Heidenheims Trainer Frank Schmidt nahm nach dem 1:0-Heimsieg gegen Dynamo Dresden drei Veränderungen in seiner Startelf vor: Beermann, Skarke und Thomalla (alle Bank) wurden durch Multhaup, Griesbeck und Thiel ersetzt.
Leverkusens Coach Peter Bosz tauschte nach dem 3:1-Überraschungserfolg zu Hause gegen den FC Bayern München fünfmal Personal aus: Anstelle von Sven Bender, Havertz (nicht im Kader), Tah, Bellarabi und Volland (alle drei Bank) spielten Jedvaj, Dragovic, Baumgartlinger, Alario und Paulinho.
Brandt trifft erst den Pfosten, dann ins Tor
Über weite Strecken des ersten Durchgangs lieferten sich beide Klubs ein zähes Duell, in dem Leverkusen zwar bis zu 80 Prozent Ballbesitz hatte, zunächst aber kaum zu Chancen kam. Heidenheims Bollwerk hielt den Angriffen der Gäste lange Zeit stand, nach vorne wagten sich die Schwaben nach mutigem Beginn aber immer seltener. Dennoch verzeichnete das Schmidt-Team in Person von Feick den ersten Torschuss des Spiels (36., Hradecky hielt). Dann fand auch die Werkself Lücken in der Heidenheimer Defensive. Brandt traf nach Bailey-Vorarbeit nur den linken Pfosten (38.), sechs Minuten später machte er es besser: Von Aranguiz auf die Reise geschickt, schüttelte der Nationalspieler Mainka ab und vollendete aus spitzem Winkel ins rechte Eck zum 1:0 (44.).
Dovedan gleicht aus - Multhaup an die Latte
DFB-Pokal, Achtelfinale
Keine zwei Minuten waren nach der Pause gespielt, da meldete sich Heidenheim fulminant zurück: Griesbeck klaute Bailey den Ball. Noch während der Jamaikaner auf Freistoß reklamierte, rollte der Konter der Heidenheimer an. Dovedan, von Griesbeck mit einem Steilpass nach vorne geschickt, ließ kurz vor dem rechten Pfosten Dragovic aussteigen und vollendete dann satt zum 1:1 (47.). Fünf Minuten später hätte Multhaup nachlegen müssen: Der 22-Jährige war mit Dovedan durchgebrochen, lenkte die späte Flanke seines Mitspielers aber aus fünf Metern komplett freistehend an die Unterkante der Latte (52.).
Multhaup aus spitzem Winkel: Heidenheim dreht das Spiel
Nachdem Brandt zweimal aus der Distanz scheiterte (jeweils 58.), hatte wieder Multhaup das 2:1 auf dem Fuß, sein überhasteter Abschluss flog aber rechts am Tor vorbei (59.). Dennoch avancierte der Rechtsaußen zum Matchwinner: Nach einer Feick-Flanke hielt er aus spitzem Winkel den Fuß hin. Die Kugel trudelte - wohl noch leicht abgefälscht - über die Linie, ehe sie Dragovic wegschlug. Glatzel beseitigte letzte Zweifel mit einem beherzten Schuss in die Maschen (72.).
Leverkusens schwache Schlussoffensive
Leverkusen war nun gefordert, doch die Schlussoffensive der Werkself blieb überschaubar, auch weil Heidenheim konzentriert verteidigte und durch Konter für Entlastung sorgte. Brandt (87.) und Kiese Thelin (90.+2) fanden jeweils in Müller ihren Meister. Dann hätte Glatzel mit einem wuchtigen Schuss alles klar machen können, scheiterte aber an Hradecky (90.+3). So blieb es am Ende beim nicht unverdienten 2:1-Sieg des Außenseiters, der damit zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte ins Pokal-Viertelfinale vorstieß.
Heidenheim ist im Ligaalltag am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) bei Darmstadt 98 wieder gefragt. Für die Werkself geht es am Freitag (20.30 Uhr) zum 1. FSV Mainz 05. Am Sonntag (18.30 Uhr, LIVE!-Ticker auf kicker.de) werden im Rahmen der ARD-Sportschau die Viertelfinalpartien ausgelost.