Bundesliga

Sorge um Akanji - Favre hat drei Talente dabei

Borussia Dortmund im Trainingslager

Sorge um Akanji - Favre hat drei Talente dabei

Unter der Sonne Spaniens: BVB-Trainer Lucien Favre.

Unter der Sonne Spaniens: BVB-Trainer Lucien Favre. imago

Aus Dortmunds Trainingslager in Marbella berichtet Matthias Dersch

Das Klima an der spanischen Costa del Sol meinte es gut mit dem Reisetross von Borussia Dortmund. Die Spieler, Betreuer und Funktionsträger des Bundesliga-Tabellenführers wurden von frühlingshaft-milden 13 Grad Celsius und einem nur leicht bewölkten Himmel empfangen, als sie mit dem Mannschaftsairbus um 12.48 Uhr auf der Landebahn des Flughafens von Malaga aufsetzten.

Spielersteckbrief Akanji
Akanji

Akanji Manuel

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Spielersteckbrief Schwermann
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Schwermann Julian

Spielersteckbrief Pieper
Pieper

Pieper Amos

Spielersteckbrief Sancho
Sancho

Sancho Jadon

Spielersteckbrief Balerdi
Balerdi

Balerdi Leonardo

Das angenehme Wetter, das bis zur Rückreise am kommenden Samstag stabil bleiben soll, wird die harte Arbeit, die die Mannschaft von Trainer Lucien Favre in den nächsten Tagen erwartet, ein wenig erleichtern. Doch eine Wohlfühloase wollen die Dortmunder Verantwortlichen in Marbella nicht errichten. "Wir reisen an mit einem guten Gefühl und mit einem gesunden Selbstbewusstsein, das wir auf der Hinrunde gezogen haben", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc vor dem Abflug, "aber wir wissen, dass es zwar nicht wieder bei Null losgeht, wir uns hier aber trotzdem wieder in eine Topverfassung bringen müssen." Die Hinrunde, die die Borussia mit sechs Punkten Vorsprung vor dem zweitplatzierten FC Bayern als Herbstmeister abschloss, sei "schon wieder weit weg".

Einige Probleme allerdings nahm der BVB aus der jüngeren Vergangenheit mit ins neue Jahr. Allen voran Manuel Akanji bereitet Favre, Zorc und Co. Sorgen. Der Abwehrchef reiste am Freitag wie angekündigt nicht mit ins Trainingslager, sondern weilt in der Schweiz, um sich dort von weiteren Spezialisten untersuchen zu lassen. Die Probleme im Hüftbereich, die ihn bereits in der Hinrunde zu einer mehrwöchigen Auszeit zwangen, erläuterte Zorc, seien zuletzt wieder aufgebrochen. "Das müssen wir jetzt genauer beobachten." Im schlimmsten Fall droht dem Schweizer Nationalspieler eine Zwangspause weit über den Januar hinaus.

Wir halten uns alles offen

Michael Zorc zu möglichen Winter-Transfers

Nicht ausgeschlossen ist, dass der BVB dann noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv wird (Zorc: "Wir halten uns alles offen"). Die Fühler nach dem argentinischen Innenverteidiger-Talent Leonardo Balerdi sind bereits ausgestreckt (der kicker berichtete). Vorerst aber übernimmt Amos Pieper die freie Kaderstelle von Akanji. Der 20-Jährige zählt zumindest in den nächsten Wochen fest zum Profikader und nahm bereits am Freitagnachmittag an der ersten Einheit auf der Sportanlage "Dama de Noche" teil, in der Favre 20 Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung standen. Pieper ist nicht das einzige Talent, das in den nächsten Tagen bei den Profis vorspielen darf. Auch die Mittelfeldtalente Tobias Raschl (U 19) und Julian Schwermann (U 23) wurden von Favre in den Trainingslager-Kader berufen.

Sancho verspätet sich - Hoffen auf "Win-Win-Win-Situation"

Neben zahlreichen Profis, die nach der Anreise noch geschont wurden oder aufgrund ihrer jüngsten Verletzungen nur individuell trainierten, fehlte beim ersten Dortmunder Fußballtraining des Jahres am Freitag auch Jadon Sancho. Der Überflieger der Hinrunde reiste aus privaten Gründen nicht mit der Mannschaft nach Marbella, sondern stößt erst am Wochenende dazu.

Leidtragender der starken Entwicklung des Engländers war Christian Pulisic, der vor einer besonderen Rückrunde steht: Nach seinem 64-Millionen-Euro-Transfer zum FC Chelsea samt halbjähriger Rückausleihe nach Dortmund wird er besonders aufmerksam beäugt werden. Der Offensivspieler, der seinen Wechsel mit vielen warmen Worten untermalte, will sich ordentlich von dem Klub verabschieden, bei dem er zum Profi heranwuchs. Das würde aus dem Transfer endgültig eine "Win-Win-Win-Situation für den in der Hinrunde zuweilen verkrampft wirkenden Pulisic, für seinen neuen Klub Chelsea und nicht zuletzt den BVB machen. "Ich erhoffe mir, dass bei Christian der Kopf frei ist", sagt Zorc, "damit er sich gebührend und seinen Qualitäten entsprechend verabschieden kann."

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