Dicht am Mann: Lottes Wingerter (re.) im Zweikampf mit Epallé. picture-alliance
Im Vorfeld des "Spiels des Jahres" plagten Lottes Trainer Maik Walpurgis einige Personalsorgen. Innenverteidiger Leimbrink (Achillessehnenprobleme) und Brüggemeyer (Entzündung im Fuß) fielen aus. VfL-Coach Marcel Koller hatte dagegen die Qual der Wahl, alle Akteure waren fit. In der Abwehr erhielten Pfertzel und Yahia den Vorzug vor Concha und Mavraj, ferner setzte sich Imhof als "Sechser" gegen Neuzugang Johansson durch.
Die Rollen waren schnell verteilt. Der VfL Bochum ergriff die Initiative, während die Sportfreunde aus einer disziplinierten Grundordnung agierten. Getreu dem Credo "Tief stehen und auf Konter lauern" stand Lotte dicht gestaffelt, ging engagiert zu Werke und machte den Bochumern das Leben sehr schwer. Es dauerte zehn Minuten, ehe der VfL den ersten Warnschuss abgab, Yahias 25-Meter-Versuch aus zentraler Position ging aber links daneben. Kurz darauf hatte Sestak die Führung auf dem Fuß, der Ball verfehlte den rechten Pfosten nur knapp (12.).
DFB-Pokal
Der Koller-Elf fehlte es an Ideen und Kreativität, um den Viertligisten in Bedrängnis zu bringen. Bis auf einen Drehschuss von Azaouagh (27.) sprang für den großen Favoriten nichts heraus. Auf der anderen Seite überzeugten die Sportfreunde durch Lauffreude und gutes Zweikampfverhalten. In der Offensive blieben sie hingegen recht harmlos. Das änderte sich in der 41. Minute, als Fischer aus bester Position eine Pagano-Hereingabe von rechts noch mit den Haarspitzen touchierte. VfL-Schlussmann Heerwagen war aber zur Stelle und rettete das Unentschieden in die Pause.
Lottes Aufholjagd bleibt ohne Erfolg
Ohne personelle Wechsel ging es im zweiten Durchgang weiter, dafür mit einem Tor: Epallé flankte von der rechten Außenbahn ins Zentrum, wo sich Klimowicz hochschraubte und aus fünf Metern aufs rechte Eck köpfte. Czyszczon fälschte den Ball noch mit dem Rücken ab und die Kugel überquerte die Linie (50.). Das Tor tat dem Spiel sichtlich gut, da die Sportfreunde nun mehr nach vorne taten und der VfL auch mehr Freiräume bekam. Folglich häuften sich hüben wie drüben Torraumszenen. Seggewiß schoss aber über das Tor (55.), im Gegenzug reagierte Lottes Schlussmann Poggenborg glänzend bei einer Doppelchance von Sestak und Azaouagh (56.), ehe auf der anderen Seite Fischer per Kopf gegen VfL-Tormann Heerwagen das gleiche Schicksal ereilte (61.).
In der Folge bekam der Bundesligist zunehmend Oberwasser, machte den Sack aber nicht zu. VfL-Trainer Marcel Koller brachte kurz vor Schluss mit Dedic, der sein Debüt feierte, einen frischen Stürmer. Doch auch der Stürmer konnte keine frischen Akzente setzen. In der 84. Minute hätte der Favorit fast die Quittung dafür bekommen, doch Heerwagen erwies sich als sicherer Rückhalt. Der 26-Jährige parierte einen platzierten Dondorf-Schuss und sicherte somit den Erfolg.
Für Sportfreunde Lotte geht es am kommenden Freitag in der Regionalliga West zum Auftakt erneut vor eigenem Publikum gegen den VfL Bochum, dann ist aber die zweite Mannschaft des VfL zu Gast. Die Koller-Schützlinge hingegen erwarten am darauffolgenden Sonntag die Borussia aus Mönchengladbach zum ersten Saisonspiel im Rewirpower-Stadion.