Januar 2018, 19. Spieltag. Daniel Caligiuri sieht bei der 1:3-Niederlage in Leipzig Gelb, es ist für ihn bereits die vierte in der Saison. Eine Gelbsperre scheint nur noch eine Frage der Zeit. Doch siehe da: Der Halbitaliener, der seine Gegenspieler nach eigener Aussage "gerne bearbeitet", schafft es tatsächlich, den Rest der Spielzeit ohne weitere Verwarnung auszukommen. Er verpasst auch in der Folge keine Partie, steuert noch drei Tore und sieben Vorlagen zur Vizemeisterschaft bei.
Ein Jahr später sieht die Sache anders aus. Caligiuri hat sich am vergangenen Samstag beim 1:3 in München seine fünfte Gelbe Karte abgeholt - er fehlt also im Heimspiel am Samstag gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de). Ausgerechnet, muss man in diesem Fall sagen, denn erstens ist es sein Ex-Verein, zweitens war der 31-Jährige gegen seine früheren Klubs bisher immer besonders treffsicher. Gegen Freiburg erzielte er schon vier Tore, gegen den VfL Wolfsburg gar fünf, zwei davon zum Start der Rückrunde beim 2:1-Heimerfolg.
Spielersteckbrief Caligiuri
Trainersteckbrief Tedesco
Sein Ausfall stellt Trainer Domenico Tedesco vor ein großes Rätsel. Die Suche nach einem Ersatz für die rechte Abwehrseite gestaltet sich knifflig. Ein Eins-zu-eins-Ersatz drängt sich nicht auf, zumal Alessandro Schöpf wegen seines Außenbandrisses als Notlösung nicht in Frage kommt. Theoretisch könnte Sascha Riether (auch er spielte mal beim SC Freiburg) in die Lücke stoßen, doch der 35-Jährige spielt auf Schalke nur noch als leistungsstarker Trainingspartner eine Rolle. In dieser Saison gehörte er nur einmal zum Spieltagskader - kurz vor Weihnachten beim 3:1-Sieg in Stuttgart.
Tedescos Optionen: Dreierkette ohne Ersatzspieler
Denkbar wäre eine Umstellung auf Dreierkette, zumal Matija Nastasic nach seinen Wadenproblemen das Mannschaftstraining wieder aufgenommen hat und zur Verfügung stehen dürfte. Er könnte gemeinsam mit Salif Sané und Jeffrey Bruma einen Verbund bilden. Das Problem an der Sache: Dies sind die einzigen drei echten Innenverteidiger in Tedescos Team, der Trainer hätte also keine Alternative mehr auf der Bank.
Es sei denn, Benjamin Stambouli stünde zumindest als Reservist wieder zur Verfügung. Der Schalker Vize-Kapitän hat sich als rechter Part in der Dreier-Abwehrkette längst bewährt, beim Start in die Vorbereitung auf das Freiburg-Spiel war er wegen seiner Jochbeinfraktur aber noch nicht wieder dabei. Theoretisch könnte Tedesco auch versuchen, seine Allzweckwaffe Weston McKennie in der hintersten Reihe einzubauen.
