Zweikampfverhalten bei zweiten Bällen oder gelungenen Ballstafetten war beim Team von Manuel Baum nichts zu sehen. Abwehrspieler Martin Hinteregger staunte: "Magdeburg hat einen guten Plan gehabt. Denn haben sie von der ersten bis zur letzten Minute durchgezogen. Du musst als Bundesligist das Spiel beherrschen. Das haben wir ihnen überlassen. Wir haben nur reagiert und brutal viele Fehler gemacht. Die Mentalität war nicht optimal." Nicht nur die. Von einem Augsburger Plan war nichts zu erkennen. Zwar wurde nach einer katastrophalen ersten Halbzeit das Spiel des FCA nach der Pause ein wenig besser, doch alle Augsburger waren sich am Ende trotz eines nicht gegebenen Elfmeters einig: Der Sieg der Gastgeber war völlig verdient.

Die Neuen enttäuschen

Vor allem die Neuen enttäuschten beim ersten Pflichtspiel. Michael Gregoritsch, Marcel Heller und Rani Khedira blieben weit unter ihren Möglichkeiten. Symptomatisch, dass Gregoritsch als auch Heller beim Schlusspfiff schon nicht mehr auf dem Platz standen. "Ungewöhnlich, dass die Neuzugänge nicht so gut waren. Die Fehlerquote war zu hoch", merkte auch Manager Stefan Reuter an. Er wollte aber mit der Mannschaft nicht zu hart ins Gericht gehen. "Wir ärgern uns sehr, dass wir draußen sind. Aber es gilt, die Lehren draus zu ziehen."

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Liebe Freunde, ich bin gesund und topfit und drücke vor dem Fernseher die Daumen.

Der eigentlich angeschlagenen Konstantinos Stafylidis via Instagram

Bei Kapitän Daniel Baier klang das wie schon bei Hinteregger anders: "Als Mannschaft haben wir nicht gut verteidigt, nicht gut nach vorne gespielt. Das war zu wenig, es war nicht zwingend, gerade nach vorne. Magdeburg hatte gefühlt 50 Standardsituationen. Es war dann nur eine Frage der Zeit, dass einer der Ochsen da vorne drin einen über die Linie drückt." Die Stimmung in Augsburg am Boden und am Samstag geht es zum Bundesligaauftakt nach Hamburg. "Nächste Woche treffen sich die zwei Deppen vom DFB-Pokal", fasste Baier die Lage treffend zusammen. "Da müssen wir schauen, dass wir anders auftreten." In der Tat, ein weiterer desolater Auftritt in Hamburg und Trainer Baum stünde beim ersten Heimspiel gegen Gladbach schon gehörig unter Druck.

Stafylidis: Angeschlagen oder topfit?

Und als ob der Verein nicht schon genug Probleme hätte gibt es nun auch Wirbel um Konstantinos Stafylidis. Der Grieche stand laut der Aussagen von Trainer Baum und Manager Reuter nicht im Kader gegen Magdeburg, weil er angeschlagen gewesen sei. Doch am Sonntagabend postete der Spieler auf Instagram die Nachricht: "Liebe Freunde, ich bin gesund und topfit und drücke vor dem Fernseher die Daumen." Wer hat nun recht?

Der Verteidiger steht im Visier vom Hamburger SV, der den Griechen gerne verpflichten würde. Reuter sagte nach dem Spiel zu der Personalie am Sonntag wenig überzeugend: "Ich habe nur gehört, dass er schon am Freitag beim Physio war und gesagt hat, dass er Probleme hat. Er hat heute Morgen auch nicht trainiert und sich behandeln lassen. Mehr kann ich dazu nicht sagen." Blieb der Grieche zu Hause, weil der Wechsel nach Hamburg bereits fix ist? War es eine Disziplinarmaßnahme? Oder will Stafylidis seinen Abgang provozieren? Fragen, die in diesen Tagen geklärt werden dürften. Der Verein gibt jedenfalls kein gutes Bild. Auf dem Platz und daneben.

Mounir Zitouni

Bilder zur Partie 1. FC Magdeburg - FC Augsburg