Zweibrückens Trainer Peter Rubeck, der mit seinem Team in die Arena des früheren Bundesligisten FC Homburg auswich, konnte seine beste Elf aufbieten.
Sein Gegenüber Thomas Tuchel wechselte nach dem 1:1 in der Europa-League-Qualifikation gegen Gaz Metan Medias nicht weniger als neunmal Personal aus. Neben Keeper Wetklo, der diesmal an Stelle von Heinz Müller im Tor stand, durften im Feld Zabavnik, Fathi, Baumgartlinger, Nicolai Müller, Choupo-Moting, Sliskovic und Allagui für Noveski, Pospech, Polanski, Soto, Risse, Ivanschitz und Ujah ran.
Die erste Offensivszene gehörte dem Oberligisten durch Bruncks Volleyabnahme (2.). Auf der Gegenseite hatte es Stiebers Fernschuss in sich: Nur der Pfosten verhinderte die frühe Führung des Favoriten (6.).
Mainz hatte ein deutliches Übergewicht, tat sich aber gegen die mit guter Raumaufteilung geschickt verteidigenden Gastgeber schwer. Bungert nickte nach Stiebers Ecke knapp über den Balken (9.), gegen zunächst nur sporadisch konterende Amateure vergab Stieber, in der Anfangsphase auffälligster Gäste-Akteur, aus spitzem Winkel die nächste der wenigen Möglichkeiten in den ersten 20 Minuten (18.).
Insgesamt fehlte es den 05ern am entsprechenden Tempo und in Strafraumnähe an der zündenden Idee, um sich gegen die bissige Rubeck-Elf vielversprechend in Szene setzen zu können. Und gelang einmal eine Kombination über mehrere Stationen, mangelte es am konzentrierten Abschluss (Sliskovic, 22.).
Nachdem von den Rheinhessen nur wenig Konstruktives kam, wurde Zweibrücken mutiger und wagte sich das eine oder andere Mal in des Gegners Hälfte. Guillaumes direkter Freistoß knapp am Winkel vorbei war die beste Möglichkeit der Partie nach Stiebers Pfostenknaller (31.).
Bis zum Wechsel tat sich nichts mehr. Die 05er agierten weiterhin zu statisch, der SVN stemmte sich energisch in die Zweikämpfe und ließ kaum etwas zu.
DFB-Pokal
Wer geglaubt hätte, die Gäste würden nach Wiederanpfiff energischer zu Werke gehen, sah sich getäuscht. Mainz schleppte sich weiter seltsam apathisch durch die Partie, die selbst ohne Höhepunkte vor sich hinplätscherte.
Nach 20 Minuten sollte Soto dem Spiel der 05er mehr Struktur und neues Leben einhauchen, Zweibrücken hatte zuvor mit Maul für Guillaume schon einen Offensivwechsel vorgenommen. Viel gelang dem Erstligisten nach wie vor nicht, lediglich ein Drehschuss von Sliskovic von der Strafraumgrenze verdiente Erwähnung (71.).
Die Schlussphase brach an. Der Favorit mühte sich, Zweibrücken suchte nach Entlastung. Doch mehr als zwei Aktionen von Choupo-Moting (78., 83.) brachten die Tuchel-Schützlinge in der regulären Spielzeit nicht zustande, zudem musste Zabavnik nach wiederholtem Foulspiel mit der Ampelkarte vom Platz (88.).
In der Verlängerung brachte Tuchel mit Kirchhoff für Choupo-Moting eine defensivere Variante. In Unterzahl beschränkte sich Mainz aber nicht auf das Halten des Ergebnisses, sondern suchte den Erfolg. Und fand ihn: Soto behauptete sich in zentraler Position und spielte in die Spitze zu Sliskovic, der den Zweikampf gegen Schwindt gewann und aus elf Metern hoch ins linke Eck einnetzte (95.).
Zunächst blieben die Gäste am Drücker, ehe die Amateure nochmals letzte Kräfte mobilisierten - und im Pech waren: Zunächst wurde ihnen ein klarer Handelfmeter versagt (Fathi, 105.), dann ein Tor von Ellermann wegen vermeintlichem Abseits zu Unrecht aberkannt (105.+1).
Für Zündstoff im zweiten Abschnitt der Verlängerung war gesorgt. Der SVN versuchte noch einmal alles, musste aber zunächst den zweiten Gegentreffer durch Allagui einstecken (115.). Die endgültige Entscheidung? Nein, denn Maul brachte die nie aufsteckenden Hausherren postwendend wieder heran (116.). Für den verdienten Lohn in Form eines Elfmeterschießens reichte es aber nicht mehr, weil Mauls Knaller Zentimeter über den Balken strich (120.+2).
Mit viel Pech musste der Underdog den Traum vom Weiterkommen begraben, am 1. Spieltag der Oberliga Südwest muss sich Zweibrücken am kommenden Freitag gegen Homburg wieder auf den Alltag einstellen. Der 1. FSV Mainz 05 muss sich am Sonntag zum Bundesliga-Auftakt daheim Bayer Leverkusen gehörig steigern.