Eigentlich hätten die Spieler von RB Leipzig wissen müssen, was ihnen drohte, als sich Raphael Guerreiro am Samstagabend in der 19. Minute zur Ausführung einer Ecke bereitmachte. Der Portugiese ist in Dortmund zuletzt häufiger als Experte für ruhende Bälle aufgefallen und hatte sowohl gegen Augsburg als auch gegen Bremen mit seinen gut getretenen Standards Treffer eingeleitet. Und so war es auch diesmal: Die lange Hereingabe Guerreiros wurde von Lukasz Piszczek per Kopf direkt vor die Füße von Axel Witsel verlängert. Der Rest ist bekannt: Der BVB-Antreiber schoss den Ball zum siegbringenden 1:0 ins Tor. Das regelmäßige Standard-Training, das Lucien Favre wie schon in Mönchengladbach in die regulären Übungswochen eingebaut hat – zuletzt am Donnerstag vor dem Spitzenspiel -, hatte sich erneut ausgezahlt.
Für den BVB war Witsels Treffer bereits der elfte nach ruhenden Bällen in dieser Bundesliga-Saison und der vierte nach einer Ecke. Vier Tore fielen im Anschluss an einen indirekten Freistoß, zwei Treffer steuerte Marco Reus per Elfmeter bei, ein Freistoß von Paco Alcacer fand den direkten Weg ins Tor (in der sechsten Minute der Nachspielzeit beim 4:3 gegen Augsburg).
Bundesliga - 18. Spieltag
Bundesliga - Tabelle
Mainz hat die höchste Standardquote
Im Liga-Vergleich steht der BVB gemeinsam mit dem FC Augsburg und Borussia Mönchengladbach (ebenfalls je elf Standardtore) an der Liga-Spitze. Während Dortmund 24,4 Prozent seiner bislang 45 Saisontreffer nach ruhenden Bälle erzielte, sind es bei Gladbach 29,7 Prozent, bei Augsburg gar 42,3 Prozent. Beim FSV Mainz ist die Standard-Quote mit 45 Prozent (9 von 20 Toren) am höchsten, bei der TSG Hoffenheim (18,2 Prozent, 6 von 33) am niedrigsten.
Nur drei Treffer nach Standards fehlen dem BVB noch zur Einstellung der Marke aus der Vorsaison. In der Spielzeit 2017/2018 erzielten die Dortmunder 14 Treffer nach ruhenden Bällen. Die Quote lag bei 21,9 Prozent (14 von 64). Saisonprimus damals: Der FC Schalke 04 mit 27 Standardtoren (von 53, 50,9 Prozent).
