Reutlingen landete am Samstag beim 5:0-Kantersieg beim Freiburger FC den ersten Auswärtserfolg in der Oberliga Baden-Württemberg - ein Dreier, der der Elf von Trainer Georgi Donkov reichlich Selbstvertrauen geben sollte.
Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht nahm gegenüber dem 1:0 gegen Heidenheim drei Änderungen an seiner Startelf für: Anstelle von Hochscheidt und Ademi liefen Holtmann und Berggreen in der Offensive auf. Zudem kehrte Decarli nach Rotsperre in der 2. Liga und Schultereckgelenksprengung ins Abwehrzentrum zurück, er übernahm den Part von Correia.
Vor der Partie hatte Donkov unverfroren prognostiziert: "Ich denke, das Spiel wird in der Verlängerung entschieden." Braunschweig machte aber von Anfang an klar, dass sie es gar nicht so weit kommen lassen wollen. Die Löwen ergriffen vom Anstoß weg die Initiative und ließen Ball und Gegner laufen. Aus dem Spiel heraus ergaben sich lange aber keine Möglichkeiten. Die erste vergab Decarli nach einem Eckball per Kopf (8.).
Holtmann setzt zum Solo an - und trifft
Reutlingen trat diszipliniert auf und machte dem BTSV das Leben schwer. In der Offensive brachte der Außenseiter allerdings wenig zustande. Zwar deutete der Oberligist gelegentlich seine Vorzüge im Umschaltspiel an, über Ansätze kam er aber nicht hinaus. Schließlich gingen die Niedersachsen aus heiterem Himmel in Front: Holtmann schloss ein fulminantes Solo mit dem 0:1 ab (21.). Der Zweitligist ließ zwar eine Angriffswelle nach der anderen auf das Tor der Gastgeber zurollen, kam aber allenfalls sporadisch zu Chancen.
Sobald sich diese ergaben, nutzte sie die Lieberknecht-Elf aber effizient aus. Flanke Sauer, Kopfball Berggreen - 0:2 (36.). So gingen die Löwen mit einem komfortablen Vorsprung in die Kabine.
DFB-Pokal, 2. Runde, Mittwoch
Konsequenz war auch das Stichwort für den zweiten Abschnitt. Den 7524 Zuschauern an der Kreuzeiche bot sich das gleiche Bild wie in den ersten 45 Minuten. Braunschweig war Herr der Lage, brannte aber nicht gerade ein Chancenfeuerwerk ab. Vielmehr nutzte der Zweitligist die wenigen Gelegenheiten eiskalt aus. So traf Holtmann auf Reichel-Vorarbeit zum 0:3 (61.).
Ademi setzt den Schlusspunkt
Von Reutlingen kam in der Offensive noch immer nichts. Braunschweig war zu jedem Zeitpunkt mindestens eine Klasse besser als der Oberligist. So waren die Löwen dem vierten Treffer näher als der SSV dem ersten - und erzielten diesen in der Schlussphase: Wenige Minuten nach seiner Einwechslung markierte Geburtstagskind Ademi das 0:4 (79.). Zuvor hatte Schachtschneider bei einem der wenigen SSV-Vorstöße einen harmlosen Distanzschuss abgegeben (69.). In der verbleibenden Spielzeit ließ die Eintracht die Uhr herunterticken, auch von den Amateuren kam nichts mehr.
Damit blieb eine zweite Reutlinger Sensation aus. Die Donkov-Elf kann sich nun allein auf die Oberliga Baden-Württemberg fokussieren. Dort trifft die Mannschaft am kommenden Samstag (15.30 Uhr) auf die zweite Mannschaft des Karlsruher SC, Braunschweig gastiert tags darauf (13.30 Uhr) in Liga zwei in Freiburg.