Bundesliga

SC Freiburg - Mit Grifo zurück zur alten Stärke

Standards Trainingschwerpunkt bei Freiburg

Mit Grifo zurück zur alten Stärke

Eine echte Waffe bei direkten und indirekten Freistößen sowie Ecken: Vincenzo Grifo.

Eine echte Waffe bei direkten und indirekten Freistößen sowie Ecken: Vincenzo Grifo. picture alliance

Ohne die guten Standards wäre der SC in der vergangenen Saison wohl abgestiegen. Freiburg lag mit 18 Toren nach ruhenden Bällen absolut zwar nur im oberen Mittelfeld, anteilig hatte jedoch keine andere Mannschaft so viele Tore nach Standards erzielt wie die Breisgauer, satte 56,3 Prozent. Und: Freiburg kassierte nur 15 von 56 Gegentoren nach ruhenden Bällen, anteilig 26,8 Prozent. Nur Dortmund (25,5) und Hamburg (26,4) ließen anteilig weniger Gegentore nach Standards zu.

In der laufenden Saison allerdings fehlt diese Stärke, defensiv wie offensiv. Mit acht Standardtoren, drei davon in Folge von Freistößen, einem nach einer Ecke und vier durch Elfmeter oder deren Nachschüsse, erzielte der SC 38,1 Prozent seiner Tore nach ruhenden Bällen. Auffälliger sind die Gegentore: Nur Leverkusen kassierte mehr Gegentore nach ruhenden Bällen (13) als Freiburg (12). Anteilig kassierte Freiburg 48 Prozent seiner Gegentore nach ruhenden Bällen - so viele wie keine andere Mannschaft. So fielen die letzten drei Gegentore der Hinrunde allesamt nach Ecken, zwei in Düsseldorf, eins gegen Hannover.

Spielersteckbrief Grifo
Grifo

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SC Freiburg - Vereinsdaten
SC Freiburg

Gründungsdatum

30.05.1904

Vereinsfarben

Weiß-Rot

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Fokus auf faires Bearbeiten der Gegenspieler

Entsprechend wichtig war das Thema in der kurzen Vorbereitung. "Defensiv geht es um das individuelle Verhalten. Wie bearbeite ich mit fairen Mitteln, aber mit Härte den Gegenspieler? Wie stelle ich mich zum Ball? Wie viel Prozent fokussiere ich mich auf den Gegner und den Schützen? Wir halte ich Kontakt zum Gegenspieler? Wie setze ich meine Sinnesorgane so ein, dass ich nicht nur auf eins angewiesen bin?", erklärt Trainer Streich: "Wenn ich mich nur aufs Sehen verlasse, muss ich wahnsinnig oft den Blickpunkt wechseln. Deswegen muss ich taktil Kontakt halten, wohlgemerkt nicht textil." Das war ein Inhalt. Umsetzen, so der Coach, müssten "das letztendlich die Spieler, wir können ihnen aber Hinweise und Beispiele geben, wann wir es nicht gut gemacht haben und wann gut." Ein positives Beispiel: "Ich denke da etwa an Manuel Gulde gegen Robert Lewandowski in München."

Standards: Grifo als Hoffnungsträger

Offensiv soll neben den maßgeblich von Standardguru und Co-Trainer Lars Voßler entwickelten Varianten auch ein Neuer helfen: Vincenzo Grifo war bereits in seiner ersten Zeit in Freiburg eine echte Waffe bei direkten und indirekten Freistößen sowie Ecken. Bei seinem Debüt im Test gegen Mainz 05 am Samstag traf Dominique Heintz prompt nach einer Ecke des Deutsch-Italieners per Kopf. "Die Standards waren heute stellenweise schon viel besser. Das stimmt uns positiv für die nächsten Spiele", urteilte Innenverteidiger Gulde anschließend.

Um Grifos Stärke sinnvoll zu nutzen, mussten sich Schütze und Zielspieler aber erst wieder aneinander gewöhnen. "Es geht um Konsequenz und um das Timing des Schützen, da ist jeder anders im Rhythmus. Darauf müssen wir uns abstimmen", sagt Streich und erläutert weiter: "Es geht um Positionen der Spieler und wie sie einlaufen, genau wie um die Qualität des Balles, der von außen kommt. Wenn es in der Summe passt, bist du gefährlich. Wenn es eins der beiden nicht passt, wird es nicht gefährlich."

Patrick Kleinmann

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