Bundesliga

Hannover: Anton, der Allesmacher

Breitenreiter: "Er stellt sich dieser Rolle absolut"

Hannover: Anton, der Allesmacher

Waldemar Anton (re.) geht bei Hannover voran.

Waldemar Anton (re.) geht bei Hannover voran. imago

Aus Hannovers Trainingslager in Marbella berichtet Michael Richter

Das Ergebnis von 0:0 war sicher dürftig wie auch ein Großteil der Darbietungen, doch die Testbegegnung von Hannover 96 gegen den niederländischen Zweitligisten NEC Nijmegen war körperlich auch nicht gerade ein Zuckerschlecken. Vier zum Teil intensive Einheiten an den Tagen zuvor im Trainingslager in Marbella hatten die Spieler da bereits in den Knochen. "Die Jungs sollten Widerstände überwinden und haben gezeigt, dass es auch möglich ist", lobte André Breitenreiter anschließend den couragierten Auftritt zumindest derjenigen, die im zweiten Durchgang ran durften – bezeichnenderweise in der Mehrzahl Spieler aus der zweiten Reihe, die um einen Platz im Team kämpfen müssen.

Spielersteckbrief Anton
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Anton Waldemar

Trainersteckbrief Breitenreiter
Breitenreiter

Breitenreiter André

Für einen, der – wie auch der US-Amerikaner Bobby Wood – über 90 Minuten spielte, dürfte das Lob des Trainers besonders gelten: Waldemar Anton. Ihm hatte Breitenreiter eine taktisch wie läuferisch sehr anspruchsvolle Aufgabe zugeteilt: Aus der Mitte der Abwehr-Fünferkette sollte der 22-Jährige immer wieder vorstoßen und im defensiven Mittelfeld den Brasilianer Walace und Pirmin Schwegler bei der Balleroberung und bei der Ballverteilung unterstützen. Mehr noch: Anton sollte den Weg bis in den Angriff gehen und dort seine Torgefahr ausspielen – in zwei Szenen hätten ihm gegen Nijmegen dabei sogar Tore gelingen können.

Immer mehr entwickelt sich das Eigengewächs bei 96 zum Allesmacher. Als Verteidiger hatte er seit dem Wiederaufstieg 2017 seine Bedeutung für die Mannschaft kontinuierlich gesteigert, dann im Sommer zudem das Kapitänsamt übernommen und seither stets versucht, mit der Binde am Arm auch die anderen mitzureißen – so auch jetzt wieder. "Er steht ja nicht erst seit Neujahr in der Verantwortung", sagt sein Coach. "Er nimmt sie wahr, stellt sich der Aufgabe absolut und nimmt eine Führungsrolle ein." Sportlich ohnehin schon, persönlich immer mehr. In allen 19 Pflichtspielen der Hinrunde stand er auf dem Platz, und das über die volle Minutenzahl. Wie auch nun wieder beim ersten Test der Rückrunde gegen Nijmegen, als er zeigte, dass 96 sich auf dem Weg aus dem Keller auf ihn verlassen kann. Breitenreiter: "Da hat man gesehen, wie Waldi sich in jedem Spiel präsentiert. Immer aggressiv. Ein Leader-Typ."

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