Kurz vor Ende der Transferperiode und vor dem Startschuss in die neue Saison wurde seine Verpflichtung verkündet. Aus dem Nichts tauchte der damals 17-Jährige bei den Schwaben auf, vermittelte aber den VfB-Anhängern sofort das Gefühl, ihn zu kennen. Der Grund dafür ist sein Name, den fast jeder Fußballinteressierte kennt: Sarpei, Hans Nunoo - Neffe von Hans Sarpei (40), der für den VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen und Schalke 04 in der Bundesliga gespielt hat und in der jüngeren Vergangenheit durch seine Social-Media-Aktivitäten landesweit bekannt und beliebt ist.
In Gladbach durfte sich Hans, der Jüngere, der vom ghanaischen Klub Liberty Professionals Accra nach Stuttgart kam, erstmals in einem Pflichtspiel zeigen. Eingewechselt in der 80. Minute, bezog er im defensive Mittelfeld Posten - für Christian Gentner, der für den von Krämpfen gequälten und schließlich ausgewechselten Boris Tashchy in den Angriff rückte. Man habe eben "nicht so viele Stürmer" gehabt, wie Hannes Wolf erklärt. Nämlich keinen einsetzbaren, nachdem Simon Terodde wegen Oberschenkelproblemen und Daniel Ginczek aus Gründen der Schonung in Gladbach nicht im Kader gestanden hatten.
Spielersteckbrief Sarpei
DFB-Pokal - 2. Runde
Wolf: "Er trainiert sehr ernsthaft und ist voll dabei"
Gentners Stellvertreter, der trotz seines jungen Alters nur bei den Profis und weder beim VfB II noch in der U 19 eingesetzt werden darf, verrichtete unspektakulär seinen Dienst, ließ gelegentlich seine Robustheit und Aggressivität aufblitzen. Nichts, was in die Annalen der Stuttgarter Historie eingehen dürfte.
"Er ist wie Berkay sehr jung, er trainiert sehr ernsthaft und ist voll dabei", sagt Wolf in knappen Sätzen. "Er ist, wie alle anderen, Teil des Kaders. In Gladbach war der Zeitpunkt, ihn auch mal zu bringen." Mehr will der VfB-Trainer nicht sagen. Geduld ist gefragt. Beim Spieler wie auch bei der Öffentlichkeit, die gerne etwas mehr über das vermeintliche Supertalent wissen würde.
